Tag 4

786 41 26
                                    

Marwin:
Langsam wachte ich auf. Die Sonne blendet mich sofort. Am liebsten würde ich wieder einschlafen, doch dafür war es zu hell im Raum. Verschlafen stand ich auf und trottete in die Küche. Dort waren schon so ziemlich alle. Ich nahm mir wieder eine Brotscheibe. Schon langsam hatte ich keine Lust mehr auf Brot. Wie schon die letzten Tage gab Marco Mario seine Brotscheibe. Mir tat Marco leid. Warum aß er sein Brot nicht selber? Egal, war ja seine Sache. Ich setzte mich auf den Schoß von Roman. Romans muskulösen Arme schlangen sich über meinen Bauch. Ich schmiegte mich an ihn. Seine Küsse zierten meinen Nacken. Genüsslich stöhnte ich auf. Aber sofort schoss mir die Röte ins Gesicht, als uns alle an starrten. Nachdem alle etwas gegessen hatten, setzen wir uns in einen Kreis zusammen. Diesmal spielten wir nicht Flaschendrehen, sondern unterhielten sich über unsere beiden Coronakranken Mitspieler. „Wahrscheinlich hat sich Lukasz bei Schmelle angesteckt!",sagte Manu. Wir anderen nickten zustimmend. Schmelle und Lukasz waren schon seit Ewigkeiten ein Paar. „Ich glaube, als Lu Schmelle das Essen gebracht hat, haben sie sicher geknutscht oder so!",fasste Emre zusammen. Auch hier gab es wieder ein zustimmendes Nicken. Die Tür öffnete sich und Jürgen betrat den Raum. Er hatte irgendein Spiel in der Hand. Bitte nicht schon wieder Tempo kleine Schnecke. Doch es war ein anderes, es war viel kleiner. Er stellte das Spiel auf den Tisch und es war kein anderes als Uno. Wir spielten sofort das Spiel bis zum Mittagessen. Die meiste Zeit gewann entweder Mo oder Emre. Zu Mittag gab es diesmal Spiegeleier mit Brot. Das gibt's ja nicht. Das Brot verfolgte mich echt den ganzen Tag. Wir redeten echt die ganze Zeit nur Scheiße. Plötzlich stand Lukasz in Raum. „Schmelle atmet nicht mehr!",heulte er los. Sofort sprangen wir alle auf und rannten in das Zimmer. Dort lag Marcel im Bett und rührte sich nicht mehr. Lukasz fing an zu heulen. Beruhigend nahm in Mario in den Arm. Lucien fühlte Marcels Puls auch nicht mehr. Auch Jadon fing jetzt an zu heulen. Kurz darauf heulten alle. Lucien rief einen Leichenwagen an und der brachte die Leiche von Marcel dann weg. Wir redeten nicht wirklich fiel. Alle waren in ihren Gedanken versunken. Besonders Lukasz. „Warum haben wir ihn eigentlich nichts ins Krankenhaus gebracht. Favre warum!",schrie er hysterisch. Schnell hielt ihn Roman fest. „Es darf niemand von der Quarantäne und das jemand Corona Virus hat wissen!",antwortet Lucien ruhig. Jürgen betrat den Raum. „Ich habe gesagt, dass Marcel eine Vergiftung gehabt hätte!",sagte er leise. Lukasz schluchzte wieder los. Es war einfach nur traurig. Ich wollte nach Hause, ich wollte nicht mehr in Quarantäne sein. Das alles brachte uns kein Glück. Ich meinte, Marcel ist gestorben. Hätten wir ihn in ein Krankenhaus gebracht, würde er jetzt noch Leben. Mit diesen vielen Gedanken und den was wäre wenn,...fragen ging ich ins Bett. So ziemlich keiner redete noch. Ich schlief neben Roman ein.

In QuarantäneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt