Kapitel 3

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Die restlichen zwei Wochen hatte ich damit verbracht mich über die Elemente zu informieren und meine Sachen zu packen. Natürlich traf ich mich auch noch mit meinen ganzen Freunden und Avery. Ihnen erzählte ich, dass ich für ein paar Monate ins Ausland gehen würde, um dort neues zu entdecken und zu Arbeiten. Ein kleines bisschen stimmte das ja auch. Nur hatte ich keine Ahnung, wo dieses Trainingscenter sein sollte, denn ich sollte zum Eberdeen Castle kommen, von wo aus man mich zur Trainingsstätte bringen würde.
Avery war alles andere als begeistert mich gehen zu lassen, denn sie hatte geplant den Sommer mit mir zu verbringen, da sie danach ihr Studium in Frankreich beginnen würde und sie mich dann seltener sehen würde. Sie war sogar richtig sauer auf mich, was ziemlich selten vorkam. Aber ich konnte ihre Enttäuschung verstehen, denn ich war auch alles andere als scharf darauf meinen Sommer ohne sie zu verbringen.
Seufzend legte ich mein letztes Kleidungsstück in den kleinen Koffer und schloss ihn. Ich wusste nicht, was auf mich zukommen würde und das beunruhigte mich. Es klingelte und ich warf schnell einen prüfenden Blick in den Spiegel. Meine hellbraunen Haare hatte ich zu einem Zopf gebunden. Ich steckte in einem enganliegenden, dunkelgrünen Pullover. Dazu trug ich eine dunkelblaue Jeans, die meine langen Beine betonte. Die Kette meiner Eltern schmiegte sich an meinen Hals und meine Augen hatte ich mit Kajal und Mascara betont. Wen auch immer ich heute treffen würde, ich wollte sie einschüchtern, denn die Sätze meiner Eltern hatten sich mir eingeprägt. "Es ist nicht immer alles so wie es scheint" (Sätze einfügen)
Ich öffnete meiner Tante die Türe. Sie würde meinen Wagen wieder mit nach Hause nehmen, während ich den ersten Teil meiner Ausbildung absolvieren sollte. "Na bist du bereit?", fragte sie mich. "Naja so bereit wie man eben sein kann, wenn man nicht weiß, was auf einen zukommt", lachte ich um meine innere Unruhe zu überdecken. Sie lächelte und schnappte sich meinen Koffer. Ich warf ihr meinen Autoschlüssel zu, damit sie meinen Koffer schon einladen konnte. "Ich muss noch etwas erledigen", rief ich ihr zu und schnappte mir das Kästchen. Erst wollte ich es mitnehmen, aber dann hatte ich das Gefühl, dass es in den falschen Händen mich in Schwierigkeiten bringen könnte. Deshalb trat ich jetzt in den kleinen Garten und lief zu dem einzigen Baum. Als Kind hatte ich unter einer Wurzel ein kleines Geheimversteck eingerichtet. Jetzt legte ich das Kästchen hinein, darin befand sich der Brief meiner Eltern und ihre Bücher. Leider hatte ich noch nicht die Zeit gehabt alles zu lesen, aber ich wusste dass es sich um die Tagebücher meiner Mutter handelte und um ein Buch in dem alles über die Elementarmagie stand. Dieses Buch hatte ich verschlungen und mehrmals gelesen. Vorsichtig legte ich noch einen Stein vor mein Versteck. Ich richtete mich auf und lief zurück ins Haus. Hier blieb ich stehen und sah mich um, wenn ich hierher zurückkehren würde, wäre ich eine andere Person, das spürte ich einfach.
Schweren Herzens schloss ich das kleine Apartment ab und lief auf den Wagen zu. Ich öffnete die Fahrerseite, stieg ein, startete den Motor und fuhr los.

Angekommen auf Aberdeen Castle schaltete ich den Motor aus und sah mich erwartungsvoll um. Nichts geschah und ich sah meine Tante fragend an. Sie zuckte nur mit den Schultern, als ein zweiter Wagen neben uns in die Auffahrt rollte. Am Steuer saß ein Mann und neben ihm ein Mädchen in meinem Alter, sie stieg aus und hievte einen Koffer aus dem Kofferraum. Entschlossen stieg ich ebenfalls aus und lief auf sie zu. „Victoria Stride", sagte ich und hielt ihr die Hand entgegen. Sie nahm sie mit einem Lächeln und antwortete: „Mia Jones, sehr angenehm." Mia hatte schwarze, schulterlange, gelockte Haare und ihre Augen waren von einem intensiven grün, wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte. Ihr Lächeln war ansteckend und ihr rundes Gesicht und die kleine Nase wurden von kleinen Sommersprossen geziert. „Wir scheinen wohl die einzigen zu sein", gab sie zu bedenken und zeigte in Richtung des Tores von Aberdeen Castle, heraus trat ein Mann in einem braunen Anzug. Er blieb vor uns stehen und musterte uns für einen kurzen Augenblick, bevor er sich räusperte: „Charles MacNolan. Sie müssen Victoria Stride und Mia Jones sein, richtig?" Wir nickten. „Gut. Wenn sie dann ihre Sachen nehmen würden und sich von ihren Familien verabschieden würden", Sagte er und trat ein paar Schritte zurück um uns mehr Platz zu geben. Schnell schnappte ich meinen Koffer und umarmte meine Tante. Sie drückte mich fest und flüsterte mir leise, so dass nur ich es hören konnte ins Ohr: „Sei vorsichtig und pass auf dich auf! Du kannst nicht jedem trauen." Ich sah sie verunsichert an und sie drückte bekräftigend meine Hand, bevor sie sich an Charles wandte. „Grüßen Sie Skye und Cole von mir MacNolan!" Dieser nickte kurz und forderte mich und Mia dann mit einer Handbewegung auf ihm zu folgen.

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