Eli schlief noch ganz tief, als ihr Handy klingelte. Sie machte die Augen mühsam auf und dann wieder zu. Sie wollte einfach nur weiter schlafen. Mit geschlossenen Augen suchte sie ihr Handy auf dem Nachttisch. Als sie es zufällig fallen ließ, fing es wieder an zu klingeln. Verflixt, jetzt muss sie aus der kuscheligen Decke raus. Sie bog sich über die Bettkante und schnappte schnell das klingende Handy. Bevor sie ranging, versteckte sie sich wieder unter der Decke.
„Moin Jo...", begrüßte sie gähnend ihre beste Freundin.
„Moin, Eli. Habe ich dich geweckt?", erwiderte Johanna.
„Ja, das hast du. Warum rufst du so früh an?" sagte Eli mürrisch. Es war erst 9 Uhr am Sonntag und Eli hatte nicht vor, vor 10 Uhr die Augen überhaupt aufzumachen.
„Es tut mir leid. Ich bin schon seit 6 Uhr morgens wach, gleich frühstücken wir alle zusammen und dann muss ich Amir zum Schlafen bringen.", gähnte Johanna. Eigentlich war sie auch ganz schön müde und vermisste die Zeiten, als sie selbst am Sonntag um 9 Uhr noch geschlafen hatte.
„Familienleben, ihr wolltet es doch.", grinste Eli.
„Erinnere mich bitte nicht daran. Ich glaube, ich sterbe bald am Schlafmangel. Ich wollte nur fragen; wann kommst du heute?"
„Ich muss noch zu meinen Eltern. Wir wollen zusammen zu Mittag essen und auch meine Omas sind dabei, dann werden alle wieder besprechen wollen, warum ich mich von Michael getrennt habe. Du weißt schon, Familienspaß."
„Ja, das kenne ich zu gut. Mannomann, lassen sie dich immer noch nicht in Ruhe? Das ist schon ein Jahr her."
„Ah, ich erzähle dir später davon. Ich glaube, gegen 15 Uhr bin ich bei euch, spätestens. Vielleicht sogar früher, wenn die zu viel nerven."
"Supi, ich freue mich schon drauf."
Sie verabschiedeten sich und Eli gähnte. Sie freute sich, Jo zu sehen, die seit ihrer Hochzeit mit ihrem Mann in einer zirka zwanzig Kilometer von Innerstedt entfernten Stadt wohnte, vor ein paar Wochen Mama geworden und und zusätzlich im Umzugsstress war, weil offensichtlich alle guten Sachen drei waren und die junge Familie die perfekte Wohnung gefunden hatte, als Jo bereits hoch schwanger war. Jetzt bereitete ihr Mann die Wohnung vor, Jo mit dem Baby sollte in der Zeit mindestens eine Woche bei ihren Eltern wohnen und die beiden Freundinnen wollten jeden Tag zusammen abhängen. Eli hatte sogar zwei Tage frei genommen. Zuerst musste sie aber das Mittagessen mit ihrer Familie überstehen. Sie seufzte, zog die Decke über den Kopf und machte die Augen zu. Sie hoffte, noch einschlafen zu können, es ging aber nicht mehr.
Unabhängig vom Wetter schlief sie immer beim offenen Fenster, weil sie fühlte, dass sie nicht richtig atmen konnte, wenn das Fenster zu war. Deswegen war es im Schlafzimmer sehr kalt und Kälte mochte Eli nicht besonders. Gähnend und seufzend schob sie die Decke zur Seite, stand auf und zog schnell einen warmen, pinken Bademantel und dazu pinke, kuschelige Socken an. So ausgestattet ging sie zuerst auf die Toilette und dann in die Küche, um den Tag mit dem großen Becher Kaffee anzufangen.Das Mittagessen bei den Eltern verlief etwas anders als sie es erwartet hatte. Zwar plagten beide Omas sie am Tisch mit den stechenden Fragen und als sie endlich erwiderte, dass die Trennung ihre Entscheidung war und sie eine erwachsene Frau doch eigene Entscheidungen treffen durfte, dazu hatte sie sich von Michael inzwischen vor einem Jahr trennen lassen, unterstützte ihre Mutter sie überraschenderweise:
„Genau, deswegen vergessen wir einfach das Thema. Unsere Anspielungen werden sie auch nicht wieder zusammen bringen."
Eli schaute ihre Mama verwundert an, zwar spielte sie das Spiel nicht so gerne wie ihre beiden Omas mit, aber sie machte ab und zu eine bissige Bemerkung. Sie war seit Jahren mit Michaels Mutter befreundet, die nach der Trennung die langjährige Freundschaft gekündigt hatte. Eli's Mama konnte sich damit nicht abfinden und ließ Eli spüren, was sie von ihrer Entscheidung hielt.
„Eli, mach bitte deinen Mund zu. Wir essen doch."
„Ja, Mama. Es tut mir leid.", antwortete Eli.
Ihre Omas sahen enttäuscht aus. Ihre Berufung war sich als eine perfekte Hausfrau zu verwirklichen. Sie konnten nie verstehen, dass Eli alles andere werden wollte, als Hausfrau und als sie zusammen mit Michael war, hofften sie, dass sie doch verstanden hatte, was die wahre Berufung einer Frau war. Dazu war er noch „so ein guter Junge aus einer netten Familie, ein Mädchen konnte sich nichts mehr wünschen". Nach der Trennung waren sie empört und enttäuscht gewesen, sie hatten es nicht wahrnehmen können und gehofft, dass die beiden noch zusammen kamen. Sie erwarteten, dass Eli zur Besinnung kam und alle ihre Anmerkungen sollten ihr dabei helfen.
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Hausfrauen - Detektive Undercover
Mystery / ThrillerKönnen die Hausfrauen gute Detective sein? Natürlich, sie entdecken jedes Geheimnis und helfen bei allen Problemen. Zwei beste Freundinnen und Nachbarinnen können es nicht mehr leugnen, dass sie geborene Detective sind, so machen sie sich offiziell...