Kapitel 6

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[1110 Wörter]

[ Jimin ]

Ich fühlte mich, als würde ich auf Wolke sieben schweben. Noch vor einigen Stunden hatte ich Todesangst, als ich den hübschen Vampir sah und nun, nun flatterte mein Herz wie ein wild gewordener Kolibri und in meinem Bauch tanzten die Schmetterlinge Purzelbäume. Er machte mir keine Angst mehr. Viel mehr als Angst, hate ich das Gefühl, es machte ihn nur noch attraktiver, diese raue Art an ihm, dieses dreckige Grinsen, seine kalten Augen, bei denen ich wollte das sie nur noch mich alleine ins Visier nahmen. Ungefähr ganze vier Stunden lag er einfach hier auf meinem Schoß und schlief, während sein Körper sich selbst heilte und ich ihm ruhig durch die weichen, tief schwarzen Haare fuhr. Ich konnte nicht aufhören zu lächeln.
Vier Stunden.
Vier Stunden hatte ich ihn mit einem verliebten Lächeln angestarrt und vergebens versucht, nichts zu überstürzen und meine Lippen auf seine zu drücken. Mutter hatte mir immer gesagt, ich solle mit genau überlegen, wem ich jemals meinen ersten Kuss schenken wolle. Damals auch nur ein Gedanke daran zu verschwenden, es könnte ein Vampire sein, besonders dieser Vampire..ich glaube ich wäre vor Angst erst einmal in Ohnmacht gefallen und hätte bei neuem Bewusstsein einen Lachanfall bekommen. Es war ja noch absurder, als ein Kuss zwischen einer Sirene und einem Geist. Alleine der Gedanke ließ einen lachen. Und dennoch saß ich nun hier, hatte mich mit einem Augenschlag in diesen unverschämten Vampiren verliebt, der mir noch bis vor kurzem das Blut aus den Adern saugen wollte, und küsste ihn so leidenschaftlich es nur ging.

Da der junge Vampire keinen einzigen Atemzug brauchte, versuchte ich stets durch die Nase zu atmen und so unsren wundervollen Kuss nicht zu unterbrechen. Jedoch ging mir trotz dessen, nach einiger Zeit der Sauerstoff in meiner Lunge aus. Zargahft löste ich mich von ihm und atmete teif ein und aus. Ich schloss hechelnd meine Augen und lehnte meine Stirn an seine. Während ich zu Atem kam, spürte ich eine große, weiche Hand an meiner Wange, welche diese sanft streichelte. Ich lächelte bei dem Gefühl leicht und genoss diese Nähe zu meinem nun scheinbaren Seelenverwandten.
Ich wusste nicht wie das ging, es funktionierte.
Es konnte eigentlich gar nicht sein.
Ein Mensch und ein Vampire, eine Seelverwandschaft zwischen diesen beiden war gar nicht möglich, und doch saßen, bzw. lagen wir hier, die Zeit still um uns herum, und spürten diese besondere Verbindung zwischen uns nicht nur, sondern unser Geist schrie dieses Wort ich immer wieder in unsere Ohren, als könnten wir es vielleicht überhort haben und müssten unbedingt noch einmal darauf hingewiesen werden. Dabei war mir das ganze bereits vollkommen klar.
Dieser blasse, verletzte Vampire vor mir, der eigentlich gedenkte, mich umzubringen, war mein Seelenverwanter und ich hatte mich so eben auf den ersten, neuen Blick in ihn verliebt. Ich war ohne es zu wollen innerhalb weniger Sekunden für ihn gefallen und ihm verfallen. Er hatte mich in der Hand, ohne dass er es wusste. Vermutlich auch besser so, schließlich war mir nicht ganz klar wie er fühlte, und ob er dies nicht dich zu seinen Vorteil nutzen würde.
,, Was wird das hier..? "
,, Was meinst du denn..?
H-hat es dir nicht gefallen..? "
,, Das ist es nicht..

Was soll das ganze denn hier?! Du tauchst einfach hier im Wald, am See auf, meinst mir unter die Augen treten zu müssen, mich auf dich an zu setzten, mich verückt nach dir zu machen und mich dann nach einem Kampf mit deinem bescheuerten Hundefreund verartzen zu müssen und meinen großen Retter in der Not zu spielen! Was leuft hier für ein krankes Spiel, huh?! Und wieso hast du so furchtbar grell aufgeleuchtet und wieso steht die Zeit hier still?! "
,, I-ich weiß es doch auch nicht..bitte glaub mir doch..
Ich bin nur ein einfacher Mensch der hier lebt, weil er keine Familie mehr hat..
Ich hatte noch nie persönlich mit irgendetwas magischem zu tun.. "
,, Und was soll diese..na diese..was sollen diese plötzlichen..G-ge- "
,, Gefühle? Du spürst es auch..?! "
,, Hm.. "
,, W-wenn ich eine Vermutung auf stellen darf..ich glaube..das Schicksal hat diesen Tag so vorbestimmt..scheinbar hat es nur etwas gedauert, bis wir erkannt haben, was uns beide verbindet.. "
,, Wir wissen nicht mal unsere Namen und ich sehe dich heute zum zweiten Mal in meinem Leben, beim letzten Mal warst du vier. Und beide Male wollte ich dich umbringen..und wenn ich ehrlich bin will ich dein Blut noch immer trinken.. "
,, Wenn es darum geht. Mein Name ist Park Jimin, und deiner? "
,, Min Yoongi, aber darauf will ich dich gar nicht hinaus, ich-! "
,, Du hast wirklich einen schönen Namen. Passt zu dir. "
Breit lächelte ich ihn an und strich ihm eine Strähne von der Stirn, die ihren Weg aus seinem von mir gerichteten Haaren gefunden hatte.
,, Wie bitte..? "
,, Huh? Ich sagte du hast einen schönen Namen und dass er wirklich gut zu dir passt. Wieso..? Ist etwas falsch mit meinen Worten..? "
,, N-nein nur..sowas hab' ich noch nie gesagt bekommen.. "
,, Nicht? Komisch..
Ich bekomme andauernd etwas zu meinem Namen gesagt..vielleicht macht man das bei euch alten Griesgramen nicht. "
,, Tz, dass nennt sich Vampire.! "
,, Jaja. "

..

,, Und..was nun? "
,, Wie geht es dir soweit, kannst du dich wieder aufsetzen? "
,, Ja..es geht. "
,, Das freut mich, lass und versuchen dich auf die Beine zu kriegen. "
Er nickte und schnell stand ich auf und klopfte mir die Hose ab. Meine Beine und mein Po waren ziemlich taub von dem vielen sitzen, was etwas unangenehm war, aber ich ignorierte es einfach. Mit vorsicht hielt ich Yoongi meine Hand hin, welche er nach kurzem Zögern auch annahm. Ich half ihm dabei, auf zu stehen und vorsichtig hielt er sich an meiner Hüfte fest, um nicht um zu kippen. Eng umschlungen standen wir hier und sahen uns mal wieder tief in die Augen. Ich spürte wie sich Yoongis Zustand rapide verbessert hatte und seine gewohnte Aura zurück trat und mich mit sich umhüllte. Jedoch empfand ich dies nicht als besonders störend. Viel mehr spürte ich mich ihm so viel näher. Zögern stellte ich mich auf die Zehen und beugte mich etwas weiter zu ihm vor. Yoongi überwand die letzten Zentimeter und Verband unsere Lippen so wieder zu einem innigen, aber unschuldigen Kuss und ließ uns beide so zurück in die Wolken unserer gerade gewonnenen Liebe schweben. Die Zeit um uns herum stand buchstäblich still, es gab nur uns beide, diesen Kuss und diese überwältigenden Gefühle, bei denen wir beide uns noch nicht sicher waren, was wir nun damit anfangen sollten.

Würden wir es unseren Clananführern sagen?

Würden wir dann schlimme Dinge befürchten müssen?

Müsste ich schlimme Dinge befürchten müssen?!

Was würde denn jetzt aus uns werden?!

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I hope you liked that

See you in the next Chapter

Menschen Kind {Yoonmin} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt