Kapitel 7

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[WSs , Cansascenter]
Sirenen heulen durch die Nacht. In der Stadt über uns gehen die Lichter aus . Hier unten bleiben sie an , flackernd . Jetzt zählt's . Die Stürme kommen .
[Norwegen, Jetzt ,Abend]
Ich blicke über die kahle , steinige Landschaft . Die Sonne verschwindet blutrot hinter den Bergen und wirft lange Schatten .
Die Pflanzen regenerieren sich langsam , doch das Klima wird warscheinlich nie wieder das selbe sein .
Hier und da sprießen einige zähe Kräuter zwischen den Steinen hervor , Tiere habe ich bis auf Insekten noch keine gesehen.
Das ist auch kein Wunder.  Berichten zufolge gibt es fast kein Süßwasser mehr auf der Erde.  Die Meere sind geschrumpft und haben sich drastisch erhitzt.  Massen an Tieren und Menschen sind gestorben,  doch wir haben überlebt .
Es ist nicht einfach und manchmal wünschte ich , dass ein anderer an meiner Stelle stehen würde .

[ NSs, Cansascenter , Schutzraum 3]
Ich lausche dem Rauschen des Radios . Gedankenverloren drehe ich an den Rädchen und hoffe auf irgendein Lebenszeichen der Außenwelt. 
Doch vermutlich sind alle da draußen tot.
Und es werden noch mehr Menschen sterben . Viele sind verwundet oder verschüttet. Wir tun unser bestes , doch manchmal ist nicht einmal das genug .
Es hat nur ein geschätztes Viertel der Walker hier überlebt. Das macht mich wütend und traurig .
Aber ich muss mich zusammenreißen. Ich habe angefangen in der Küche zu arbeiten . Es ist alles neu und fremd für mich aber ich liebe diese Arbeit.  Es lenkt mich ab und ich kann etwas lernen .
In den Pausen streife ich durch die intakten Gänge und sammle Decken und was man sonst noch zum überleben braucht . Oder ich treffe mich mit James, Sophie und Casper. Gemeinsam versuchen wir den Verlust unserer Freunde zu verkraften .
Ich bin so froh, dass James lebt . Er ist der Grund dafür , dass ich noch hier bin .

[ Norwegen, Jetzt ,Zimmer]
Es ist dunkel doch ich kann nicht schlafen . Tausend Gedanken halten mich wach . Sie schwirren in meinem Kopf umher und geben keine Ruhe.
Ich setzte mich auf und streiche mir einige Haarsträhnen aus dem Gesicht.
Ich stehe auf und laufe leise in meinem Zimmer umher . Wie eine Raubkatze in ihrem Käfig.  Gefangen .
Als ich an der Verbindungstür zu #9598's vorbeitigere,  höre ich ein leises Geräusch. Verharre mitten in der Bewegung,  lausche.
Sie weint .
Unfähig mich zu bewegen stehe ich einfach nur da . Soll ich zu ihr ? Vielleicht möchte sie lieber alleine sein ?
Aber sie fühlt sich bestimmt einsam. Ich fasse mir ein Herz , drücke die Türklinke herunter und öffne die Tür.
Sie sitzt , den Kopf auf die Knie gelegt,  dem Rücken an einen Schrank gelehnt .
Sie bemerkt mich nicht.
"Hey ?" flüstere ich . Sie hebt den Kopf ein Stück und lässt ihn sofort wieder sinken.
Ich setze mich neben sie , ziehe die Decke von ihrem Bett und wickle sie um ihren Körper.
Sie macht sich klein ,als wolle sie verschwinden . Sie zittert. Schluchzt.
Hilflos umarmte ich sie ," Willst du mir erzählen was los ist ? Lorena ?
Ich bin für sich da , hörst du ? Und ich werde nicht weggehen . "

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