Der junge Mann sieht schon das Ortseingangsschild, als im bewusst wird, dass er die letzten Jahre immer nur weggelaufen ist. Er dachte immer nur er wolle etwas von der Welt sehen. Aber jetzt, wo er zurück kommt, merkt er, dass er nur abgehauen ist.
Der weiße Hund neben ihm, hat sein Kopf mittlerweile wieder im Wagen und beobachtet den grünäugigen genau, wie er sicher den Weg zu seinem besten Freund fährt.
Trotz der langen Zeit, in der er diese Straßen nicht mehr gesehen hat, kennt er noch jeden Winkel dieser Stadt. Er weiß genau welchen Weg er fahren muss, wo er abbiegen kann um dem Hauptverkehr zu entgehen. Es war schon immer einer seiner Talente, in der Menge unterzugehen und Schleichwege zu benutzten. Aber er würde keinesfalls auf die Idee kommen etwas illegales zu machen. Dafür wäre der Lockenkopf viel zu gutmütig.
Es sind seine Freunde, die ihn immer wieder daran erinnern müssen, dass er nicht ständig wildfremden Menschen helfen kann. Das man manchmal auch auf sich selbst gucken muss. In ihrer Schulzeit haben seine zwei Freunde ihn oft mit seiner Freundlichkeit aufgezogen, nie ernstgemeint natürlich. Auch wenn sie es damals nie gesagt haben, waren die drei froh, sich gegenseitig zu haben.
Als Harry vor dem kleinen Häuschen ankommt, in dem sein bester Freund und seine noch Verlobte wohnen, sieht er immer noch verschlafen aus. Niall, der am Fenster gewartet hat, kommt sofort rausgestürmt, viel zu groß ist die Freude Harry wiederzusehen. Schuhe und Jacke hatte er schon an. Nicht so wie Harry, der förmlich von dem blonden Iren aus dem Auto gezogen wurde. Die beiden Freunde lagen sich in den Armen, bis Harry anfing zu bibbern und Niall realisierte, dass der Lockenkopf nur eine Jogginghose anhatte. Nichts weiter, nur den grauen Stoff um seine Beine. Wie sollte er sich auch Schuhe, Shirt und Jacke anziehen, wenn der Kobold, wie er von seinen Freunden genannt wird, ihn aus seinem Auto zieht.
Auch Nialls Verlobte begrüßt den jüngsten der Drei mit einer Umarmung. Auch wenn sie den Lockenkopf noch nie persönlich gesehen hatte, hat sie Harry durch die vielen Skyptelefonate gut kennen und auch schätzen gelernt. Nicht zu vergessen, dass sie viele Geschichten über den gutmütigen Jungen gehört hat, an keine schlechte kann sie sich erinnern.
Mit einem lauten LouLou kommen die beiden Zwillinge in die Backstube gestürmt und umarmen ihren Bruder je von einer Seite. Fizzy kommt ein paar Minuten später auch durch die Tür. Wie jeden Tag machen die beiden ein Wettrennen. Dabei drücken sie ihre Schulrucksäcke immer ihrer Schwester in die Hand, die nur mit einem Lächeln die beiden im Blick behält. Die Straße, in der die Backstube liegt, ist nicht befahren. Nur Fußgänger die den identisch gekleideten Mädchen hinterher sehen, gibt es.
Der Wuschelkopf nimmt seiner Schwester die drei Rucksäcke ab und nimmt sie auch in eine Umarmung. Die Kunden sind alle versorgt und sein Kollege nickt im kurz zu, also geht er mit den dreien in den Raum für die Angestellten und zieht sich um. Seine Schicht ist zu Ende.
Während sich der Blauäugige wieder die alten Klamotten anzieht, bringt seine Chefin Ernest und Doris und verabschiedet sich. Louis ist froh, dass er die beiden einmal die Woche mitbringen darf. Vier Tage im Monat, in denen er nicht für den Kindergarten zahlen musste. Aufgeregt erzählten ihm die Zwillinge, die gerade von ihrem Klavierunterricht kamen, dass sie von der Frau am Wochenende auf eine Hochzeit eingeladen sind, um dort zu spielen. Der beste Freund, ihres Sohnes heiratet. Natürlich sind Louis und seine Geschwister auch eingeladen. Die Lehrerin der beiden, hat ihn und seine Geschwister ins Herz geschlossen und hat bereits ab und zu mal auf die kleinen Aufgepasst, wenn er einen Termin hatte. In letzter Zeit musste er dieses Angebot öfter in Anspruch nehmen, als dem Blauäugigen lieb ist. Aber die Elterngespräche, wegen Lotti, häuften sich. Immer öfters erschien das blonde Mädchen nicht in der Schule und war sogar kurz davor die Klasse wiederholen zu müssen.
Auf dem Heimweg hoffte er nur, dass Lotti heute nachhause kommen würde. Dieser Wunsch erfüllte sich auch, nur nicht ganz so wie Louis es sich erhofft hatte. Das blonde Mädchen saß nämlich heulend auf dem alten Sofa, die Beine an ihrem Körper angezogen, konnte ihr Bruder ihr schluchzten schon von der Eingangstüre aus hören.
Fizzy schickte er sofort mit seinen Geschwistern in ihr Zimmer, bevor er sich neben seiner Schwester auf der Couch niederlässt und das Mädchen fest in den Arm nimmt. Ihr weinen wurde wieder stärker, aber sie kuschelte sich fest an den Größeren. Er sagte nichts, wusste er doch, dass sie das Geschehene noch nicht ganz verarbeitet hatte und das ganze was damals passiert war, mehr mitbekommen hatte, als die anderen Kinder.
Langsam hört Lotti auf zu schluchzen und blickt aus dem Fenster dem Mond entgegen.
"Lotts? Ich bringe kurz die anderen ins Bett, dann können wir reden, okay?"
Liebevoll blickt er zu seiner Schwester und erhebt sich. Als er in das Zimmer tritt, welches sich die vier ältesten Mädchen teilen mussten, sah er, dass sich Fizzy schon darum gekümmert hat, dass alle im Schlafanzug vor ihm standen. Sogar die kleinsten hatten schon ihre Schlafsachen an. Stolz lächelt er seine Schwester an, die ihm berichtet, dass sie sogar schon alle Zähne geputzt hatten.
Mit dem Versprechen gleich noch etwas vorzulesen, legt er die kleinsten in dessen Zimmer, in ihre Betten, bevor er sich wieder zu der ältesten seiner Geschwister setze. Natürlich hat er sein Versprechen vorher noch eingehalten.
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Too Young (L.S.)
FanficAutor: Shiva2009l Titel: Too Young Inhalt: es geht um Louis Tomlinson, der sich nach dem Tod seiner Mutter um seine Geschwister kümmert und sich selbst dabei vergisst, bis er auf Harry Styles trifft. Harry ist eine freie Seele und bleibt eigentlich...