Zwei Verbrecher

4.2K 93 2
                                    

Ich stapfte gerade am Wasser entlang.
Im Reichenviertel von Outer Banks.
Ich hoffte auf irgendetwas Teures, was hier rum lag, aber vielleicht war mein Kopf auch schon so kaputt, da er in den letzten 3 Tagen keine Nerven Nahrung, außer etwas Regenwasser bekommen hatte.
Ich musste mich einfach hinsetzen, nur ganz ganz kurz.
Meine Augen konnte ich nicht mehr wirklich offen halten, was dazu führte, dass ich einschlief.
Mitten auf einem Grundstück in hohen Gräsern, na super.
Ich merkte, wie mein Körper langsam den Geist aufgab.
Tagelang kämpfte ich mich durch, meist ohne Essen und teilweise Trinken.
Nicht mal ein Ziel lag mir vor Augen, doch in diesem Moment wurde mir bewusst, dass es nun reicht.
Ich brauche zumindest erstmal eine Arbeit.

Platsch.
Ein lautes Geräusch weckte mich.
Sofort auf der Hut setzte ich mich auf und erkannte ein Boot mit zwei Jungs.
Der eine, ein Dunkelhäutiger, ist ins Wasser gesprungen, was das Geräusch verursachte.
Ich versteckte mich zwischen dem Gras und beobachtete das Geschehen.
Gibt's nicht, der hat einfach dieses teure Ding versenkt
Er sprang von einem älter aussehenden Boot und schwam zu einem anderen Boot und versenkte es gezielt.
Ich versuchte mir ihr Aussehen einzuprägen, falls es nützlich werden könnte.
Und auf einmal kam es mir in den Sinn.
Das war das perfekte Druckmittel!
Ich könnte sie erpressen zu den Bullen zu gehen, wenn sie mir nicht etwas zu essen geben und mich duschen lassen.
Ich muss mich einigermaßen herrichten, um eine Arbeit zu finden.
Es war zwar nicht die Fein Englische Art, aber jeder muss sehen, wo er bleibt.

Nach einiger Zeit fand ich am späten Abend endlich, wo sich die Zwei aufhielten.
Wie lange ich gesucht habe, auf dieser kleinen Insel war schon erstaunlich.
Ich lief schnurstracks auf sie zu.
"Können wir dir helfen?" hörte ich auf einmal eine Stimme.
Ich erkannte nicht wirklich woher das kam, da es stockdunkel war.
Vielleicht sollte ich es auch erst nett probiere...Option Erpressen kann man danach immer noch durchziehen.

"Ehm ja, hättet ihr vielleicht ein bisschen zu Essen für mich und eine Dusche. Ich bin seit Tagen unterwegs und weiß nicht wohin..." versuchte ich ein bisschen auf Mitleid zu tun.
Auf einmal leuchtete mich eine Taschenlampe an.
"Wie heißt du?" ertönte eine Mädchenstimme.
"Laila" rief ich zurück.
"Komm mit" rief die Stimme von vorhin und joggte auf das Haus zu.
Ich lief hinterher, mit einem breiten Grinsen.
Endlich etwas zu Essen.
Er schaltete das Licht in der Küche an und lief zum Kühlschrank.
Er deutete auf einen Stuhl und ich ließ mich drauf fallen.
"Dankeschön" erwähnte ich erneut.
"Kein Problem, ich kann dich verstehen. Willst du lieber Tacos oder Pizza, is aber schon zwei Tage alt" schlug er vor.
Im Endeffekt aß ich beides weg.
Etwas erstaunt schaute er mir dabei zu, bis er sich traute etwas zu fragen:"Wow, du hast schon lange nichtsmehr zu Essen gehabt oder?" Ich schaute ihn etwas bedrückt an und schluckte meinen letzten Bissen runter.
Langsam fing ich das Nicken an.
"Hey, hast du heute Nacht einen Platz zum Schlafen?" fragte er.
Das war mir echt unangenehm... "Ich will keine Umstä..." fertig wurde ich nicht, denn ein Typ, der auf einmal im Türrahmen stand, unterbrach mich:"Ach quatsch. So ein hübsches Mädchen sollte nachts nicht alleine rumirren. Wobei dieser Gestank alle im Umkreis von 10km fern halten sollte"
Beschämt, aber auch angepisst schaute ich auf den Boden.
Bleib du mal mehrere Tage in der freien Natur und Lauf den ganzen Tag. Der würde auch nich anders riechen, dieser klei...
"JJ" maulte der Braunhaarige ihn an,"Laira,willst du duschen?" fragte er mich.
Ich nickte und folgte ihm, wobei ich diesen JJ mit der Schulter im Vorbeigehen rammte.
"Du musst sein Verhalten entschuldigen, er hat es nicht leicht" versicherte er mir.
"Wie heißt du eigentlich?" war meine einzige Antwort.
"John B." kam als knappe Antwort, als er seine Hand in das Badezimmer zeigte.
Ich bedankte mich und schmiss sofort meine dreckigen Klamotten auf den Boden.
Ich suchte mir aus meinem Rucksack eine kurze Hose, ein Top und Unterwäsche raus, die noch sauber waren.
Das Wasser auf meiner Haut fühlte sich so gut an, aber nochmehr das Duschgel.
Ich fühlte mich seit langem mal wieder sauber.
Ich zog mir meine bereitgelegten Klamotten an und öffnete die Tür.
"John B?" rief ich durch das Haus.
Ich lief in Richtung Küche und auf einmal tauchte jemand vor mir auf:"Nein, JJ." teilte er mir mit, wie als hätte ich keine Augen.
Super, der Typ, der mir sagte, dass ich stinke.
Er atmete tief ein:"Geht doch" Ich grinste sichtlich gefaked und versuchte an ihm vorbei zu gehen.
"Hey, warte mal. Lass uns von vorne anfangen. Ich bin JJ"
Versuchte er mit mir zu reden.
"Dafür habe ich heute keine Nerven mehr. John B." rief ich erneut.
"Er ist schon schlafen gegangen" teilte mir JJ mit, "er meinte du könntest auf der Couch schlafen"
Ich schaute ihn erschöpft und entschuldigend an, während ich ein "Danke" flüsterte.
Ich schmiss mich auf die Couch und klaute mir eine Decke, die hier rum lag.
Seit langem mal wieder auf einer echten Couch schlafen.
Sie war so weich und gemütlich, dass ich binnen Sekunden eingeschlafen bin.

"Laira" eine sanfte Stimme weckte mich aus meinem Schlaf.
Ich stöhnte und drehte mich um, bis mir bewusst wurde wo ich war.
Sofort setzte ich mich auf und rieb mir die Augen.
"Ja" antwortete ich verschlafen.
"Ich wollte fragen, ob du hier bleiben möchtest. Du musst dir nur eine Arbeit suchen und Miete bezahlen" schlug John B. vor.
Das hörte sich garnicht so übel an, weshalb ich zustimmte.
Zuhause?Check.
"Du hast nh Glück, dass wir besoffen waren, sonst hätten wir dich nich rein gelassen " gab JJ seinen Senf dazu.
Na toll, den hatte ich fast vergessen.
"Ich gehe gleich und hör mich nach einer Stelle um" teilte ich Ihnen mit und stand auf.
Die knappe Stoffhose und mein Top hatte ich längst vergessen.
"So willst du eine Arbeit suchen. Als Hure oder wie?" lachte JJ.
Scheiß Idiot, aber er hatte Recht.
Schnell wickelte ich mir die Bettdecke um und warf ihm einen bösen Blick zu:"Ich habe sonst nichts"
"Komm mit" befahl mir der Blonde.
Ich stolperte ihm mit der Decke hinterher, neugierig was er vor hatte.
In John Bs Zimmer angekommen warf er mir ein langes Shirt zu.
"Ich hab hier Klamotten von mir, da ich eh fast hier wohne. Du kannst es als Kleid tragen." schlug er vor.
"Der Fiesling ist mal nett" sagte ich ihm vorwerfend.
"Gleich hast du kein Kleid mehr" drohte er mir.
"Ist ja gut" grinste ich und er ebenfalls.
"Ehm" gab ich von mir.
"Ja?" fragte JJ.
"Ich muss mich umziehen" erklärte ich ihm.
Er sagte "Okay" und blieb stehen.
"Raus" rief ich und schob ihn vor die Tür. Er lachte nur und gab sich mit einem "Ist ja gut" geschlagen.
Was zum Teufel war das denn?

Zuflucht /JJ/ Outer Banks FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt