Polterabend

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Die nächsten Wochen vergingen recht ereignislos.
Jana und Robin gingen weiterhin zweimal täglich mit den beiden Hunden spazieren und auch sonst verbrachten Robin einen größten Teil seiner Freizeit mit Jana zusammen.
Dabei merkte er natürlich schon, dass Jana ihn mehr als nur faszinierte, aber er wollte das freundschaftliche Verhältnis auf keinen Fall kaputt machen in dem er sie zu mehr drängte. Wahrscheinlich empfand sie nicht annähernd das gleiche für ihn, wie er für sie.

An dem Freitag an dem der Polterabend stattfinden sollte, kam Robin erst abends von der Spätschicht nach Hause.
Schnell machte er sich fertig und lief dann den kurzen Weg zu Stephans und Paulas Haus.
Jana war schon seit dem frühen Mittag da, um den beiden beim Aufbauen und Organisieren zu helfen.

Es freute Robin das Jana sich mit einigen seiner Kollegen schon richtig gut angefreundet hatten und sie als Teil der Clique akzeptiert wurde.
Schließlich war sie ja einfach nur eine Bekannte gewesen, die er bei sich aufgenommen hatte und trotzdem hatte keine seiner Freunde Vorurteile gehabt, Jana dabei zu haben.

Als Robin in der Straße von Stephan und Paula ankam, konnte er schon sehen das diese abgesperrt worden war und neben einem großen Getränkewagen mit Ausschank, ein großer Rundgrill auch einige Bierbänke auf der Straße standen.
Mindestens 50 Leute waren schon anwesend, viele davon kannte Robin, da es Polizisten oder Mitarbeiter des Rettungsdienstes waren.
Aber auch die gesamte Nachbarschaft schien anwesend zu sein, dazu die Familien und Freunde von Stephan und Paula.

Robin suchte zuerst die beiden Verlobten um ihnen kurz Hallo zu sagen.
Die beiden waren gerade dabei Nachschub an Würstchen und Ketchup aus dem Haus zu holen.
Überschwänglich begrüßte Stephan ihn, der Gute schien schon ein wenig was getrunken zu haben.
Paula schien aber noch nüchtern zu sein und begrüßte Robin mit einer Umarmung.

"Jana müsste gleich auch raus kommen, sie wollte noch Servierten holen."

Meinte Paula.

„Total lieb von ihr das sie uns so viel geholfen hat. Ohne sie hätten wir das gar nicht alles rechtzeitig geschafft."

Als Jana aus dem Haus kam, balancierte sie drei große Stapel Servierten auf dem Arm.
Schnell eilte Robin zu ihr und nahm ihr zwei der Stapel ab.

„Hi. Wir brauchen auch noch neue Kohle, meinte Murri. Magst du mir tragen helfen?"

Begrüßte Jana ihn und legte die Servierten in die dafür vorgesehenen Spender.
Robin nickte und folgte ihr in den Garten, wo auf der Terrasse mehrere große Säcke Kohle unter dem Vordach standen.
Gerade wollte Jana einen hochheben, da klingelte ihr Handy.

„Frommel"

Sofort nachdem sie den Apparat abnahm, verschwand der bis dahin entspannten und fröhlichen Ausdruck von ihrem Gesicht.

„Ja Sir, am Apparat."
...
„Ja Sir!"

Ihr Miene wechselte von ernst zu entsetzt als ihr Gegenüber am Telefon weiterredete.

„In Ordnung, danke für die Information. Ihnen auch ein schönes Wochenende, Sir."

Sie legte auf und starrte dann eine Zeit lang schweigend ins Nichts.
Robin wusste nicht so ganz was er sagen sollte daher stand er schweigend neben ihr und beobachtete sie eine Zeit lang.

"Alles ok?"

Fragte er dann doch nach einigen Minuten. Jana schreckte aus ihrer Starre auf und sah ihn an.
Einen Moment glaubte Robin Tränen in ihren Augen zu erkennen, doch sie schien sich recht schnell wieder gefasst zu haben und nickte nur.

Dann nahm sie den Sack Kohle und ging wieder zurück zur Straße.
Kurz blieb Robin etwas perplex stehen, dann folgte er ihr mit dem zweiten Sack Kohle.

VerbundenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt