2. Where I am

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Ich war stehen geblieben mich darüber zu beschweren, dass die Fakten kurios und schlicht weg einfach gelogen sind - nicht wahr? - Ja das sind sie, denn welcher Vater würde, ohne zu trauern über einen Autounfall seiner Frau und Tochter, von dem es keine Beweise gibt, fragt mich nicht, wie die darauf gekommen sind, hinweg leben? Richtig, niemand, noch nicht mal jemand der gerade frisch getrennt ist. Auf jeden Fall lebte ich noch in meiner eigenen kleinen Hölle, in der es jetzt schon sauspät war und ich noch genau 5 Minuten zum fertig machen hatte, bis Jace vor der Tür stehen würde, um mich zum letzten Schultag abzuholen. Darauf hätte ich aber genauso gut verzichten können. Und wir hatten nur bis 10 Schule. Ein wenig traurig war ich schon, der letzte Schultag an der High School, doch dann werde ich dort endlich weg sein, es ist nämlich so, dass ich nicht wirklich beliebt war und meine Mitschüler das auch oftmals an mir gezeigt haben. Und jetzt würde das alles einfach vorbei sein. Doch jetzt hätte ich keine Zeit mehr groß über mein Leben nachzudenken, ich sprang schnell in eine hot Pan und ein einfaches Top, bürstete meine braunen Locken und schminkte mich dezent. Da hörte ich auch schon die Stimme von Jace, die mit meiner Mutter redete. Ich warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel und blieb an meinen blauen Augen hängen, die ich von meiner Mutter geerbt hatte, genauso wie meine Locken, allerdings könnte man meinen, dass sie nicht meine Mutter, sie hat sich die Haare blondiert, was schrecklich ausschaut, um schwieriger erkannt zu werden, was bei mir nicht nötig war schließlich war ich noch ein Kind als ich sozusagen berühmt war. Traurig wante ich den Blick ab und trabte die Treppe nach einem kurzen Abstecher in mein Zimmer, um meine Tasche zu schnappen, nach unten.

"Tschüss Mum, tschüss Thomas."

Thomas war das Stiefmonster - falls ich vergessen hatte das zu erwähnen.
„Morgen Jace", grinste ich meine beste Freundin an und zog sie in eine Umarmung.

"Morgen Maddy, du wirst dich auch nie bessern."

Pff, ich guckte gespielt beleidigt weg und schlug ihr leicht gegen den Arm, ich war nämlich morgens meistens zu spät - aber wer kommt schon morgens gut aus dem Bett? Ich auf jeden Fall nicht.
„Na komm wir sollten los."
Jace zupfte leicht an meiner dünnen Jacke, die ich übergezogen hatte, weil es morgens immer noch kalt war. Schweigend liefen wir zu ihrem Auto, sie hatte noch einen von den, meiner Meinung nach, süßen alten Twingo der mich immer an einen aufgeblasenen Kugelfisch erinnerte. Ich musste über meine eigenen dummen Gedanken grinsen und setze ich mich auf den Beifahrersitz. Jetzt wo ich wieder einiger maßen Ruhe hatte kam mir der Satz meiner Mutter wieder in den Sinn.

"Wir gehen heute Abend, wenn du aus der Schule zurück bist Essen."

Und mit dem Satz kam auch wieder die Angst in mir hoch und ich stellte mir die Frage, warum es plötzlich ging, dass wir essen gehen würden? Ich meine wir gingen wirklich nie essen, dass letzte Mal war an dem runden Geburtstag vom Stiefmonster gewesen und da hatte meine Mutter nur klein beigegeben, weil er einen eigenen kleinen privaten Raum angemietet hatte. Ich fragte mich was passiert war, dass meine Mutter essen gehen wollte. Wie benommen starrte ich auf die Straße vor mir und ließ mir den Satz noch einmal auf der Zunge zergehen, wie konnte das sein? Wie kam so ein Satz über die Lippen meiner Mutter? Ich konnte das alles nur geträumt haben, anders konnte ich mir das gar nicht erklären.

"Mads warum bist du so schweigsam?", erschrocken hob ich meinen Blick und blinzelte Jace an.
„Jace, wir gehen heute nach der Schule essen", flüsterte ich etwas benommen und knetete meine Hände nervös in meinem Schoß. Jace Kopf fuhr in meine Richtung und starrte mich erschrocken an.

"Was!?"

Jace pass auf die Straße auf!", kreische ich als sie einen gefährlichen Schlenker macht.
„Du verarscht mich grade?", ich schüttle den Kopf, bis mir auffällt das Jace ihren Blick glücklicherweise wieder auf die vollen Straßen Londons gelenkt hat und es so nicht sehen kann. Eigentlich schießen wir uns jeden Tag ein Eigentor, wenn wir mit dem Auto fahren, was natürlich viel länger dauert als mit der Underground. Außerdem ist es auch viel cooler mit dem Auto und ungefährlicher im Bezug darauf nicht entdeck zu werden. Mir fällt erst auf, dass ich Jace immer noch keine Antwort gegeben habe als sie mich plötzlich aus meinen Gedanken reißt.
„Maddy ihr geht nie Essen das ist doch viel zu gefährlich."
Falls ihr euch jetzt fragt warum Jace denkt das Essen gehen viel zu gefährlich ist, sie weiß Bescheid, sie weiß alles, aber niemand weiß das sie alles weiß. Meine Mum würde mich vermutlich umbringen wüsste sie, dass ich Jace alles erzählt habe.
„Ich kann auch nicht sagen, wo der plötzliche Sinneswandel von ihr herkommt."
Ich streiche mir eine nervende Haarsträhne hinter mein Ohr und seufze.

"habe keine Angst euch wird schon niemand erkennen."
Ich zucke mit den Schultern und mein Blick schweift wieder starr nach draußen auf die Straße vor uns. So sicher wie sie bin ich mir damit nicht. Jace wirft ihre roten Haare über ihre Schulter und setzt den Blinker, bevor sie nach rechts auf das Schulgelände fährt. Mit klopfendem Herzen öffne ich die Autotür, auf in den letzten Schultag in der High-School.

***

Lautes Stimmengewirr empfängt uns, als wir den Klassenraum betreten. Alle lachen sind fröhlich und ausgelassen. Ein kleines Lächeln bildet sich auf meinem Gesicht, heute wird wohl kaum jemand etwas Blödes mir gegenüber machen, doch ich freu mich zu früh als Jason hinter mir das Klassenzimmer betritt und mich regelrecht aus dem Weg schubst. „Mach Platz Maddy!", schnauzt er und ich werfe ihm nur einen wütenden Blick hinterher, ich bin schon immer zu schüchtern gewesen, um etwas sinnvolles diesen Idioten an den Kopf zu werfen und wenn ich ehrlich bin wüsste ich auch nicht wie ich mich wehren sollte. „Lass dir das doch nicht immer gefallen", brummt Jace und zieht mich auf unsere Plätze, sie hat leicht reden. Ich wünschte manchmal ich hätte etwas mit dem ich beweisen könnte das ich nicht dieses graue Mauerblümchen bin, für das mich alle halten, doch ich bin es gar nicht anders gewohnt. Mich kann man auch nicht anders als für verrückt verkaufen, ein 18-jähriges Mädchen was auf keine Party geht, nur eine Freundin hat, so gut wie nie das Haus verlässt und niemanden zu vertrauen scheint, ich habe es wohl nicht anders verdient als meistens wie Luft gesehen oder eher nicht gesehen zu werden- der Einfluss meiner Mutter. Ich seufze leise und fahre mir verzweifelt durch die Haare, wie kann ein Leben nur so verkorkst sein? Ich stütze meinen Kopf in meine Hände und warte darauf das unsere Klassenlehrerin endlich kommt und unsere High School Zeit beendet - die schreckliche Zeit. Ich fahre mir ein weiteres Mal durch die Haare und rede mir selbst gut zu nur noch 2 Stunden dann kann ich das Schulgelände für immer verlassen und nach den Sommerferien einen Neu Start auf dem University College London machen, zusammen mit Jace, auch wenn sie etwas anderes als ich studiert. Ich werde Jura studieren - der Wunsch meiner Mutter, nicht meiner, zumindest nicht wirklich, mein Traum ist Singen oder Tanzen oder beides zusammen, aber das ist nur ein Traum und ich möchte niemals berühmt werden, denn dann würde sich mein Traum in null Komma nichts in einen schrecklichen Alptraum verwandeln, davon bin ich fest überzeugt, da quäle ich mich lieber durch mein Jura Studium - auf der sicheren Seite, auch wenn das absolut nicht meiner Natur entspricht, aber das ist mir so ziemlich egal. Hauptsache ich würde nie so hart fallen und auf die grausame Realität prallen wie meine Mutter. "Ruhe." Eine Türe knallen bringt mich wieder ins hier und jetzt, in einen stickigen Klassenraum, mit einer Klasse, auf die ich gut verzichten kann, in meinen letzten Tag auf dieser Schule.

Wie findet ihr das Kapitel? Ich habe mir Jace als Emma Stone vorgestellt und Maddy wird von Miranda Kerr verkörpert:) schön voten und so;) damit ich eine Bestätigung habe das euch die Story auch wirklich gefällt, ich freue mich natürlich auch schon groß über eure reads aber irgendwie finde ich die votes eine noch größer bestätigung das euch das Kapitel/Buch gefällt;)

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