Kerzengerade saß Yejin in ihrem Bett. Ihre Decke hatte sie eng um sich geschlungen. Immer wieder zuckte die zierliche, junge Frau zusammen, sobald ein Donner draußen vor ihrem Fenster grollte. Wie sehr sie sich jetzt danach sehnte, in den starken Armen von Jin zu liegen und seinen vertrauten Duft ein zu atmen.
Zwar könnte sie auch einfach zu Jungkoook gehen, doch sie würde sich niemals so beruhigen können, wie bei Seokjin. Immer wieder zuckte sie zusammen und ein leichtes Wimmern entwich ihren Lippen. Wieso musste es gerade jetzt gewittern?
Das Gewitter schien näher zu kommen und das Grollen des Donner wurde jedes Mal lauter. Verängstigt drückte sie die Decke an sich und blickte auf das Bild auf ihrem Nachttisch. Es war das Foto, dass sie an ihrem Debüttage geschossen hatte. Sie alle strahlten glücklich. Ihr Blick fiel auf Jin, der auf dem Foto die Arme von hinten um ihre Schultern gelegt hatte und freudig in die Kamera lachte.
Seufzend erhob sie sich vom Bett. Sie wusste zwar nicht was sie sich dabei dachte, doch sie konnte nicht einfach alleine in ihrem Bett sitzen bleiben. Langsam tapste sie zu ihrer Zimmertüre und zuckte wieder zusammen, als sie das laute Grollen vernahm.
Langsam öffnete sie die Zimmertüre und erschrak, als sie eine große Gestalt vor sich erblickte. Seokjin stand vor ihr und wollte gerade gegen die Türe klopfen. Sein Arm senkte sich langsam und sein Blick fiel auf sie. "Jin...? Was... was tust du hier?", fragte sie überrascht und blickte den Älteren verwundert an.
"Naja.." Seokjin räusperte sich etwas. "Es gewittert ziemlich stark... und... naja ich weiß ja wie viel Angst du vor Gewittern hast. Ich... ich hab mir sorgen gemacht und... wollte nach dir sehen", gab er etwas verlegen von sich.
Gerührt blickte die junge Sängerin ihren Bandkollegen an und biss sich auf die Unterlippe. "Das... das ist wirklich süß von dir... ehrlich gesagt... wollte ich gerade zu dir...", gestand sie und blickte peinlich berührt auf den Boden.
Ein kleines Lächeln bildete sich auf Seokjin's Lippen, ehe er sich etwas räusperte. Langsam hob Yejin den Kopf und trat ein Stück zur Seite. "Kannst... kannst du hier bleiben?", flüserte sie kaum hörbar. "Klar...",erwiederte Jin und betrat das Zimmer. Sanft umschloss er mit seiner großen Hand ihre kleine und zog sie zum Bett. Verlegen trottete sie ihm nach, ehe sie sich zusammen mit ihm ins Bett legte.
Stumm lagen sich die Beiden gegenüber und blickten sich in die Augen. Trotz des tobenden Gewitters wurde Yejin augenblicklich ruhig. Seine Nähe und seine Wärme hatten eine solch magische Wirkung auf sie. "Jin...?"
Fragend blickte der Ältere sie an, woraufhin sie unsicher auf ihrer Unterlippe biss. "Es tut mir leid... also... was ich gesagt habe..",murmelte sie leise. Jin blickte sie eine Weile stumm an. "Schon gut... du kannst nichts dafür, dass dir das alles nichts bedeutet hat." Langsam schüttelte die Blondine etwas den Kopf. "So ist das nicht..."
Verwirrt blickte Seokjin in ihre Augen. "Weißt du Jin... ich... ich mag dich. Sehr sogar. Und das schon lange. Aber ich hatte Angst. Angst, dass diese Gefühle alles zerstören könnten. Und das haben sie jetzt auch. Ich wollte niemals, dass wir in eine solch unangenheme Situation kommen und vorallem wollte ich nie, dass die Anderen da mit hinein gezogen werde. Es war nie meine Absicht ein solches Drama zu verursachen. Die Wahrheit ist..." Kurz atmete die junge Frau durch, ehe sie ihrem Gegenüber in die Augen blickte. "Ich bin in dich verliebt, Kim Seokjin."
