Als ich aufwachte, lag ich in meinem Bett. Ich musste also für ein paar Stunden ohnmächtig gewesen sein. Ich schaute mich um und sah etwas, was nicht in meinem Zimmer stehen sollte, deshalb stand ich auf, um es mir genauer anzusehen. Was? Das sind doch nicht wirklich Kartons?! Nein, bitte nicht! Mir war egal, wie ich aussah oder was ich in diesem Moment trug. Ich musste einfach mit meiner Mutter reden. Am besten alleine. In der Küche war sich nicht, weshalb ich in den Garten ging, um sie zu finden. Dort fand ich sie auch. Sie kümmerte sich gerade um die Blumen und von Kouki war glücklicherweise keine Spur.
Sie schaute zu mir und lächelte: "Na Miyu. Geht es dir wieder besser?"
Mir war jetzt alles endgültig egal. Wie konnte sie bloß SO reagieren?!
"Tu ja nicht so scheinheilig! Du weißt ganz genau, dass ich nur wegen euch umgekippt bin oder wohl eher wegen eurer grandiosen Idee! Was hast du dir dabei gedacht? Würdest du wirklich dein Kind einfach wegen eines Mannes abschieben?!", schrie ich aus Wut.
Ihr Gesichtsausdruck änderte sich, jedoch konnte ich dieses Gesicht nicht definieren.
"Wie bitte? Ich will dich doch nicht abschieben! Und lass Kouki da raus. Er hat nichts damit zu tun. Das war meine eigene Entscheidung.", sagte sie ruhig, während sie näher zu mir kam. Dann setzte sie fort: "Miyu.. Wieso hast du mir nicht erzählt, wie es dir in deiner jetzigen Schule ging? Ich hätte früher etwas dagegen unternehmen können und dann wäre das von vorhin nicht passiert. Ich mache mir solche Vorwürfe. Kannst du dir das vorstellen? Ich bin deine Mutter und habe nicht einmal ansatzweise mitbekommen, dass etwas mit dir nicht stimmt." Sie fing an zu weinen und ich wusste nicht, was ich getan habe. War das alles etwa wirklich meine Schuld gewesen?
Ich ging zu ihr und umarmte sie. "Es ist nicht deine Schuld, Okasan. Bitte wein nicht... aber sag mir, warum ich ausgerechnet zu Vater muss. Ich werde es bei ihm schlechter haben als bei dir, weil fast nie da ist. Willst du das wirklich?" Ich musste diese Masche versuchen. Ich wollte hier doch nicht weg. Tokyo war mein Zuhause und nicht Seoul.
"Ich hab mit ihm gesprochen und er meinte, dass er nicht mehr so lange arbeiten werde, sobald du bei ihm wohnst. Außerdem ist schon alles geklärt. Die Schulen wissen Bescheid. Es gibt kein Zurück mehr, Miyu. Du wirst mich doch immer in den Ferien besuchen kommen, oder?", sie löste sich etwas von mir, um mir dabei ins Gesicht zu blicken.
Ich seufzte, weil ich so sprachlos war. Trotzdem bleibe ich dabei, dass Kouki ihr geholfen hatte. Dann nickte ich leicht: "Ja. Natürlich komme ich dich in den Ferien besuchen. Was denkst du denn bitte von mir?"
"Was ich von dir denke? Du bist ein wundervolles Mädchen und hast bestimmt schon Vieles durchgemacht, ohne mir davon erzählt zu haben. Du bist stark, stärker als ich es jemals sein werde. Ich bin stolz auf dich."
Diese Worte.. solche Worte habe ich schon so lange nicht mehr von ihr gehört und irgendwie hab ich sie vermisst.
"Ich hab dich lieb, mein Kind.", ergänzte sie noch.
"Ich dich auch, Okasan.", erwiderte ich und fing an zu weinen. Wir blieben noch lange Arm in Arm stehen.
Am nächsten Tag fing ich allmählich an meine Sachen zu packen und auch Dinge, die ich nicht mehr brauchte auszusortieren, weil ich in einer Woche zu meinem Vater ziehen würde, was ich schlussendlich auch wirklich tat.
Und jetzt.. ja, jetzt wohne ich in Seoul, die Hauptstadt Südkoreas. Und beginne dort ein neues Leben, was hoffentlich besser wird als mein bisheriges.
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Mein neues Leben | Jimin Fan-Fiction
FanfictionMiyamizu Miyu ist ein eigentlich normales Mädchen, welches Gotik, Metal und Rock über alles liebt. Durch ihre Liebe zu diesen Dingen wird sie an ihrer alten Schule gemobbt und auch beinahe vergewaltigt. Deshalb muss sie zu ihrem Vater nach Seoul zie...