10 Trio

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"Ok. Ich muss langsam rüber zu Lina." Sie waren den ganzen Tag bei ihr im Zimmer geblieben und hatten geredet. Über alles. Alles was Tommy in Amerika erlebt hatte und was sie in der letzten Woche durchgemacht hatte. Sie erzählte ihm auch, dass sie ihre Blase vermisst, aber er sagte nur, dass sie nie gut für sie gewesen wäre und dass er nicht zulassen würde, dass sie sich wieder zurückzieht. Sie wollte aber. Da war sie sicher. Jetzt war sie schwach und angreifbar, weil sie Gefühle zuließ. 

Vor allem jetzt, als sie vor Linas Haustür stand, war sie nicht standhaft und ließ zu, dass die Blase sie wieder umgab. Lina öffnete die Tür :"Oh Gott. Ich bin so froh, dass du tatsächlich gekommen bist." Sie nickte. "Wollte Tommy nicht auch mitkommen?" Sie sah etwas in Linas Augen. Enttäuschung? Dabei wollte sie sich doch mit ihr aussprechen, oder nicht? Unsicherheit machte sich in ihr breit und sie schüttelte nur den Kopf. "Ok. Willst du vielleicht reinkommen?". Nach kurzem Zögern betrat sie das Haus ihrer ehemals besten Freundin und ging sofort in das Zimmer, in dem sie früher so viele Stunden verbracht hatten.

Sie saßen beide auf dem Bett und keiner wusste, was sie sagen sollte. "Ja. Also wahrscheinlich sollte ich anfangen." sagte Lina und Kimberley nickte nur und starrte weiter geradeaus. "Puh. Also gut. Erstmal möchte ich, dass du weißt, dass ich vor der ganzen Sache immer ehrlich zu dir war und ich dich wirklich als meine beste Freundin geliebt habe. Als ich danach gemerkt habe, dass du dich von mir abgewendet hast, ist meine Welt zusammengebrochen. Ich wusste nichts mehr. Ich war verloren. Alles was ich getan habe, konnte ich mit niemanden teilen." 

Sie hatte bereits bei dem Wort "geliebt" angefangen zu weinen. Die Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie konnte nichts dagegen tun. "Hör zu, Kimberley. Es tut mir unendlich leid und ich weiß, dass ich dich zutiefst verletzt habe. Aber ich wünsche mir nichts mehr, als dass du mir verzeihst. Es ist alles über ein Jahr her und dieses Jahr war das schlimmste in meinem Leben. Ich habe so sehr gelitten."

Ok. Sie musste aus ihrer Blase raus. Sie musste mehr erfahren. Sie holte einmal tief Luft und begann zu reden. "Lina. Ich habe auch gelitten. Du warst neben Tommy meine beste Freundin. Ich kann einfach nicht verstehen, warum du das getan hast. Warum? Wie soll ich dir jemals wieder vertrauen? Wenn ich nochmal so sehr verletzt werde, dann weiß ich einfach nicht, wie ich überleben soll. Wie ich den Willen haben soll zu leben. So eine Demütigung übersteht keiner. Niemand. Niemals. Schon gar nicht von seiner eigenen besten Freundin. Was sollte das denn? Ich verstehe das einfach nicht."

"Ich verstehe es doch selbst nicht. In diesem Jahr ist so viel passiert. Ich war einfach unreif und wusste nicht, was ich da tat, geschweige denn wem ich was antat. Ich kann nur sagen, dass es mir leidtut und ich hoffe, dass du mir verzeihst. Ich hoffe es so sehr." 

"Hast du noch Kontakt zu Amber?" Sie musste diese Frage einfach stellen. "Nein. Schon seit einem Monat nach dem Vorfall nicht mehr." Eigentlich sollte sie erstmal darüber nachdenken. Aber das erste Mal seit einem Jahr vertraute sie auf ihr Bauchgefühl und nahm Lina in den Arm. "Wenn du je nochmal so etwas in der Art tun solltest werde ich sterben." "Nie wieder. Nie wieder." sagte Lina mit erstickter Simme.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 28, 2014 ⏰

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Taddl lässt mich wieder atmenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt