dont tell me that you love me

Kapitel 4

In dieser Nacht war Luis überhaupt nicht in der Lage zu schlafen. Er drehte sich hin und her und sah alle 5 Minuten auf die Uhr. Er drehte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Er musste dringend mit jemanden reden. Aber wem? Avery konnte er schonmal gleich vergessen und Mason ist echt schlecht darin Geheimnisse für sich zu behalten.
Seufzend gab Luis es gegen 4:30 auf zu versuchen zu schlafen. Er setzte sich auf und nahm seinen Laptop auf den schoss.

Leise machte er Musik an und fing an seine durch seine Galerie zu stöbern. Er musste dringend wieder fotografieren gehen. Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit als er das letzte Mal in den Wald gegangen ist und Fotos machte. Er suchte sich seine lieblings Fotos aus und fing an sie zu bearbeiten. Als er das nächste mal von seinem Laptop hoch sah musste er feststellen das die Sonne aufging.
Müde wischte er sich über das Gesicht und sah zur Uhr 6:15.
Sein Wecker würde ihn ein paar Minuten klingeln. Ohne nach zu denken stand er auf und zog sich an. Er warf sich ein weißes T-Shirt über und enge schwarze zerissene jeans. Zufrieden fuhr er sich mehrmals durch die Haare wobei er feststellte das seine Augenringe schon fast seine Wangen erreichten.

Schnell ging er ins Badezimmer und wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser in der Hoffnung seine Augenringe etwas zu loszuwerden.
Seine Eltern schliefen noch, sie kamen gestern spät nach Hause.
Unten in der Küche angekommen merkte Luis das er absolut keinen Appetit hatte. Was wirklich seltsam für ihn war, er konnte immer und überall essen. Verzweifelt versuchte er wenigstens etwas Müsli zu essen, gab es jedoch schnell auf. Er bekam einfach nichts runter.

Er ging hoch in sein Zimmer und packte schnell seinen Rucksack. Wobei er feststellte das eine Mütze auf seinem Schreibtisch lag. Es war definitiv nicht seine, so eine hatte er nicht. "Caleb" murmelte er, Caleb trug diese Mütze gestern, er muss sie wohl gestern vergessen haben. Schnell packte Luis die Mütze in seinen Rucksack und machte sich auf den Schulweg.

Es war kalt draußen und Luis betreute es sich nur ein T-Shirt angezogen zu haben. Es war Ende September und die Blätter der Bäume fingen jetzt schon an sich zu verfärben. Es wurde von Tag zu Tag windiger, auch wenn die Sonne jeden Tag noch am scheinen war, war es ordentlich kalt geworden.
Verzweifelt versuchte Luis sich etwas warm zuhalten und entschied sich kurzer hand einfach Calebs Mütze aufzusetzen. Er dachte sich nicht viel dabei und ehe er sich versah, stand er an der Bushaltestelle und der Bus hielt vor ihm an.

In der schule angekommen ging er ins Klassenzimmer wobei er feststellte das nur 2 andere schon da waren. Unter anderem auch Caleb. "Ist das meine Mütze?" Fragte Caleb belustigt als er Luis merkte. "Oh ja sorry, mir war kalt deswegen hab ich sie aufgesetzt" meinte Luis und nahm sie ab. "Behalt sie, sie steht dir mehr als mir" meinte Caleb als Luis ihm die Mütze hinhielt. Verwirrt nahm Luis die Mütze wieder zu sich "danke" murmelte er kaum hörbar. Caleb lächelte ihn daraufhin an.

Luis setzte sich auf seinen Platz wobei er immer noch fest die Mütze von Caleb in der Hand hielt. Er starrte sie an und setzte sie sich kurzerhand wieder auf. Die Mütze war schlicht, schwarz und vorne war mit weißer Schrift drauf gedruckt "tired". Es passte perfekt zu Luis Stimmung. Die Müdigkeit holte ihn auf einmal wie ein schlag ein und ohne daß er es überhaupt merkte schlief er fast den ganzen Unterricht über.

Er hatte Glück vor ihm saß ein Junge welcher fast zwei Meter groß war, somit war er perfekt vor den Lehrern geschützt und niemand merkte überhaupt das er schlief. Selbst Mason ließ ihn in Ruhe worüber er sehr froh war. Er wollte einfach nur schlafen.

