Kapitel 83 - Sie wollen Sophia

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Valmir's Sicht

Betäubungsmittel...

Ich sehe den Doktor geschockt an und pure Angst durchläuft meinen Körper. Ich spüre meine Beine kaum und das Blut rauscht mir durch die Ohren.

„Reden Sie am besten mit Ihrer Schwester. In solchen Fällen schalten wir stets die Polizei ein, da es sich um eine Straftat handelt.", informiert mich Herr Burgmann.

„Nein!", rufe ich laut auf. „Nein, bitte keine Polizei. Ich werde mit meiner Schwester reden und der Sache auf den Grund gehen". Ich sehe Herrn Burgmann entschlossen an und hoffe, dass dies ihm genügt.

Er seufzt nur und nickt „Aber bitte klären Sie das schnell. Die Schule wurde ebenfalls alarmiert."

Ich nicke und bedanke mich bei ihm. Ich verlasse sein Büro und laufe in die nächstgelegene Toilette rein. In ihr befindet sich nur eine Kabine. Perfekt! Ich schließe schnell ab und lehne mich am Waschbecken an.

„Fuck", flüstere ich und öffne den Wasserhahn. Mit meinen Händen nehme ich das Wasser auf und spüle mein Gesicht. Das kalte Wasser scheint meinen Hitzkopf schnell zu kühlen.

Wie haben sie uns nur gefunden? Warum haben Sie das getan?

Als der Doc von einem Betäubungsmittel sprach, wurde mir richtig schlecht. Mein Magen dreht sich und ich habe Angst um meine Tochter. Aber ich lasse nicht zu, dass diese Schweine meine Tochter kriegen!

Edon's Sicht

Mittlerweile sind meine Eltern und Mergim ebenfalls ins Krankenhaus gekommen. Wo bleibt nur Valmir? Er sollte doch schon längst zurück sein. Was hat der Arzt ihm alles erzählt? Es muss etwas Größeres sein, sonst wäre er doch schon längst zurück oder?

„Shka ki, Edon? Pse po kqyr ashtu? (Was hast du, Edon? Warum guckst du so?)", frägt mich meine Mutter. Sie sitzt auf dem Stuhl gegenüber von mir und sieht mich liebevoll an. Ich sehe sie kurz an, schaue jedoch wieder weg. Die Stimmung ist gekippt, als meine Eltern vor etwa 20 Minuten hier reinkamen. Mergim war kurz vor Ihnen da und hatte für Sohpia Schockolade mitgebracht. Mein Vater scheint sehr fertig zu sein. Er hat sich von der Arbeit freistellen lassen, wie er uns eben erzählt hat.

„Kursen (Nichts)", sage ich leise und schaue zu Sophia. Dann kommt Valmir rein.

Wir drehen uns alle zu ihm und ich kann in seinen Augen erkennen, dass es ihm nicht gut geht.

„Wo warst du?", frage ich ihn.

„Beim Arzt. Es ist alles in Ordnung. Sophia darf morgen früh wieder raus." Er schenkt uns ein kleines Lächeln und sieht in die Runde. Dann geht er zu Sohpia und streichelt ihren Kopf. „Alles wird gut"; flüstert er ihr zu.

„Hast du geweint?", frägt Sohpia ihn und er lacht auf.

„Nein. Nein, habe ich nicht", lächelt er sie an.

Aurela's Sicht

"Okay, Leute. Ich werde Zayn ansprechen!", ruft Nessa euphorisch.

"Wird auch Zeit", kam es von Nora, die genüsslich ihren Joghurt isst.

Wir sitzen in der Cafeteria und verbringen unsere Mittagspause damit, Nessa's Datingplänen zu zuhören.

"Willst du auch langsam aufstehen oder...?", fährt Nora fort und Nessa funkelt sie böse an.

"Ja! Ich..Ich brauch nur einen Moment."

Nora seufzt und isst weiter ihren Joghurt. "Alles okay bei dir?" Diese Frage war an mich gerichtet.

"Ja, ich mach mir nur Sorgen wegen Edon. Er ist einfach gegangen. Und ich kann ihn nicht mal erreichen." Ich seuftze frustriert auf und Nessa sieht mich mitfühlend an.

"Keine Sorge, vielleicht ist er ja mit Valeria durchgebrannt."

"Nora!", zischt Nessa entsetzt.

"Was denn? Ich wollte nur die Stimmung auflockern.", verteidigt sich Nora und ich lächle leicht auf.

Der Gedanke an Edon und Valeria die zusammen in den Sonnenuntergang fahren bereitet mir natürlich keine Freude. Es ist eher Nora's tollpatschige Art und Nessa's Feingefühl, dass mich zum lachen bringt.

"Wo ist eigentlich Labi?", frage ich meine Freundin.

Nora zuckt mit den Schultern "Bei seinen Freunden. Ah ne warte, sein Standort hat sich verändert." Sieht sie uns an.

"Trackst du etwa deinen Freund?", frägt Nessa verwirrt.

"Nein, aber mein Blick reicht bis hinter euch", gibt Nora lässig zurück und wir sehen beide nach hinten.

"Oh Mann, er ist bei Zayn!", zischt Nessa und scheint zu hyperventilieren.

"Dann geh endlich hin und sprich mit ihm!", fordere ich sie auf.

"Okay, ich mach es. Gleich.Sofort."

Nora schüttelt den Kopf und sieht mich an "Soll ich eine Strichliste machen, für all die Male in denen sie das sagt?"

Edon's Sicht

"Valmir kommst du kurz mit?", frage ich meinen Bruder.

Er sieht kurz zu Sophia, die gerade mit meiner Mutter auf ihrem Bett spielt. "Okay".

Wir laufen beide aus dem Zimmer und ich schließe die Tür hinter uns.

"Was hat der Arzt gesagt?"

"Was meinst du?", er kratzt sich am Hinterkopf und sieht auf den Boden.

"Du weißt was ich meine. Ist irgendwas passiert!?", sage ich diesmal fordernder und man kann den Nachdruck in meiner Stimme deutlich hören. Valmir seufzt nur und sieht mich an.

"Du musst versprechen es niemanden zu erzählen!"

"Versprochen."

Er sieht sich kurz um und zieht mich ein Stück mit in eine Ecke, abseits vom Sichtfeld aller Krankenschwestern. Dann nährt er sich meinem Ohr und flüstert.

"Sie haben Sophia betäubt."

"Was!?", zische ich auf und Valmir hält mir den Mund zu.

"Shhh!! Nicht so laut, Mann!"

Ich reiße seine Hand los und atme schnell auf.
"Was meinst du damit?"

"Sie haben ein Betäubungsmittel in Sophias Blutwerten gefunden. Ich gehe stark davon aus, dass sie das waren."

Ein kalter Schauer läuft mir den Rücken runter und jegliche Farbe entweicht meinem Gesicht.

"Das heißt was jetzt?". Ich traue mich kaum diese Frage zu stellen, aber ich habe eine leise Vorahnung.

"Das heißt sie haben uns gefunden. Schon wieder. Sie wollen Sophia."

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