Kapitel 10. Das Haus der Proxys

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Jessica's Pov:

Verwundert blickten wir in Ecke in der Splendor saß und genüsslich an seinem Whisky Bourbon nippte. Er rückte seinen schwarzen Hut zurecht und sah uns erwartungsvoll an. Jane war die erste die das Schweigen brach. Mit verschränkten Armen trat sie einen Schritt nach vorne. ,,Wie kann es sein das du nun so putzmunter bist und vorhin noch völlig labil in deinem Rollstuhl gesessen bist." Er räusperte sich. ,,Nun.", fing er an, ,,Ich glaube dies ist ein natürlicher Regenerationsprozes meiner Zellen. Ich hatte erwartet das es nicht so lange dauern würde."

In der Zwischenzeit war EJ aufgestanden und goss sich und Splendor noch ein Glas des vermutlich, teuren und alten Whiskys ein. ,,Meint ihr nicht das reicht langsam?" Jane deutete auf die Wangen des Tentakelwesens, die sich von dem Alkohol leicht rosig gefärbt hatten. Doch die beiden ließen sich nicht beirren und tranken weiter ohne die schwarz-haarige auch nur eines Blickes zu würdigen.

Mit einem genervten Seufzer lenkte ich die Aufmerksamkeit auf mich. Ich stand ziemlich Abseits von der Gruppe mit meinem Smartphone in der Hand und schlug schon fast auf das Display ein. Seit ein paar Minuten versuchte ich schon vergeblich die Koordinaten bei Google Maps einzugeben, doch wie zu erwarten, waren wir in einem Funkloch. Ich ging zu dem staubigen Fenster und öffnete es um mein Smartphone hinaus zu strecken während ich Offy's knochige Finger an meiner Schulter spürte. An meinem Ohr vernahm ich den kalten, aber dennoch gleichmäßigen Atem. ,,Alles okay?" Genervt schüttelte ich den Kopf. ,,Ich hab hier kein Internet um die Koordinaten Sache zu überprüfen."

Jane, die wieder an der Bücherwand stand, drehte sich kurz zu mir um mir zu vermitteln das sie hier gutes Netz hätte, es uns aber nicht zur Verfügung stellen würde. Somit zog sie einen Atlas aus dem Regal und schlug ihn auf dem Sekretär auf. Toby stellte sich neben sie und blätterte konzentriert in dem Atlas herum bis er auf einmal inne hielt. Ich drehte mich um und schlüpfte an Offender vorbei. fragend sah ich Toby an. Er erwiderte meinen Blick und fing an zu lächeln. In seinen Mundwinkeln hingen noch ein paar Krümel von seinen Waffeln die er zuvor verdrückt hat.

,,Ich glaub ich hab's.", und zeigte auf eine längliche Insel, südlich von Korea, ,,das muss der Ort sein."

EJ stellte sein Glas auf den Servierwagen und stellte sich nun neben uns. ,,Meint ihr das sie unseren Herrn dort hingebracht haben?"

Jane's starrte wie gebannt auf die Buchseiten und runzelte die Stirn. ,,Das finden wir nur raus wenn wir dort hinfliegen. Wenn wir Jeff kriegen, könnte er uns Antworten liefern."

Ich nickte. ,,Dann los, bevor er sich aus dem Staub macht." Offender öffnete die Tür und wollte gerade hinausgehen als Splendorman aufstand und mit seinem Stock auf den Boden klopfte. ,,Ihr wollt mich doch nicht hierlassen, oder?" gluckste er.

Offender seufzte. ,,Ich denke nicht das du dazu in der Lage bist. Ich meine du hast einiges durchgemacht. Dad hat dich ziemlich fertig gemacht."

,,Mir geht es ausgezeichnet, Bruder." grummelte Splendor und seine Stimme wurde zunehmend ernster. Offender wollte gerade etwas sagen doch da sprang ich schon zwischen die beiden. ,,Aber natürlich kommst du mit. Wir brauchen die doch."

Urplötzlich fing er wieder an zulächeln und schritt durch die Tür als wäre nichts gewesen. Wortlos folgten wir ihm durch das Haus in den Wald hinaus in Richtung des Haus der Proxys. Der Herbst hatte die Blätter des Waldes in ein schönes rot-orange getaucht. Die Temperatur war angenehm mild als wir über den, von Blättern übersehenen, Waldboden marschierten. Ich genoss das rascheln der Blätter unter meinen Füßen. Hier und dort hörte man noch vereinzelt den Gesang einiger Vögel. In den Ästen huschte ein Eichhörnchen umher, welches sich wahrscheinlich auf den Winter vorbereitete.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 04, 2020 ⏰

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