Die Schulklingel weckte ihn irgendwann auf und er raffte sich müde auf und gähnte. "Na, gut geschlafen?" Meinte Mason lachend. Luis lachte kurz auf "schön wär's". Mason stand auf, nahm seinen Rucksack und sah zu Luis "kommst du? Schule ist aus".
Luis sah verwirrt zur Uhr, er hatte wirklich die ganze Zeit geschlafen. Immer noch im Halbschlaf nahm er seinen Rucksack und lief gemeinsam mit Mason aus dem Schulgebäude. Draußen angekommen verabschiedeten sich die beiden. Mason hatte Glück gleich neben der Schule zu wohnen und ging somit zu Fuß.

Luis wischte sich über die Augen in der Hoffnung sich etwas damit wach rütteln zu können. Er streckte sich leicht und gähnte erneut. Er sah über den Schulhof, in der Hoffnung Avery zu treffen. Den einzigen den er jedoch sah und kannte war Caleb. Welcher gerade reichlich damit beschäftigt war mit seiner Freundin Rum zumachen. "Nehmt euch ein Zimmer" murmelte Luis vor sich hin. Luis merkte wie Calebs Hände auf dem Hintern des Mädchen lagen und ihn fest hielt. Das Mädchen, Ivy hieß sie. Erinnerte sich Luis. Ivy hätte beide ihre Hände fest in Calebs Haaren und versuchte ihn weiter an sich Ran zuziehen. Die beiden merkten wahrscheinlich gar nicht das sie immer noch vor dem Schulhaus standen und jeder sie ansahen.

Es nervte Luis irgendwie. Die sollten das lieber bei sich Zuhause machen. Nicht hier. Nicht vor allen. Genervt ging Luis zur Bushaltestelle und wartete auf den Bus. Mittlerweile war er hell wach und konnte nicht mehr Ivy und Caleb aus dem Kopf kriegen. Wie die beiden da standen und sich schon fast gegenseitig verschlungen haben. Der Bus ließ nicht lange auf sich warten und 15 Minuten später schloss Luis schon seine Haustür auf.

Es war mal wieder niemand zu Hause. Er ging hoch in sein Zimmer, warf sein Rucksack in die Ecke und nahm sich sein kamera Equipment. Er musste dringend seinen Kopf frei kriegen.
Wieder draußen angekommen, nahm er sein Fahrrad und fuhr einfach drauf los. Er entschied sich dazu heute nicht in den Wald zu gehen sondern was neues zu suchen.
Nach etwa 20 Minuten herum fahren war er bei einer riesigen Feldlandschaft angekommen.

Er hielt an und ließ sein Fahrrad einfach auf den Boden fallen. Der Weg war zu steinig da konnte er mit seinem alten Fahrrad nicht lang fahren. Er ging also zu Fuß weiter und fing an von allem möglichen Fotos zu machen.

Nach etwa 2 Stunden machte er sich wieder auf den Rückweg. Er war zufrieden mit den Fotos die er schoss und es wurde langsam dunkel. Er trug noch immer keine Jacke aber dank der Mütze von Caleb waren wenigstens seine Ohren nicht kalt. Ohne es zu merken fing an Luis zu grinsen. Der Gedanke das Caleb ihm diese Mütze einfach schenkte machte ihn glücklich. Er ist Caleb auf jedenfall etwas schuldig.

Zuhause angekommen, traff er auf seine Mutter welche in der Küche stand und dabei war etwas zu kochen, im Esszimmer saß sein Stiefvater und lass Zeitung. Luis begrüßte beide kurz bevor er in seinem Zimmer verschwand. Ihm fehlte noch immer jeglicher Appetit und Lust auf ein komisches Familien essen hatte er erst Recht nicht.

Er ließ sich aufs Bett fallen und fing sofort an die Fotos durch zusehen die er vorher machte. Nach etwa einer halben Stunde war er endlich fertig, er hatte hunderte Fotos gemacht teilweise von der gleichen Landschaft zwanzig Stück. Zufrieden setzte er seine kamera auf seinen Nachttisch und griff nach seinem Rucksack. Auch wenn er den ganzen Tag in der Schule geschlafen hatte, hatte er dennoch mitbekommen das sein Mathe Lehrer die Klasse mit ordentlich vielen Hausaufgaben quälte. Unmotiviert fing er an die Aufgaben zu lösen und nach etwa einer halben Stunde fing er einfach an die Lösungen zu googeln. Er war nicht wirklich schlecht in Mathe aber sein bestes Fach war es bei weitem auch nicht.

Zufrieden packte er seine Mathe Sachen weg und zog sich um. Er entschied sich früher schlafen zu gehen und irgendwie freute er sich auf morgen. Vielleicht weil morgen Freitag war? Das hieß Wochendende, zwei Tage lang nichts tun außer schlafen und Fernsehen schauen. Oder war es die Tatsache das Caleb morgen wieder vorbei kam?

Vielleicht war es aber auch beides.