Sie hatte es ausgesprochen. Sie hatte ihm tatsächlich ihre Gefühle gestanden und zum ersten Mal fühlte sie sich erleichtert. Es war, als würde ihr eine Last von den Schultern fallen. Es fühlte sich mehr als nur gut an, ihre Gefühle endlich offen auszusprechen.
"Weißt du..." Jin erwiederte ihren Blick. "Du hast mich mit deinen Worten ziemlich verletzt. Nach dem Kuss war ich ziemlich verwirrt. Ich verstand nicht, was das alles zu bedeuten hatte. Du warst mir immer so wichtig. Du warst für mich immer eine kleine Schwester, die ich beschützen wollte. Mit der ich albern und lachen konnte. Aber wenn du nachts zu mir gekommen bist, weil du Angst vor dem Gewitter hattest, dann war das anders. Du hast mich beruhigt und mit der Zeit wurde dieses Gefühl immer angenehmer. Ich wollte nicht, dass du mit Min-Jae ausgehst, wollte aber nichts sagen. Dann küsst du mich plötzlich und ich bin mehr als nur verwirrt, was dieser Kuss mit mir angerichtet hatte. Ich konnte nur noch an dich denken und wollte dieses Gefühl wieder spüren, dass mich so überwältigt hatte, als du mich küsstest. Dann wurde es mir endlich klar. Du bist keine kleine Schwester für mich. Du bist viel mehr... denn... ich bin auch in dich verliebt Choi Yejin."
Langsam verstand Yejin war Jin gerade gesagt hatte und ihre Augen wurden immer größer. "Du... du... was?", hauchte sie fassungslos. Wie konnte es sein, dass er das selbe empfand? Sie dachte immer, sie sei in seinen Augen nur die kleine Schwester.
"Ich bin verliebt in dich Yejin...", wiederholte Seokjin und legte seine warme, große Hand an ihre Wange. Sein Daumen strich sanft über ihren Wangenknochen, während seine dunklen Augen sanft den Blick in ihren Augen erwiderte. "Und ich möchte mit dir zusammen sein... ich will das nicht alles einfach verdrängen. Es ist mir egal was BigHit oder Bang-PD sagt. Es ist mir egal, was die anderen Member davon halten. Namjoon hat damals um Min gekämpft und ich werde das selbe bei dir tun."
Langsam bildeten sich Tränen in Yejin's Augen. Sie konnte noch immer nicht fassen, was hier gerade passierte. Er empfand das selbe wie sie und wollte mit ihr zusammen sein. Sollte das alles ein Traum sein, dann wollte sie niemals wieder aufwachen.
Jin strich ihr mit dem Daumen die Tränen weg, ehe er ihr näher kam und seine Lippen sanft auf ihre presste. Automatisch fielen Yejin's Augenlider zu und ihr Körper schmiegte sich an Jin. Sein süßlicher Duft umhüllte sie. Alles in ihr begann zu prickeln und zu kribbeln. Dieses Gefühl war einzigartig. Noch nie hatte sie so etwas empfunden und jetzt da sie es gespürt hatte, wollte sie dieses Gefühl nie wieder missen.
Als wären ihre Lippen für einander geschaffen, verschmolzen sie miteinader und bewegten sich sanft, doch gefühlsvoll. In diesem Moment wussten sie beide was sie für einander empfanden.
Und sie wussten, dass sie dieses Gefühl nie wieder hergeben würden.
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The 8th member | A short BTS story |
FanfictionDas achte und einzige weibliche Mitglied einer erfolgreichen Band zu sein ist nicht immer einfach. Vor allem nicht, wenn Gefühle im Spiel sind. Kann eine Band so etwas überstehen? Eine BTS Kurzgeschichte.