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Wie eigentlich immer ging ich zum Bus und stieg ein. Ich liebte den Winter. Der weiße Schnee der auf den Straßen und Dächern der Stadt verteilt ist. Ein wirklich schöner Anblick. Schneemänner bauen, Schneeball Schlachten und Eislaufen gehören zu meinen Favoriten.

Doch ein Blick nach Rechts zeigte mir etwas, was ich noch mehr liebte als den Winter. Diese silbernen Haare waren schöner als der weiße Schnee in den ich gern fasste. Diese wunderschönen Kastanienbraunen Augen die dich mit einem Blick einschüchtern ließen. Dieses wunderschöne Kastenlächeln. Und nicht zu vergessen, dieses weiße leicht gebräunte Haut. Er war so rein und sauber.

Doch dann schaute er auch zu mir und bemerkte mein starren. Ich schaute sofort weg und machte mein Musik die ich mit meinen Kopfhörern hörte leiser. Ich habe dieses Trauma, dass jemand hört, was ich für Musik höre. Weil das was ich höre ist schon bisschen deep, dass muss ja keiner mitbekommen, worum es in den Texten geht. Es war nur irgendwo wahrscheinlich auch unangenehm, wenn die Leute wüssten was ich hörte.

Endlich war es so weit und ich konnte aussteigen. Ich machte einen sauberen Tritt in den klaren weißen Schnee und meine ganze Haut bekam eine Gänsehaut. Das war wirkich ein sehr intensiver Schritt. Doch ich spürte zugleich, dass mir was passieren würde, was mich mein Leben lang verfolgen würde.

Ich machte mir jedoch keine weiteren Gedanken und lief einfach aufs Schulgebäude zu. "Hey Jeongguk!", rief mich mein bester Freund Daniel. Ich seufzte lächelnd und umarmte ihn. Wir wurden zwar öfter angestarrt wenn wir uns umarmten, jedoch störte uns dies keineswegs. Daniel hatte seine Freundin und das wusste auch jeder.
Das ich schwul bin konnte man sich bestimmt denken doch offiziell bestätigt hatte ich es nicht.

"Daniel, das ist mir gerade wirklich unangenehm, aber kannst du mit eventuell-""Jeongguk, ich weiß. Es ist kein Problem, ich weiß in was für einer Situation steckst. Du brauchst nichts von mir leihen, dass kriegst du geschenkt" sagte er und kramte einen zehn Euro schein raus. Ich weitete die Augen und schüttelte sofort mit dem Kopf und mit den Händen. "Ich brauche wirklich nur einen Euro" sagte ich leise und leckte mir über die Lippen. "Jeongguk, nimm es. Dann brauchst du mich ne Weile nicht mehr fragen" sagte er lächelnd und schloss seine Brieftasche.

Daniel war reich, deswegen machte ich mir keine Sorgen, dass er nun nichts hatte. Jedoch hatte ich nicht vor so viel von ihm zu nehmen. Es kratzt mir am stolz Geld zu leihen, ich hasste es. Doch ich konnte manchmal nicht anders.

Ich hatte aufjedenfall vor ihm das Geld zurück zu geben. Wieso ich überhaupt Geld geliehen habe, lag eigentlich nur daran, dass meine Eltern sich vor einigen Monaten trennten und mein Vater sich weigerte Unterhalt zu zahlen. Das machte alles schwieriger für meine Mutter überhaupt was bezahlen zu können, deswegen fragte ich sie nie nach Geld. Ich wartete ab, bis mein Vater zu Vernunft kam und es bezahlen würde.

Die Schulglocke ertönte, somit gingen wir in das Gebäude rein. "Zum Glück haben wir einige Kurse zusammen, es wäre echt blöd wenn nicht" sagte mein nebenan und ich bestätigte seine Aussage sowohl mit einem Nicken als auch einem Lächeln.

Wir wollten rein gehen, als ich plötzlich von hinten festgehalten wurde. Ich erstarrte und Daniel weitete auch seine Augen. Ich drehte mich um und schaute in die Kastanienbraunen Augen. Meine Augen wurden größer. Das war doch wohl ein schlechter Traum.

"Was willst du Taehyung?", kam es von Daniel sichtlich verwirrt. Daniel wusste darüber bescheid, dass ich ihn liebte. Ich liebte Taehyung überalles. Er war meine Welt, mein eigener Planet auf dem ich leben konnte und glücklich sein konnte.

Er ließ mich los, richtete seinen Blick jedoch nicht von mir. "Ich würde gern kurz mit Jeongguk reden" sagte er. Daniel hob die Augenbrauen und schaute zu mir. Ich -ebenfalls verwirrt- zuckte mit den Schultern und leckte mir unschuldig über die Lippen.

"Jeongguk, soll ich gehen?", fragte er leise. Ich nickte vorsichtig. "Halt meinen Platz neben dir schonmal frei" sagte ich und er nickte entschlossen, ehe er schon den Schritt ins Klassenzimmer erwägte. "Was willst du?", fragte ich leise.

Er lächelte mich sanft an und lachte leicht. "Möchtest du eventuell mit zu mir nachhause kommen?"

Von außen wirkte ich überrascht, doch innerlich tanzte alles in mir. Mein Herz klopfte schneller, meine Gehirnzellen malten sich alles mögliche aus was wir machen würden und was daraus werden könnte. Aber eine Frage beschäftigte mich in dem Moment immernoch.

"Wieso? Wir haben doch eh nichts miteinander zutun" sagte ich skeptisch und bemerkte das er kurz überlegte und schmunzelte. "Weil ich denke wir könnten gute Freunde werden" sagte er und schaute wieder in meine Augen.

Es war schon merkwürdig das er mich einfach so einladen wollte. Schließlich wussten wir voneinander nur wie wir hießen und wussten von unserer Existenz bescheid. Mehr war da nicht. Niemals.

Aber was ist wenn er es ernst meinte? Der Frauenschwarm Kim Taehyung, der sich eigentlich auf keinen einließ, mit mir befreundet? Und vielleicht sogar irgendwann mehr?

Wieso hätte ich es ablehnen sollen? Ich hatte sowieso nichts besseres zutun als YouTube Videos zu schauen.

"Ja warum nicht" sagte ich leise und sein Kastenlächeln wurde größer was mir ein schmunzeln verabreichte.

"Ja dann, ich hole dich hier Ende der neunten Stunde ab" sagte er lächelnd und entfernte sich von mir. "J-ja!", sagte ich verzweifelt daraufhin und sprintete schnell auf meinen Platz neben Daniel.

"Was wollte er?", fragte Daniel leise. Ich war in Überlegung es ihm noch nicht zu sagen, denn ich weiß wie vorsichtig Daniel war. Er wollte über alles bescheid wissen, weil er Angst hatte, dass mir was passieren könnte. Doch in dem Moment entschied ich mich dagegen ihm es zu erzählen.
"Ach, er hat mich nur was über Biologie gefragt" sagte ich leise und wendete meinen Blick zur Tafel.

Doch Daniel wusste das ich lüge. Ich hatte schließlich kein Biologie, jedoch hatte er nicht weiter gefragt.

Das war jedoch wahrscheinlich der größte Fehler den ich je gemacht habe.

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WARNUNG!
ihr müsst bitte jedes Chap AUFMERKSAM lesen. Es ist wichtig, da ich nichts wirklich wiederhole und ich nicht will das jemand am Ende keine ahnung hat wieso dies und jenes passiert!

Rᴀᴘɪsᴛ.ᵀᴬᴱᴳᴳᵁᴷWo Geschichten leben. Entdecke jetzt