Kapitel 10

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Auch wenn es super unangenehm werden könnte, ich wollte einfach bei Luca sein. Also sagte ich doch zu und Luca und ich machten uns langsam auf den Weg zum Restaurant.
Dort angekommen, atmete ich erleichtert auf. Keine Spur von seiner Freundin. Nur seine Familie erwartete uns. ,,Das ist Christina, meine Tanzpartnerin.", stellte er mich vor. ,,Hallo.", sagte ich schüchtern. Seit wann bin ich bei sowas schüchtern? Ich habe kein Problem damit auf andere Leute zuzugehen. Aber es ist Luca's Familie und es ist mir schon nicht egal, was sie über mich denken. Meine anfängliche Schüchternheit verflog allerdings zum Glück ganz schnell und es war ein echt netter Abend. Seine Familie war super lieb zu mir und wir verstanden uns gut.
Es war inzwischen schon längst dunkel und als ich gehen wollte, bestand Luca darauf, mich zurück zum Hotel zu begleiten.
,,Ich bin mir sicher wir müssen da lang.", sagte ich als Luca in die andere Richtung gehen wollte. Vorsichtig nahm er meine Hand und sah mir in die Augen. ,,Vertraust du mir? Dann komm mit."
Zuerst war ich verwirrt. Was wollte Luca? Warum wollte er offensichtlich einen Umweg gehen?
Ich war schon so in seinen Augen verloren, dass ich nurnoch nickte. Er lies meine Hand nicht los und wir gingen in die andere Richtung. Eine gefühlte Ewigkeit lang sagte niemand von uns auch nur ein Wort. Es war keine unangenehme Stille. Ganz im Gegenteil: Wir genossen beide diesen ruhigen Moment. Wir liefen an der Aare entlang. Noch immer plagte mich das schlechte Gewissen, dass ich Luca heute im Training vorgeworfen hatte, dass er nicht locker genug war. Auch wenn ich nicht wusste warum es mir im Nachhinein so falsch vorkam, beschäftigte mich es lang genug.
,,Tut mir leid wegen heute beim Training.", sagte ich deshalb leise. ,,Was tut dir leid?", fragte Luca mich verwundert. ,,Naja, das ich dir vorgeworfen habe...du weißt schon.", erklärte ich. Erst sagte er nichts, sondern blieb stehen. Dann legte er seine Hände an meine Schultern und lächelte mich an. ,,Weißt du, du bist meine Trainerin und da musst du mich auf meine Fehler hinweisen, damit ich mich verbessern kann."
,,Ja, aber ich habe dir gleich vorgeworfen, dass deine Freundin dir nicht vertraut und ihr nicht darüber sprecht. Das war nicht fair und außerdem gehen mich deine Beziehungen auch nichts an wenn ich deine Trainerin bin." Ich wurde immer leiser. Vielleicht hatte es auf ihn gar nicht so gewirkt wie es in meinem Kopf klang? Hatte er die 'Anspielung' auf seine Anspannung durch seine Freundin nicht so aufgefasst? Habe ich gerade alles noch schlimmer gemacht? Luca schwieg.

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