Kapitel 3 Gleiches mit gleichem

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Draco saß in der großen Halle und starrte unentwegt auf den grünen Apfel, welchen er auf seinen Teller gelegt hatte. Nachdem dieser aus seinem Pullunder gerollt war, war Draco doch nicht mehr zu den Hauselfen gegangen, sondern war verwirrt in seinen Gemeinschaftsraum gegangen. Er hatte sich das Gesicht gewaschen und einen kleinen Trank zum Aufwachen genommen. Dann hatte er wieder versucht in diesen Apfel zu beißen, hatte es aber nicht übers Herz bringen können. Aber warum? Dieses eine Wort geisterte nun seid knapp zwei Stunden durch seinen Kopf. Er konnte ihn nicht essen, es ging gegen seine Prinzipien, so dachte er. Wieso er das dachte verstand er allerdings nicht. Der grüne Apfel glänzte verführerisch auf dem Silberteller... warte, waren seine Worte gerade verführerisch gewesen? Er glänzte natürlich ganz normal, so wie Äpfel das halt taten. Oder? Sollte er über dir grüne Schale streichen? Sie wirkte so weich, ob sie trotzdem rau sein würde, oder schätzte er sie richtig ein? Und wie würde diese Schale schmecken? Sollte er daran knabbern? Draco biss sich auf die Lippe. Was dachte er da eigentlich? Es war nur ein Apfel. Ein wundervoller Apfel. Gerade in dem Moment als er sich schickte sanft nach dem Apfel zu greifen, musste er mit ansehen wie die Hand von Parkinson grob nach ihm griff und an ihren hässlichen Mund führte, aus welchem so unsinnige Worte kamen.
,,Zu langsam!", grinste diese und hatte den Apfel schon halb im Mund. Blitzschnell reagierte Draco und gab ihr eine saftige Ohrfeige, sodass die verdattert Pansy den Apfel fallen ließ und er ihn auffangen konnte. Gerade noch rechtzeitig, denn beinahe hätten sich ihre Zähne in eben diesen gebohrt. Sie stieß einen spitzen Schrei aus und hielt sich die Wange. Während ihr anfingen Tränen aus dem Auge zu kullern stürmte ihre beste Freundin Milicent auf ihn zu.
,,Bist du verrückt geworden Draco?! Was hat sie bitteschön getan?", keifte sie und kam ihm unangenehm nah. Draco verdrehte die Augen.
,,Pansy soll sich mal nicht so anstellen", kam die unterstützende Stimme Blaze Zabinis hinter Malfoys Rücken ihm zu Hilfe.
,,Silencio!", zischte Milicent giftig und mit einem Schwenker ihres Stabs verstummte Blaze.
,,Du bist krank Draco Malfoy!", stieß sie wütend aus, als sie einen kurzen Blick auf den Apfel in Dracos Hand warf und drehte sich zu Parkinson um.
,,Alles gut Pans?", sagte sie ruhig, während sie ihrer Freundin die Tränen aus den Augen wischte. Als Draco einen kurzen Blick auf seine Hausgenossin erhascht, fing er an leise zu lachen. Pansys Gesicht zierte ein klar erkennbarer roter Handabdruck und ihre ganze Schminke war von dem Schlag und den Tränen ruiniert, aber diese war noch nie sonderlich ordentlich oder hübsch gewesen. Endlich hörte Pansy auf zu heulen und das unglaublich nervende Gejammere verstummte.
Erbost drehte sich nun die deutlich gefasstere Milicent wieder um, funkelte ihn an und Draco schloss überheblich seine Augen. Das war allerdings nicht die beste Idee gewesen, denn wenig später spürte er eine Hand in seinem Gesicht. Verblüfft riss er die Augen auf und kippte von der Bank. Im Gegensatz zu seinem Schlag auf Pansys Wange, hatte diesen die ganze Halle mitbekommen, welche Draco nun amüsiert beobachtete. Ein kurzer Blick zum Lehrertisch beruhigte Draco. Snape war nicht anwesend, sein Platz war frei. Als er sich erschrocken und beschämt wieder setzte, fing die gesamte Halle an zu tuscheln. Wahrscheinlich über ihn, aber das war ihm nun auch egal.
,,Hör mal Millie, wenn du nicht willst, dass sich dein so hübsches Gesicht in ein verbeultes Etwas verwandelt oder ich dich bis zur Besinnungslosigkeit durchhexe lässt du in Zukunft so etwas", knurrte er.
Frech sah Millicent ihn an und entgegnete:,, Ach, ich darf mich nicht gegen dich zur Wehr setzen? Gleiches mit gleichem du grober Klotz."
Hinter sich hörte er Crab leicht dämlich lachen.
,,Das wird dir noch leid tun!", sagte Draco während er sie an ihrem Arm packte und ihr diesen auf den Rücken drehte.
,,Incarcerus", ertönte hinter ihm und während sich Seile um seine Hände schlungen, packte ihn eine Hand im Genick.
,,Das bedeutet Nachsitzen, heute Abend um sieben Uhr bei mir und nun verlassen sie den Saal", hörte er die ihm wohlbekannte schnarrende Stimme. Die Hand entfernte sich aus seinem Genick und Draco sank in sich zusammen. Die Seile fielen von ihm ab und er lief geschwind aus der großen Halle. Snape war also einfach nur später gekommen, wahrscheinlich würde er ihm heute einen Vortrah halten wir sehr er die Familie beschämt hatte und dass er sich mehr zusammenreißen solle. Draco kniff die Augen zusammen. Das würden ihm alle beide noch heimzahlen. Milicent sowie Parkinson. Und wenn sich nur noch einer an seinem Apfel vergriff, würde er diesen bis zu Besinnungslosigkeit durchhexen. Sich unbewusst was er gerade überhaupt gedacht hatte, ging er schon mal zu Verwandlung.

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