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POV Jooheon
Ich saß mit den anderen bei Wonho im kleinen Wohnzimmer. Wir kannten uns nun so ewig und jetzt war es so komisch zwischen uns... niemand traute sich so wirklich was zu sagen, da in uns allen die leise Angst schlummerte, etwas Falsches zu sagen. Ich wusste die anderen belastete es sehr, aber auf meinen Schultern lastete das doppelte Gewicht. Ich wusste als einziger die komplette Wahrheit. Die anderen wussten zwar, dass die Dinge, die öffentlich gemacht wurden nicht stimmten, aber was der Grund für all das war wussten sie auch nicht. Sie wussten so gesehen nichts und das war auch gut so. Sie mussten da nicht auch noch mit rein gezogen werden.

Aber mir machte es nichts aus. Ich wurde mit dem ganzen eh nicht in Verbindung gebracht und konnte trotzdem Wonho Beistand leisten. Er brauchte ja auch jemanden, dem er das alles erzählen konnte. Wenn er etwas in sich hinein frisst dann geht er da dran kaputt und wie könnte ich das jemals zulassen?

Zudem brauchte ich ihn. Ich brauchte seine Nähe, sein Lächeln, seinen Geruch... einfach alles an ihm. Seit langem herrschte schon so eine stumme Spannung zwischen uns. Ich war mir sicher wir bemerkten es beide, aber keiner sprach es an. Es fühlte sich einfach an, als würden sich unsere Herzen und Körper dauerhaft wie Magneten anziehen und als wäre es unendlich schwer dagegen zu steuern und dafür zu sorgen, dass die Magneten nicht endlich aufeinander trafen. Ja. Ja das beschreibt es ziemlich genau.

POV Shownu
Schließlich ergriff ich meine Chance und durchbrach mit einem zögerlichen Räuspern die unangenehme Stille. Somit lag die Aufmerksamkeit aller auf mir und ihre Blicke verlangten Antwort auf ihre umgestellten Fragen. „Sollen wir vielleicht... Ramen kochen? Ihr habt doch bestimmt Hunger" erklärte ich mich und formte meine Lippen zu einem sanften, liebevollen Lächeln. Alle nickten hastig und so zog ich Kihyun mit in die Küche.

Ich wollte mich eigentlich eher mit einer vertrauten Person der komischen Situation entziehen, als zu kochen, aber wie hätte ich das sonst anstellen sollen? Und wie kann man besser wieder lockerer werden als mit einem gemeinschaftlichen Essen?

Kihyun warf mir nur ein verstehendes Grinsen zu bevor er damit begann, sich die Sachen für die Mahlzeit zusammen zu suchen. Selbst kochte ich ja nichtmal wirklich. Ich liebte es einfach ihm dabei zuzuschauen, seine gleichmäßigen und geübten Griffe und Bewegungen zu studieren und dabei eventuell auch einen Blick auf sein wohlgeformtes Hinterteil zu werfen. Aber nur eventuell.

POV Wonho
Ich schaute mich im Raum um und seufzte bedrückt. Es war alles so fremd. Die Wohnung war fremd, die Lebensumstände waren fremd und am allerschlimmsten... meine besten Freunde kamen mir fremd vor. Wie sie betreten vor sich schauen, wie ihre Muskeln nervös angespannt sind, wie sie sich nicht trauen etwas zu sagen und wohl am liebsten wieder gehen würden... es war einfach alles der blanke Horror für mich. Wieso? Wieso musste es so kommen?

Augenblicklich schaute ich zu Jooheon und atmete tief durch. Ich durfte jetzt nicht durch drehen. Ich musste ruhig bleiben und Fassung bewahren. Genauso wie er es mir gesagt hatte. Cool bleiben...

So tief wie ich in meinen Gedanken versunken war, zuckte ich zusammen, als sich eine kalte Hand über meine, ineinander gekrallten Hände legte und behutsam darüber strich. „Es ist okay" hauchte die liebevolle Stimme von Jooheon in mein Ohr. „Ich bin bei dir." Augenblicklich entspannte ich meine Muskeln wieder etwas und nickte leicht, bevor ich seine Hand mit meinen umschloss. „Deine Hand ist ganz kalt" schmunzelte ich und strich mit meinem Zeigefinger über seinen Handrücken, was ihn zum Lächeln brachte. „Jaaa, es ist ein wenig frisch draußen" hauchte er und legte sein Kinn auf meiner Schulter ab. Schnell schloss ich die Augen um den Moment voll und ganz genießen zu können... nur wir beide, ganz alleine auf der Welt...

Als sich jemand räusperte, öffnete ich meine Augen und schaute fragend in die Runde. Minhyuk schaute bedeutend zwischen mir und Jooheon hin und her und grinste mich dann an. Mit meinem Blick signalisierte ich ihm, dass er schleunigst damit aufhören sollte, doch er wackelte nur mit den Augenbrauen. So ein Idiot...

Als Shownu und Kihyun jedoch mit dem Essen rein kamen, war Minhyuk vergessen und ich hastete schnell zum Tisch. Ramen würde ich mir trotz allem nie entgehen lassen. Kichernd kamen die anderen dazu und auch wenn mein Tisch etwas zu klein für uns alle war, bekamen wir es irgendwie hin uns alle darum zu versammeln. Ich begann zu essen und es fühlte sich an wie früher. Alles fühlte sich für einen kurzen Augenblick an wie früher. Aber leider wurde ich schneller als gedacht wieder aus diesen Träumereien gerissen und in die Realität zurück geholt.

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Ich liebe es Spannung aufzubauen🥰 Und ich schreibe gerade einige Kapitel im Voraus, damit ich auch was veröffentlichen kann wenn ich keine Zeit hab zum schreiben 🥺

❁ My little big secret ❁ {l.wh x l.jh}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt