Kapitel 5

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,,Gefällt es dir?", es war seine Stimme.

Ich ignorierte seine Stimme und legte die Zeichnung sanft zurück auf den Schreibtisch. Das Bett knarrte leicht als er sich seufzend drauf setzte. Ich stürzte mich an der Schreibtischkante ab und versucht ihn nicht gleich anzuschreien. Er nahm sich für ein Fremden so viel raus. Warum? Ich umklammerte weiter die Kante. Warum ließ er mich nicht gehen? In einem Wimpernschlag lagen seine Hände auf meinen und ich konnte nicht anders als sie weg zu ziehen doch ich prallte gegen sein Oberkörper. Nun stand ich zwischen seinen Armen und Wut durchströmte mein Körper .

,,Bist du sauer weil ich dich im Schlaf beobachtet habe?", fragte er mich ruhig und ließ die Arme fallen. Ich antwortete nicht.

,,Es tut mir leid. Es war ein Fehler", er beugte sich an mir vorbei und nahm das Bild und wollte es zerreißen. Doch ich kam ihm zuvor und nahm es ihn aus seinen kalten Händen.

Er zog verwunderte eine Augenbraue hoch.
,,Gefällt es dir doch?", langsam nickte ich und drückte ich es an meine Brust.
,,Es gefällt mir",  sagte ich leise.

Er lächelte leicht und entfernte sich von mir.
,,Du solltest dich langsam fertig machen fürs schlafen. Schlafsachen liegen auf dem Bett", er zeigte auf das Bett und wollte das Zimmer verlassen.
,,Bleib", sagte ich leise, doch er verstand es, so oder so.
Er drehte den Kopf zu mir als wolle er es nochmal hören.
,,Bitte bleib die Nacht", bat ich ihn. Ich wollte nicht allein sein. Zu groß war die Angst das ein anderer Vampir mich im Schlaf beobachtet wollte und dazu musste ich ihn noch was fragen.

Er kam zu mir zurück und setze sich aufs Bett. ,,Warum soll ich hier bleiben", fragte er mich neugierig.

Ich blickte ihn nur stumm an und zog die Knie an meine Brust. Er mustert mich aufmerksam als ob er jegliches Detail von mir, in seinem Kopf einbrennen lassen will.

,,Es ist in Ordnung. Ich werde die ganze Nacht bei dir sein und ich werde dir auch nichts tun", er hielt mir seinen kleinen Finger hin.
,,Versprochen?", fragte ich ihn nochmal. Er nickte. ,,Versprochen!", und somit vertraute ich ihm und gab ihm meinem kleinen Finger.

,,Und was versprochen ist, ist versprochen und wird auch nie gebrochen", sang er fröhlich.

Ich musste lächeln und entzog ihm meinen Finger. ,,Ich sollte schlafen", sagte ich zu ihm.  Sein Lächeln verschwand so schnell wie es gekommen ist.
,,Ja, natürlich. Du solltest schlafen, morgen werden wir zu den Meisten gehen", sagte er mit ernster Miene und stand auf. Ich nickte ihm zu.

,,Gute Nacht", sagte ich mit einem Lächeln. Doch er nickte mir nur zu und zog die Vorhänge des Bettes zu.

Ich legte mich und zog die Decke bis zur Nase.
Warum verschwand seine gute Laune so schnell?
Ich wollte ihm noch so viele Fragen stellen. Sollte ich sie ihm jetzt stellen?
Oder doch morgen?
Ich drehte mich auf den Rücken. Meine Kopf rauchte schon förmlich.
Ob ich hier jemals lebend raus komme? Ob ich jemals meine Familie wieder sehen werde ?
Werde ich Emi wiedersehen?

,,Warum weinst du?".

Ich schaute zu ihm. Wie hatte er es geschafft sich neben mich zu setzen ?
Ich wischte mir die Tränen weg und drehte mich von ihm weg. Er seufzte, aber es war mir egal. Er würde mich töten so oder so, auf diese Frage konnte ich mir schon eine Antwort geben. Doch er bewegte sich nicht. Er war nicht aufgestanden. Seine Blicke ruhten auf mir.

Ꮪꮯꮋꮖꮯꮶꮪꭺꮮ (Ꭰꭼꮇꭼꭲꭱꮖ Ꮩꮻꮮꭲꮜꭱꮖ)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt