Küchengespräche ~Bratpfanne

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Die tiefgründigsten Gespräche entstehen nicht um drei Uhr Nachts am Telefon, sondern in einer kleinen Küche, auf einer grünen Lichtung, umringt von einem gespengstischen Labyrinth ohne Ausweg.
Bei mir und Bratpfanne zumindest.

"Glaubst du an Seelenverwandtschaft unter Freunden?", fragt Bratpfanne und stellt den letzten Teller zurück ins Holzregal. Dann wischt er sich das seifige Wasser von den Händen.
Gedankenverloren lasse ich die Beine baummeln und kratze mich nachdenklich am Hinterkopf. "Natürlich!", stosse ich dann aus und setze mein bestes Grinsen auf. "Oder wie würdest du das zwischen uns sonst bezeichnen?" Spielerisch wickle ich eine Haarsträhne meines (Y/H/C) Haares hinters Ohr und klimmpere übertrieben mit den Augenliedern. Pfanne allerdings bleibt ernst. "Das hab ich mir schon öfters gedacht. Mit dir ist die Lichtung wenigstens einwenig erträglich. Wir können über alles sprechen und lachen. Sind immer für einander da und es fühlt sich an, als würden wir uns schon ewig kennen. Weisst du was ich meine?"
Ich mustere das Gesicht meines besten Freundes durchdringlich. Ein rosafarbener Glaz ziert seine dunklen Wangen und ich kann nicht ausmachen ob ihm das, was er gerade gesagt hat peinlich ist oder es an der warmen Luft liegt, die der gebratene Speck durch die kleine Hütte getrieben hat. "Ja du hast recht. Als wäre es vorausbestimmt gewesen mit dir befreundet zu sein.", erwidere ich nach einiger Zeit der Stille. Der Koch sieht aus, als wolle er etwas sagen, presst dann allerdings nur die Lippen aufeinander. "Sags mir doch einfach.", grinse ich. Pfanne tut so, als wüsste er von nichts und lächelt dämlich in meine Richtung. "Was sagen?" Leichtfüssig springe ich hinunter von dem Holztisch und komme vor ihm zum stehen. "Ich sehe dir an, wenn du wieder einer deiner Sprüche verkneifst." Kaum merklich lege ich meine Stirn in Falten. Der mir gegenüber lacht nur nervös. "Glaub mir, das willst du nicht wissen.", plötzlich prustet er los. "Wie bin ich darauf gekommen?!" Beleidigt verschränke ich die Arme vor der Brust. Verstehe nicht weshalb er nicht einfach mit der Sprache herausrücken kann. "Das ist asozial du Strunk. Wenn du schon angefangen hast, sprich wenigstens auch zuende. Bratpfanne muss nur noch mehr lachen, nun allerdings erscheint es mir eher ein Akt der beschâmung zu sein. Dann wendet er sich ab und sprintet zur Tür, ehe ich reagieren kann. "ESSEN IST FERTIG.", schreit er über die Lichtung, kurz nachdem er die kleine Holzhütte verlassen hat, welche wir stolz als unsere Küche bezeichnen dürfen. Es dauert nicht lange, da kommen dutzende von Jungs angeströmt. Ihr Blick zeugt von Hunger. Ich schüttle angepisst den Kopf, schaffe es allerdings nicht wütend auf Bratpfanne zu sein. Wie könnte ich auch. Trotz dessen nehme ich mir fest vor, das Thema nicht auf sich beruhen zu lassen. Früher ider später wird er mir sagen müssen, was ihm vorhin durch den Kopf gegangen ist. Seuftzend greiffe ich zum Topf neben mir. Die Suppe schwabbt bedenklich hin und her.

Es ist schon längst Schlafenszeit, als ich Pfanne erblicke. Nachdenklich starrt er in die untergehende Sonne hinein, die unnatürlich grünlich scheint. Ohne einen Gedanken zu verschwenden schliesse ich mich ihm an. "An was denkst du?", hauche ich kaum hörbar und rücke in eine angenehmere Sitzposition über. Es dauert einen Moment bis er den Kopf hebt. Mich ansieht. Seine Augen glitzern kaum merklich. Wie ein Teich im Mondschein. "Über das Gespräch von vorhin. Ich kenne dich gut genug Y/N. Ich weiss das du nicht nachgibst. Wie könntest du auch; du bist viel zu störrisch. Aber es ist mir irgendwie peinlich." Plötzlich scheint der Saum seines Shirts unglaublich interessant zu sein. Einige Zeit lang beobachte ich ihn still dabei. Sehe zu wie seine langen Finger flink über den Stoff huschen. Dann räuspere ich mich. "Ach komm schon. So schlimm kanns nicht sein.", grummle ich und piekse ihm spielerisch mit dem Finger in seine Magenregion. "Nagut. Aber nur unter einer Bedingung." Ein schräges Lächeln zeichnet seine Lippen., "Du lachst nicht." Ich presse die Lippen zusammen, um nicht jetzt schon loszuprusten. Ich bin mir sicher ich werde mein Versprechen nicht halten können. "Ach was. Ich doch nicht. Niemals. Du kennst mich doch.", versichere ich ihm halbherzig."
Er verdreht die Augen. "Eben deswegen mache ich mir ja Sorgen."
"Hast du schonmal überlegt...hmm...das wir villeicht nicht Freundschaftlich Seelenverwandt sind, sondern auf andere, romantische weise." Plötzlich fange ich an zu lachen. Der Ausdruck auf seinem Gedicht ist einfach nur köstlich. Er allerdings findet es alles andere als witzig. "Ohh. Du meinst es echt ernst.", mein Lachen verstummt. "Y/N!"
"Nur Spass Pfännchen. Tatsächlich hab ich auch schon darüber nachgedacht. Gerade jetzt als du es erwähnt hast", gebe ich schliesslich zu. Das ist nicht die ganze Wahrheit. Tatsächlich habe ich schon öfter darüber nachgedacht. Manchmal schien unsere Freundschaft so eng zu sein, das man denken konnte da wäre mehr. "Das ist wahrscheinlich eine absurte Idee, aber weisst du wie wir das rausfinden könnten?"
"Nein?", erwiedere ich mit gezückter Augenbrauen. "Wow, wow. Pfanne was hast du vor?"
"Ein Kuss."
Ich sehe ihn an, als hätte er den verstand verloren.
"Ein Kuss?"
"Genau. Ein Kuss."
Für einen Moment bin ich angeekelt. Der Gedanke, meinen besten Freund zu Küssen, scheint seltsam und befremdlich. Doch desto mehr ich darüber nachdenke, desto besser kann ich verstehen. "Nagut. Aber nur dieses eine Mal, verstanden?!"
Er nickt und grinst dämlich. Dann rückt er mir näher. Seine Hand wandert zu meiner Wange, als hätte er angst ich könnte von einer Sekunde auf die andere doch noch einen Rückzieher machen. Doch dad habe ich nicht vor.
Der Kuss ist sanft und langsam und für einen Moment versinke ich vollkommen in einer anderen Welt. Doch es fühlt sich nicht richtig an. Diese Lippen gehören noch immer ihm. Bratpfanne, meinem besten Freund. Ich lasse von ihm ab und beobachte wie ebendieser sich mit dem Ärmel über die Lippen wischt. Ihn schien der Gedanke, meine Spucke im Gesicht zu haben, anzuekeln. "Nein, definitiv nicht.", murmelt er kopfschüttelnd.
"Was eine Schnappsidee. Diese Peinlichkeit hätten wir uns sparen können.", stimme ich ihm zu.
Unsere Blicke treffen sich. Die Mundwinkel biegen sich zu einem Grinsen. Dann brechen wir in schallendes Gelächter aus.
Nein. Wir sind keine Seelenverwandten auf diese, romamtische weise. Das ist auch nicht nötig. Denn auch Freunde können Seelenverwandte sein.

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A/N
Halli Hallö
Heute mal mit einer etwas anderen, meiner Meinung nach vollkommen unterschätzten, Person. Ich finde er hat einfach mehr Aufmerksamkeiten verdient. Und ich mag ihn irgendwie mega.

Wenn ihr irgendwelche Figur wünsche habt, die vielleicht nicht so beliebt/bekannt sind, könnt ihr diese gerne in die Kommis schreiben.

Tschüüüsss

Maze Runner ImaginesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt