•Freunde•

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~Yugyeom: "Haha, danke? Glaube ich? Ich weiß nicht, es wäre bestimmt nur noch komischer geworden wenn ich zu dir gesagt hätte: "Hey Jungkook! Rede mit mir, ich bin cool!" Hahaha"~

Sie reden über ihre introvertierte Art noch eine ganze Weile und erzählen sich gegenseitig ihre unangenehmsten Unterhaltungen. Jungkook bereut es ein wenig erst jetzt all die Menschen um ihn herum wahrzunehmen, doch dann schießt ihm wieder ein Satz von Namjoon durch den Kopf:
"Man sollte sich lieber auf die Dinge konzentrieren, die man jetzt tun möchte, ansonsten bereut man es später wieder."
Mittlerweile liegt Kook rücklings auf dem Bett und neben ihm sein Mitschüler: "Ich habe echt nicht erwartet, dass du jetzt dich jetzt noch umentscheiden würdest. Immerhin ist das alles hier in acht Tagen vorbei."

"Ja... Ich weiß auch nicht warum ich plötzlich so viel besser mit Menschen reden kann.", vielleicht ist das seine Kraft, mit Menschen zu reden? JK schüttelt den Kopf, idiotischer Gedanken, wenn sich so eine Kraft anfühlt braucht er gar keine. "Naja eigentlich muss man sich ja auch nicht mit Leuten aus der Schule anfreunden und immerhin hattest du ja auch Namjoon.", Yugyeom lächelt ihn an, doch Kook sieht nur verwirrt zurück.
"Also... Er hat gestern gesagt, dass, also dass ihr euch schon lange kennt und deshalb, dass du deshalb so mit ihm klarkommst und so...", Nun doch wieder ein wenig unsicher sieht Yugyeom wieder zurück an die Decke.

"Achso... Hat er das gesagt?", Jungkook wendet nun auch wieder seinen Blick Richtung Decke. Er kennt Namjoon seit zwei Tagen, aber es fühlt sich wirklich so an, als würden sie sich schon ewig kennen. Was Namjoon gesagt hat stimmt zwar nicht, aber wie sollte er es ihm denn besser erklären? Joon hat in einem ihrer langen Gespräche gesagt, dass sie alle ihre Fähigkeiten geheim halten.
"Es wurde meines Wissens nach zwar noch nicht ausprobiert, aber es ist wahrscheinlich einfacher dieses Geheimnis mit niemandem zu teilen, du weißt ja wie krank Menschen sein können."

Sein Blick schweift kurz zu Yugyeom, er wird doch kein schlechter Mensch sein... Oder? Aber Kook sollte Namjoons Ratschläge nicht missachten, also wendet er sich wieder ab und seufzt bevor er ruhig die Decke besieht.
"Tut mir leid..."
"Huh? Was tut dir leid?", Wieder ist Kook verwirrt, doch auch Yugyeom zuckt diesmal nur mit den Schultern. "Die Stimmung ist gerade so komisch..."
"Ja... Aber das ist ja nicht deine Schuld. Weißt du, ich kenne Namjoon eigentlich noch nicht so lange, aber es fühlt sich so an. Namjoon ist wirklich cool, er ist Rapper und macht seine eigene Musik und er weiß einfach alles!", Die begeisterten Worte lassen Yugyeom nun wieder lächeln.

Jungkook spricht selten und noch seltener viel und eigentlich nie so lange über ein Thema, aber über Namjoon hat er so viel zu erzählen. Dabei lässt er ja sogar alles was mit seiner Kraft zu tun hat aus, fast zumindest, denn Namjoons Menschenkenntnis fällt eigentlich schon bei der ersten Begegnung auf. Während sich die Stimmung wieder lockert schweift Jungkook mit seiner Erzählung auch immer mal wieder zu den anderen Jungs ab, die er die letzten zwei Tage kennenlernen dürfte.

Irgendwann unterbricht die Müdigkeit die beiden und Jungkook wäre fast schon wieder ohne sein Smartphone aus dem Zimmer gegangen, doch Yugyeom hält ihn auf und gibt ihm noch seine Nummer. Immerhin werden sie in knapp einer Woche nicht mehr fast nebeneinander wohnen.

Zurück in seinem Zimmer lässt Kookie sich wieder auf sein Bett fallen. Beim Einspeichern der Nummer hat er gesehen, dass er eine neue Nachricht von Jimin hat:
>>Ich finde es wirklich niedlich wie du dich dafür entschuldigst :) Ich hoffe wir sehen uns bald mal wieder, ich durfte ja noch nicht allzuviel von dir kennenlernen<<
Kook ließt sich die Nachricht einige Male durch, die Bilder von dem Jungen, der mit seinem gesamten Körper lächelt erscheinen vor seinem inneren Auge.

"Du willst mich kennenlernen?", flüstert er.
Zum ersten Mal in seinem Leben denkt Jungkook darüber nach was sein Gegenüber über ihn denkt, warum würde man jemanden anderen kennen lernen wollen?
Will er Jimin kennenlernen?
Warum?
"Ach das ist doch alles dumm.", Er nimmt wieder sein Handy zur Hand und schreibt dem älteren, dass er ihn auch kennen lernen möchte.

Nachdem er sich bettfertig gemacht hat legt er sich ins Bett und freut sich ein wenig bei dem Gedanken daran jetzt sowas wie Freunde zu haben. Gleichzeitig klingt es ein wenig lächerlich, aber es ist für ihn dieses aufregende Gefühl etwas neues zu lernen. Mit diesem angenehmen Kribbeln im Bauch schläft der junge Mann ein.

Yoongi dagegen kann sich nur wünschen endlich schlafen gehen zu können. Denn wie die letzten Tage schon steht ein rothaariger, breit lächelnder Mann in seinem Zimmer und scheint auch nicht wieder verschwinden zu wollen. Vielleicht dreht er auch langsam einfach durch und bildet sich nur ein, dass Hoseok ihn jeden Tag verfolgen zu scheint.

Aus irgendeinem Grund steht Hobi also in Yoongis Zimmer und redet mit ihm so, als wäre es ganz normal ohne Erlaubnis in fremden Schlafzimmer aufzutauchen. Suga liegt zwar mit geschlossenen Augen auf seinem Bett, jedoch kann er sich durch das ständige Auf- und Abwippen der Matratze nicht auf seinen Schlaf konzentrieren. Die Quelle der Bewegung: Hobi, welcher versucht Suga zum Sprechen zu bringen.
"Na gut, ich hab ein wenig nachgedacht...", und gerade als Yoongi sich die Hoffnung auf Ruhe macht wird sie gleich wieder zerstört: "Wahrscheinlich wird es für dich ein bisschen einfacher mir zu vertrauen, wenn du etwas über mich weißt."

Yoongi würde jetzt die Augen verdrehen, da sie aber sowieso geschlossen sind würde das nur unnötig Energie kosten.
"Ich erzähle dir einfach, wie ich damals meine Kraft entdeckt habe, okay? Und wenn du irgendwelche Fragen hast oder was sagen willst, kannst du mich einfach unterbrechen."
Noch immer hüpft Hoseok ein wenig auf der Matratze herum und wartet kurz auf eine Rückmeldung von dem älteren. Als dieser nur genervt schnaubt beginnt er zu erzählen:

"Also ich war-" Yoongi hebt die Hand und lässt Hobi sich selbst unterbrechen: "Interessiert mich nicht."
Hope seufzt kurz und startet nocheinmal neu:

"Ich war damals glaube ich dreizehn Jahren alt, ich war schon immer ein sehr aktives und lautes Kind. Ich habe viel mit meiner älteren Schwester gespielt und wir haben sehr viel Blödsinn angestellt. Als wir dann mal wieder zusammen draußen unterwegs waren haben wir einen kleinen Spaßkampf gehabt, wir haben uns manchmal mit Stöcken bekriegt oder einfach so getan als hätten wir Superkräfte. Meine Schwester hat mir damals den Rücken zugedreht und wollte schnell in Deckung laufen, bevor sie von meinen imaginären Laserstrahlen getroffen werden konnte, allerdings entstand dann plötzlich eine echte Flamme in meinen Händen. Ich hatte keine Kontrolle über meine Kraft, das Feuer hat sich erbarmungslos durch ihr T-Shirt gefressen.

Sie hat geschrien, als würde sie sterben, es war wirklich schrecklich... Das Feuer hielt zum Glück nicht lange, aber es hat ihr eine ziemlich unschöne Narbe an ihrem Arm beschert. Im Krankenhaus haben alle die ganze Zeit auf mich eingeredet, alle haben gefragt woher ich ein Feuerzeug hatte und ob ich denn nicht wüsste, dass man nicht mit Feuer spielt, ich hätte meine Schwester umbringen können...", Bei seinen traurigen Erinnerungen wird auch Hobis Körper ruhig, doch Suga denkt gar nicht mehr ans Schlafen und hört dem jüngeren aufmerksam zu.

"Irgendwann kam aber endlich meine Mama und hat mich mit in einen ruhigen Raum gebracht, erst hat sie auch sehr hysterisch gefragt was ich mir gedacht hätte und was denn nur passiert sei, aber als ich nach meinem Schock angefangen habe zu weinen ist sie ganz ruhig geworden. Sie hat mich in den Arm genommen und getröstet, bis ich sie irgendwann gefragt habe, ob ich ihr ein Geheimnis erzählen kann. Sie hat versprochen und geschworen es niemals irgendwem zu erzählen. Ich habe ihr erklärt was passiert ist und dann hat sie geweint, sie hat sich tausend Mal bei mir entschuldigt. Ich habe meine Mama noch nie so traurig gesehen, wie an diesem Tag. Sie hat mir gesagt, dass sie mich nie mit so etwas belasten wollte und sie so sehr gehofft hat, dass es mich nicht betrifft.

Meine Mama hat mir gezeigt, dass sie genauso ist wie ich, sie hat einen Bauklotz vor meinen Augen zu Staub zerfallen lassen. Sie hat gesagt, dass wir damit ganz viel Schaden anrichten können und deshalb unglaublich aufpassen müssen, aber ich mich niemals dafür schämen soll wer ich bin.", Ein breites Lächeln ziert Hoseoks Gesicht, als er sich zu Suga dreht:
"Meine Mama hat allen gesagt, dass es ihre Schuld war, sie hätte mir ein Feuerzeug geschenkt und hätte nicht darüber nachgedacht, welche Folgen das mit sich bringen kann. Alle haben ihr gesagt, was für eine schlechte Mutter sie wäre und dabei hat sie nur unser Geheimnis bewahrt. Ich kann meiner Mama dafür niemals genug danken, alles was ich tun kann ist mich und alles an mir in seiner Gesamtheit zu lieben und zu ehren! Ich schätze alles an mir, weil ich doch eh nichts daran ändern kann. Also warum sollte ich die schlechten Seiten an mir betrachten, wenn ich das Leben genießen kann?"

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Ich saß viel zu lange an diesem Kapitel, diese Idee für Hobi schwebt mir schon recht lange vor. Aber ich habe das Gefühl, als bräuchten wir ein bisschen mehr Aktion :)

I'll find you [Jikook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt