Langsam kamen die großen Gebäude hinter den dichten kahlen Zweigen zum vorschau. Gespannt drückte ich mich an die Scheibe um zumindest schon einmal etwas der stickigen Luft zu entkommen. Der komplex wurde immer größer; etwas, das wie eine Vorhalle aussah, nahm immer mehr Gestalt an und daran schien ein Anbau zu Grenzen. Weiter hinten auf der linken Seite dieses Anbaus waren Zelt ähnliche, kleinere Unterkünfte zu sehen, aus manchen stieg schwerer Rauch und in der Nähe von dieses schien so etwas wie ein Landeplatz zu sein. Genaueres konnte ich jetzt noch nicht erkennen. Mit Kopfhörern im Ohr und meiner Tasche über der Schulter, sprang ich aus dem Bus. Ich war endlich da! Lächelnd stand ich mitten auf dem großen Platz, am Beginn meines neuen Jobs. Bestimmt sehe ich wie ein Vollidiot aus, doch das ist mir jetzt vollkommen egal! Ich habe es endlich geschafft! Glücklich singe ich, natürlich vollkommen schief, zu dancing in the shower (Becky G) mit und drehe mich im Kreis. Als wäre das noch nicht der glücklichste Tag meines Lebens, fing es auch zum ersten mal in diesem Jahr zu schneien an! ICH LIEBE SCHNEE! Ich drehte mich noch schneller und sang lauter, mir egal wie schief und wie viele der Busfahrer mich schon anstarrten, ich war verdammt nochmal glücklich :D
Ich drehte mich immer weiter bis ich plötzlich keine kalten Schneeflocken mehr auf dem Gesicht spürte. Als ich die Augen aufriss, sah ich nur noch kurz Metall aufblitzen, und schon lag ich flach. Scheiße, was war das denn gerade?!? Als ich wieder ein wenig Orientierung hatte, merkte ich dass ich in der überdachten Halle ausgebreitet auf einem Haufen aus Taschen lag, umzäunt von Metallstreben, meine eigene Tasche ein halben Meter neben mir, mein Handy samt Kopfhörer verschwunden! Oh Mist, wie war ich so schnell in die Vorhalle gelangt?! Ein wenig unbeholfen rappelte ich mich auf und machte mich auf die Suche nach meiner geliebten Musik. Ich kramte zwischen den Taschen, warf alles um, ignorierte die Lacher derer, die mich von Anfang an beobachteten und fand es trotzdem nicht! Maaan , es kann sich ja wohl kaum in Luft aufgelöst haben oder?!
Verzweifelt suchte ich weiter, auch noch als ich schwere Schritte hinter mir vernahm. Doch ich ignorierte auch sie. Mittlerweile in echter Panik kramte und tauchte ich zwischen all den Taschen, die sekündlich mehr zu werden, mich zu erdrücken schienen. "Was zur Hölle machen Sie da Miss?" fragte mich eine strenge, dunkele Stimme hinter mir. Mit aufgerissenen Augen drehte ich mich um; die schweren Schritte die ich vernommen hatte gehören zu einem älteren, trotzdem gute gebauten Mann mit grauem Schnauzer und vollbart, der eine wichtige Uniform trug. Wie wichtig? Ich hab keine Ahnung, heute ist mein erster Tag, was erwartet ihr?! Langsam wird mir klar, wie lächerlich ich aussehen muss. Sofort stand ich auf und straffte meine Haltung. "Tut mir leid, Sir, ich bin gerade erst angekommen und soll meinen, eh, Dienst antreten--- Sir!" Das letzte Sir konnte ich mir einfach nicht verkneifen, das klingt einfach zu lustig. "Dann weisen Sie sich aus Miss, und wenn Sie damit fertig sind, erklären Sie, was Sie verdammt nochmal zwischen den Taschen der Gefallenen zu suchen hatten!" Oh verdammte scheiße! Taschen der Gefallenen?!? Ähm, okee atmen Zara, atmen, und wehe du wirst jetzt rot! "Mein Name ist Zara Collins, und ich trete von dem städtischen Polizeipräsidium aus New Orleans über..", nickend hatte er ein Klemmbrett und einen Stift herausgeholt und schrieb anscheinend mit. " Und, ähm, zwischen den Taschen habe ich, ehm mein, meine.." ich kam nicht mehr dazu auszureden, denn des Offiziers linke Hand holte aus und schlug mir seine zur Faust geballte Hand ins Gesicht, sodass ich wieder in meiner Ausgangslage landete. What the flying hell just happend?! Ist dieser Typ verrückt? "Wagen Sie es nicht noch einmal sich so respektlos gegenüber Ihrem Vorgesetzten zu Verhalten! Haben Sie mich verstanden Miss?" Meine Güte, was habe ich denn getan? "Verstanden", war das einzige was ich noch herausbrachte. Die Scham über das was gerade passiert war und mich an meine Vergangenheit erinnerte, brannte sich tief in mein Gesicht. Die Lacher waren schon lange verstummt. "Gut, dann folgen sie mir endlich Miss", brauste mein Vorgesetzter auch schon wieder los. Schnell packte ich meine Tasche, presste mir die Hand, die die Tasche hielt an die geschlagene Stelle meines Gesichts und unterdrückte Tränen. Nicht hier verdammt! Im letzten Moment bevor ich Aufstand, sah ich neben meinem Fuß noch etwas schwarzes aufblitzen. Ich packte mein Handy mit der freien Handy und stopfte es in meinen Hoddie. Als ich stand nahm ich ebenfalls meine Hand aus meinem Gesicht, diese Genugtuung wollte ich meinem Peiniger nicht verschaffen, und folgte ihm zügig, da er schon etwas Vorsprung hatte. Hoch erhobenen Hauptes hörte ich mir weitere Predigten an: "Wenn so etwas wie gerade noch einmal passieren sollte, sind Sie draußen, verstanden?" " Verstanden, Sir" "Gut und jetzt ein bisschen zackig, John!, geben sie mir das!" Er entriss einem jungen Mann ein Bündel. Im weitergehen drehte er seinen Arm, sodass er mir es an den Bauch klatschen konnte. Autsch! "Das sind für heute Ihre Klamotten, Hose, Shirt, Jacke und Boots. Ihre Einheit wird sich um mehr kümmern! Und endlich, wir sind da!", da ich nur hinter ihm her stolperte, packte er mich am Arm und schubste mich durch eine offene, aber verhangene Tür und das so grob, das ich schon wieder auf dem Boden landete, diesmal mit dem Rücken zu dem Raum. "SEAL, alle Mann herhören, ihr bekommt Zuwachs! Kümmert euch um ihn, wenn nicht, bringt es um, sodass es nicht mehr leiden muss!" Er bückte sich bei diesen Worten erst noch zu mir herunter, doch dann holte er mit seinem Bein aus und trat mir kräftig in den Magen! Er drehte sich um und ging. Holy shit, dieser Mann hat doch nicht mehr alle Tassen im Schrank! Meine dunkel blonden Haare hingen mir kreuz und quer ins Gesicht, und ich stöhnte unterdrückt während ich meinen Bauch hielt. " Er ist weg.", hörte ich ein Stimme neben mir. Ich stieß meinen angehaltenen Atem aus und fing an zu fluchen während ich meine Haare aus dem Gesicht strich. "Oh, was war das denn bitte, ist der verdammt nochmal bekloppt oder hatte er einfache nur Störungen, die er an den Neuen auslassen muss? Ach scheiße!" Ich versuchte mich aufzurappeln, doch dass schien mir nicht mehr möglich zu sein, da ich mich endgültig zwischen meiner Tasche und meinen neuen Sachen verheddert hatte. Doch als ich starke Arme um meiner Taille spürte, stand ich auch schon wieder, wenn auch gekrümmt, und mir wurden meine Tasche abgenommen, den Rest ließ ich einfach fallen. "Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte mich eine monotone Stimme, doch als ich mich umdrehte verstummte sie kurz. Die dazugehörige Person, ein großer, breit gebauter Typ, mit brauen Wuschelhaaren und dunkelblauen Augen, schwarzem Shirt, Army Hosen und Boots stand vor mir. "Scheiße, dieser Bastard! Offizier Red ist ein verdammter Arsch!", fluchte er dann auch schon drauf los. "So schlimm?", fragte ich. "Warte kurz!", ich sah nur noch wie er sich weiter in den Raum bewegte und wie ihm ein rothaariger Typ einen Lappen in die Hand drückte, als er auch schon wieder vor mir stand. "Was ist das?", fragte ich wieder . "Das ist nur ein Mittel um Wunden zu desinfizieren, deine Wange ist aufgeplatzt, halt das drauf!" Und schon drückte er mir den Lappen ins Gesicht. Scheiße brennt das, doch über meine Lippen kam kein laut. "Danke", sagte ich nur. "Kein Ding!", antwortete mir mein gegenüber. "Also, da Mister Red verpasst hat uns vorzustellen, übernehme ich das jetzt. Ich bin Cole Ryder, der Leader unserer Einheit." Er gab mir einen kräftigen Händedruck und drehte sich anschließend um. "Das da, ..", er zeigte auf einen anderen, der im Hoddie, mit hochgezogener Kaputze, aber ansonsten gleicher Kleidung am Eck seines Lagers saß "..ist Ash! Er ist unser Verhör experte." Sofort verstand ich wieso; schwarze Haare, die aus der Kaputte lugten und Eisblaue Augen, die einem bis in die Seele blickten konnten, so scheint es, ließen ihn wie einen Verhör experten, um es wie Cole zu sagen, aussehen. Als ich die paar Schritte zu ihm überwunden hatte und ihm in Erwartung eines kalten Händedrucks meine Hand hinstreckte, zuckte ich doch kurz zusammen, als sie wieder erwarten ganz warm war. Durchdringend beobachteten mich seine Augen, doch als er meine Hand wieder los ließ, verflüchtigte sich dieses paranoide Gefühl schlagartig. "So, gut und das, ..", riss mich Cole wieder aus meinen Gedanken und dem eisblauem Blick. Ich drehte mich zu ihm und sah wie er neben dem Rothaarigen Typen, der, naja gechillt in Shorts, blauem navy Shirt und Army Jacke grinsend und mit einem angezogenem Bein ausgebreitet auf seinem Lager saß. "..ist Riley, unser Komiker und Technikfreak!" Ich ging ebenfalls auf ihn zu, um ihm die Hand zu schütteln. Als unsere Hände sich berührten, bemerkte ich helle Flecken in seinen grünen, schelmisch blickenden Augen, leichte Sommersprossen und Grübchen in den Wagen. Wie süß! Ich hatte ihm meine linke Hand, wie den anderen auch, gereicht, da die Rechte ja immer noch den Lappen auf der Wunde festhielt. "Deine Wange sieht schon wie neu aus !", grinste er, was mich nach einem erst verwirrten Blick zum lachen brachte. "Ja, fühlt sich morgen bestimmt auch wie neu an", gab ich sarkastisch zurück. Ich mochte ihn. Jetzt wieder lächelnd drehte ich mich zu dem Letzten der Einheit zu."Und das hier, ... Ist Jack!" In der kleine Pause hatte er sich neben dem Lager auf dem Jack lag, in einen Stuhl gesetzt und den schlafenden hellblonden Typen aus dem Bett gekickt. Dieser kniete jetzt verwirrt auf der einen Seite des Bettes, seine grünes Unterhemd verrutscht, stützte er seinen rechten Arm ab und rieb mit dem anderen seinen Kopf. Ich ging auch zu ihm und schüttelte ihm die Hand, so viel hatte er anscheinend doch mitbekommen. Seine Hand ist im Gegensatz zu Coles harter, rauer Hand ganz weich und sanft. Ungewohnt das bei einem Mann aus der Army! Während wir uns die Hand gaben sagte Cole. "So, jetzt da unsere Vorstellungsrunde vorbei ist, wie wäre es wenn du dich jetzt vorstellst?" so stand ich jetzt vor meiner Einheit. Zerrauft, mit schmerzenden Bauch und blutender Wange. What a beautiful Start!
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It is the dream of a dreamer, a mirage of the desert.
AcciónEs war schon immer mein Traum- Menschen retten, Held sein, die Geschichte verändern, und endlich habe ich die Chance dazu. Mein Name ist Zara Collins, ich bin 19 Jahre alt, und habe bereits fünf Jahre Polizeidienst hinter mir. Nur wurde ich in mein...