Too Young (L.S.)

Prolog

Mal wieder saß er in einem Raum wie diesem. Was macht man nicht alles für die Leute, die man liebt.

"Mr. Tomlinson, sie wollen also Phoebe und Daisy zum Klavierunterricht anmelden?"

Die kleinen achtjährigen Mädchen rutschten ungeduldig auf dem Stuhl herum, den sie sich teilten. Phoebe und Daisy gibt es nur im Doppelpack. Eine von ihnen möchte Klavier spielen, also möchte es die Andere auch.

Es gibt fast nichts, was Louis nicht für seine Geschwister tun würde. Er möchte ihnen eine schöne Kindheit geben. Nicht so eine wie er hatte, ohne Liebe und das Gefühl von Sicherheit.

"Ja, das möchte ich."

Sie musterte ihn. Viele denken er wäre der Vater der Mädchen. Wenn er auf Elternabenden ist bekommt er oft komische Blicke zugeworfen. Aber er findet es okay. Es ist schließlich nicht normal als 24-Jähriger auf einen Elternabend für 9. Klässler zu gehen, dachte sich der junge Mann.

"Sie haben Glück. Wir haben gerade einen freien Platz. Allerdings Hausunterricht, das heißt, dass es eine externe Lehrerin ist, die nur Zuhause unterrichtet."

Louis schluckte schwer. Aber als er den bittenden Blick der Mädchen sah konnte er nicht anders als zu zustimmen.

Sie besprachen noch die Details und er nahm den Vertrag entgegen, den er nach dem Probeunterricht ausgefüllt vorbeibringen musste.

Die zwei Mädchen hatten es sich derweil, je auf einem Bein ihres Bruders bequem gemacht und sind kurz vorm Einschlafen gewesen. Es war ein langer Tag für die beiden. Als dann auch der erste Termin abgesprochen wurde, träumten die beiden schon.

Ohne die beiden zierlichen Mädchen aufzuwecken stand er auf, und nickte der Frau zum Abschied zu. Eine Hand hatte er nicht frei, da er darauf achten muss das die beiden Mädchen nicht runterfielen.

Der braun haarige Junge bekam nicht mehr mit, wie sich die Frau wieder auf ihren Bürostuhl fallen ließ und zum Telefon griff. Eigentlich hatte sie gar keinen freien Platz mehr. Aber der junge Mann, von dem sie dachte er wäre der Vater der Zwillinge, hatte ihr leidgetan. So hat sie also zugesagt und muss jetzt noch einen Platz bis nächsten Montag 15:00 für die beiden auftreiben. Als erstes musste sie an eine gute Freundin von sich denken, die ab und zu mal Vertretungen machte. Während die schon etwas in die Jahre gekommene Frau also ihre Freundin anrief, lief der braunhaarige Junge mit seinen schlafenden Schwestern auf den Arm aus dem Gebäude.

Zehn Minuten brauchte er nur nach Hause. Das war auch der Grund warum er sich für diese Musikschule entschieden hatte.