│ dritte person
Weihnachten, für viele ein Tag an dem die ganze Familie zusammen sitzt und eine liebevolle Stimmung herrscht. Geschenke verteilt werden, alle glücklich sind und draußen die Welt mit Schnee bedenkt wird. Für Louis hatte der Tag noch eine andere Bedeutung. Heute hatte er Geburtstag, am 24.12., - ungewohnt aber für ihn normal. Doch dieses Jahr hatte er einen Wunsch, den er keinem verraten hatte und der somit auch nicht in Erfüllung gehen würde. Er wollte eine Person bei sich haben, seine Person. Ihr denkt euch man kann Personen nicht für sich beanspruchen? In manchen Fällen schon und Louis war sich sicher, dass er so ein Fall war. Wieso sonst fühlte er so sich angezogen von ihm? Für ihn war es nicht einfach nur eine Person, es war sein Seelenverwandter, seine zweite Hälfte, sein Engel, der ihm zum Strahlen brachte. Schon viel zu lange hielt für ihn das Gefühl an ohne seinen Engel nicht mehr leben zu können, als würde er seine Luft sein, die er täglich einatme. Doch es war aussichtslos, dass sein Engel ihn überhaupt kannte. Louis war für ihn nur einer von Millionen, höchstwahrscheinlich kannte er nicht einmal seinen Namen oder hatte ihn jemals in den unzähligen Kommentaren unter Videos bemerkt. Zwar hatte Louis echt schon alles dafür getan, dass er einmal von ihm bemerkt wird, doch bisher erfolgslos.
Vor weniger als einer Minute ist Louis aufgewacht und sein erster Blick galt seinem Handy, das neben ihm lag. Zuerst scrollte er einmal durch Twitter und favorisierte jeden Tweet, den er von seiner Person finden konnte. Danach öffnete er Instagram und suchte er nach einem Foto von sich selbst, klatschte irgendwelche Bearbeitungsprogramme drüber und schickte es danach per Direct an harrystyles. Vielleicht würde ja heute ein Traum in Erfüllung gehen, vielleicht.
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Das Bild trug die Botschaft:
Hi Harry. Vielleicht hast du mich unter den Millionen anderen schon einmal bemerkt, ich denk aber eher nicht. Heute ist mein Geburtstag und ich würde mir nichts sehnlicher wünschen, als dich einmal umarmen zu können. Du bist toll Harry. Irgendwie macht dank dir mein Leben Sinn. Wahrscheinlich tu ich nun das Dümmste, was man nur machen könnte. Besuch mich mal - Housestreet 5 in Doncaster. Frohe Weihnachten Haz.♥
Nachdem er es kurze Zeit später wieder bereut hatte, trichterte er sich ein, dass Harry dies eh nie sehen würde und machte sich auf den Weg nach unten zu seinen Eltern. Dort empfingen ihn strahlend seine Geschwister und sprangen ihm in die Arme um nacheinander ihre Glückwünsche verteilen zu können. Für sie war es etwas Besonderes, dass ihr Bruder an Weihnachten Geburtstag hatte. Jay, Louis Mutter, hatte Frühstück zubereitet und so begaben sie sich alle zusammen in die Küche und genossen die heitere Stimmung.
Nur Louis machte sich ständig Gedanken über Harry. Er sollte nicht so oft an ihn denken, es würde eh nichts bringen. Harry war unerreichbar. Zwar war er schwul, doch er hatte einen Freund. Wenn man nach Louis Meinung fragen würde, würde der Antworten, dass Harrys Freund schon ziemlich heiß war. Somit wäre das ein weiterer Grund, wieso er unbedingt aufhören sollte an ihn zu denken. Mr. Styles würde nie etwas mit ihm anfangen wollen.
Wie jedes Jahr bekam Louis seine ersten Geschenke nach dem Frühstück und saß nun gemeinsam mit seinen kleinsten Geschwistern auf dem Wohnzimmerboden umgeben von Tonnen Geschenkpapier. Natürlich hatte er sich über jedes Geschenk gefreut, doch nichts konnte ihm ein richtiges Freudengefühl erbringen.
Draußen hatte es angefangen zu schneien. Louis saß zusammengekauert auf seinem Bett, das Handy in der Hand und Harry Styles stalkend schaute er aus dem Fenster. Seine Gedanken schweiften immer wieder ab und kurzentschlossen zog er sich warm an und ging nach draußen. Er fühlte sich wohl im Schnee. Es beruhigte ihn und brachte ihn auf andere Gedanken. Manchmal verstand Louis sich selbst nicht. Für ihn war es komisch, dass er so einem "Star" verfallen konnte. Nicht realistisch und völlig dumm. Doch es war nun mal so und er versuchte das Beste daraus zu machen. Seine Kopfhörer steckten in seinen Ohren und leise lauschte er der unverkennbaren Stimme von ihm - Harry. Ja, er konnte nicht mehr ohne ihn. Aber wieso sollte er das auch, er war seine Person.
Dank seinen Geschwistern hatte er zu Hause keinen Gedanken mehr an Harry verschwendet. Mittlerweile war seine ganze Familie eingetroffen und sie saßen gemütlich im Wohnzimmer. Jeder unterhielt sich mit jedem und sie tauschten Geschichten der letzten Monate aus. Draußen hatte es nicht aufgehört zu schneien und so war die Straße mit ein paar Zentimeter Schnee bedeckt.
Es war spät am Abend und über keines der Geschenke konnte sich Louis beklagen, jedes war einzigartig und individuell. Mit dem Rücken auf dem Bett lag Louis in seinem Zimmer, starrte an die Decke und stellte fest, dass Harry ihm wie so oft nicht geantwortet hatte. Sofort wurde er wieder traurig und seine gute Stimmung, welche den ganzen Tag angehalten hatte verschwand auf der Stelle. Wieso konnte Harry nicht einfach sehen, dass sie für einander gemacht waren.
Seine Kopfhörer hatten wieder den Weg in seine Ohren gefunden und er summte leise zur Melodie von Harrys Liedern mit.
Louis nahm war, dass es geklingelt hatte, dachte sich jedoch nichts dabei und ließ seine Augen geschlossen. Wenn es jemand wichtiges ist, würde seine Mutter ihn schon holen kommen und das passierte nicht. Nach einiger Zeit spürte er, wie die Tür geöffnet wurde und sich jemand neben ihn legte. Er dachte sich nichts weiter dabei und versank tiefer in die Träume mit Harry. Sachte wurden ihm seine Kopfhörer geklaut. Als Louis seinen Kopf drehte konnte er seinen Augen kaum trauen. Neben ihm lag er, seine Person. Die Locken wild im Gesicht hängend und einzelne Schneeflocken darin.
"Harry?", flüsterte Louis gebrochen.
"Louis?", lächelte Harry zurück.
"Wieso bist du hier?", hackte Louis nach, er konnte es einfach nicht glauben.
"Du hast mit eine Nachricht geschrieben, erinnerst du dich?", Harry schmunzelte und seine Grübchen kamen zum Vorschein.
"Klar erinnere ich mich. Aber wieso ausgerechnet die?", Louis konnte und wollte es nicht glauben. Sein Herz machte unzählige Purzelbäume und er musste sich stark zurückhalten nicht auszurasten.
"Weil ich nicht nur die Nachricht von dir gelesen hab. Ich weiß, dass du mich schon ziemlich lange verfolgst. Deine Kommentare und alles, du fällst mir schon immer auf."
Louis erstarrte. "Wirklich?", hackte er erneut nach.
"Wirklich Lou.", er hatte schon einen Spitznamen für ihn, "Alles Gute zum Geburtstag.", er umarmte Louis umständlich, da sie immer noch auf dem Bett lagen und drückte ihm unbedacht einen kleinen unschuldigen Kuss auf die Wange.
"Danke.", hauchte Louis nur, er war zu geflasht von dem Gefühl auf seinen Wangen.
"Ich hab leider kein Geschenk für dich.", er schaute etwas traurig und schien zu überlegen.
"Dass du hier bist ist schon das größte Geschenk.", grinste Louis und schämte sich danach wieder.
"Du erzählst hiervon aber keinem oder?"
"Nein. Das bleibt unter uns, versprochen Haz.", kicherte Louis und drückte sich etwas an Harry.
"Gut. Dann bekommst du noch das hier.", er drückte ihm einen Papierfetzen in die Hand und stand danach wieder auf. "Ich muss wieder gehen, meine Familie wartet. Öffne den Zettel erst wenn ich gegangen bin."
"Ok. Frohe Weihnachten Haz.", nuschelte Louis und begleitete seine Person nach unten.
"Dir auch Lou."
Vor der Tür umarmten sich beide innig und schweren Herzens ließ Louis ihn gehen. Harry ging es jedoch nicht anders, er fühlte sich unglaublich wohl neben Louis, als würde er ihn echt schon Jahre kennen. Er war froh, dass er sich endlich getraut hatte und hier her gekommen ist.
Für Louis war es immer noch ein Wunder, dass Harry gerade neben ihm im Bett lag. Ein Traum, der doch endlich in Erfüllung ging. Mit leicht roten Wangen hüpfte er glücklich in sein Zimmer und schmiss sich auf sein Bett, dort wo Harry wenige Sekunden zuvor noch lag. Seine Hand fischte nach dem Zettel, den er von Harry bekommen hatte und mit zittrigen Händen öffnete er ihn langsam.
Es standen nicht viele Worte drauf, nur ein "Ich mag dich", mehr nicht. Doch das was Louis darunter sah ließ sein Herz schneller schlagen. Harry hatte ihm seine Nummer gegeben.
&' vielleicht können Träume doch wahr werden. Vielleicht muss man manchmal einfach einmal mehr um etwas kämpfen. Einfach nicht aufgeben und seine Kraft für das Opfern, was man sich wünscht. Alles kann wahr werden. Du musst es nur wollen.
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liebeszeilen × one shots
Fanfiction[✔] Liebeszeilen. ❤ © - Copyright 2015 - fxckingtomlinson - ♡