Die Tür knallte auf. Erschrocken sprang ich auf und zückte mein Schwert, das ich aus Gewohnheit immer bei mir trug. Wie sich schon des öfteren erwiesen hatte, war es eine echt nützliche Waffe gegen unerwünschte Gäste oder einen meiner zahlreichen Feinde. Noch während der Drehung zur Tür bemerkte ich wer der Eindringling war. Ich spürte die Aura meines Gegenübers und ließ die Waffe sofort sinken.
"Mutter... " begann ich lahm.
Ihr Blick musterte mich eindringlich und blieb schließlich bei meinen Schwert hängen.
"Ohne Zweifel führst du deine Waffe gut Fynix, aber du hättest mich erwarten sollen. Ich habe dir eine Nachricht hinterlassen."
Mit einem Blick auf das kleine elektrische Gerät bestätigte sich mir das Gesagte. Ich stöhnte. Schon wieder eine verspätet eintreffende Nachricht, ich sollte meinen Port echt Mal überprüfen lassen.
"Nun, Fynix hast du deine Wahl schon getroffen? Ich erhoffe mir von dir, dass du dich wenigstens dieses eine Mal an die Regeln hälst, so wie dein Bruder!" Die Stimme der Königin vor mir welche gleichzeitig meine Mutter war wurde immer energischer. Ihr langes hellbraunes Haar, das sie wie üblich zu einer komplizierten Frisur geflochten hatte, wippte leicht. Ich sollte besser nicht jetzt damit anfangen dass ich diese Tradition zur Wahl meiner Verlobten für veraltet halte. Also schluckte ich und lenkte das Gespräch wie so oft in eine andere Richtung.
"Ich hörte von einem Angriff...von Schattengängern, nicht war?" War das erste Thema, das mir in den Sinn kam. Sie strich über ihr makelloses Kleid. Eine der unzähligen Kombinationen ganz in weiß, die sie auszeichneten.
"Ich bemerke wie du das Thema wechselst, Fynix. Aber das stimmt sie haben zwei Dutzend Stadtbewohner verletzt, ehe eine Hexe eingegriffen hat. Diese verdammten, schnellen Wesen."
Ich dachte noch über die Schnelligkeit der Schattengänger nach, die die meisten Hexen maßlos überfordert, da ging die Königin zu meiner Überraschung auch schon. Sie rechnete wohl nicht mehr mit einer Antwort. Gut so. Mit dem Einrasten des Türschlosses kehrte diese unendliche Leere in mich zurück. Ich legte mein Schwert auf dem riesigen Himmelbett, genau neben dem Buch, das ich eben noch gelesen hatte, ab und trat an eines der deckenhohen Fenster. Die Aussicht musste für jeden anderen atemberaubend sein, mich beeindruckte sie aber nicht.
Bald schon sollte ich an genau dieser Stelle mit meiner Frau stehen und den Morgen genießen, jedoch musste ich zuvor, in vier Tagen, meine Braut wählen. Der Gedanke ängstigte mich zutiefst, ich hätte gerne gewartet, wie kitschig das auch klingen mochte, um meine wahre Liebe zu finden. Aber dem Kronprinzen war ein solcher Luxus natürlich nicht gestattet, ganz nach Brauch musste ich an meinen 18. Geburtstag meine Wahl treffen, um dann an diesen Tag noch zu heiraten, wie romantisch.

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Queen of darkness-das entzweite Königreich
Fantasy"Wollt ihr mir damit sagen ich gehöre euch?", fragte ich mit einem amüsierten Ausdruck im Gesicht. "Dazu hast du dich doch längst entschieden. Du bist mir voll und ganz verfallen und du bist mit mir verheiratet.", entgegnete er unschuldig. "Eine Zwa...