Kapitel 1

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"Ich hab gesagt du sollst lernen verdammt nochmal! Ich will nicht das aus dir so ein Taugenichts wird, dein Abschluss steht vor der Tür, jetzt setz dich an deinen Schreibtisch und mach was für dein Abitur!", und schon klebt die flache Hand meines Vaters an meiner Wange. Ein brennen durchgeht meinen Körper und ich schreie kurz auf. Das hätte ich nicht tun dürfen, den schon wieder spüre ich seine Faust in meinem Bauch und ich muss würgen. " Sag jetzt kein Wort und setz dich hin und lern!", dass waren seine letzten Worte, bevor er aus der Tür geht. Ich schleppe mich auf mein Bett und krümme mich vor Schmerzen. Leise fange ich an zu schluchzen. An lernen ist nicht mehr zu denken, ich greife nach meinem Handy und schreibe meinen Bruder Alex an. Frage ihn wie es ihm geht und was er macht. Mein Bruder ist ein Youtuber und kennt sich dort Izzi, ich schaue alle seine Videos, ich bin glücklich wenn ich sie anschaue, denn ich vermisse ihn sehr. Andere Youtuber schaue und kenne ich aber nicht. Alex habe ich seit dem er ausgezogen ist nicht mehr gesehen, aber wir haben täglich Kontakt. Das meine Eltern mich schlagen, weis er nicht, ich will nicht das er sich Sorgen macht..
Ich schreibe noch einige Zeit mit Izzi, bis ich aufstehe und mich ins Bad begebe, dort ziehe ich meinen langen Hoodie aus und betrachte meinen Körper. Fast überall sind rote oder blaue Flecken zu sehen. Tränen sammeln sich in meinen Augen und ich fange an zu schluchzen. Meinen Bruder haben sie nie geschlagen, erst seitdem er vor 4 Jahren ausgezogen ist, hat alles angefangen. Weinend Stelle ich mich unter die Dusche um auf andere Gedanken zu kommen. Fertig geduscht mache ich mich Bettfertig, lege mich in mein Bett und schaue das neue Video von Izzi an.
Ich muss viel lachen bei seinen Videos und ich kann glücklich einschlafen.

"Aufstehen hab ich gesagt, in 20 Minuten will ich das der Tisch gedeckt ist, das wir vor der Arbeit zusammen frühstücken können, sonst gibt es eine Trachprügel, die sich gewaschen hat!", mit einem Schlag ins Gesicht werde ich Unsanft an einem Montag morgen geweckt, benommen vor Schmerz Taumel ich ins Badezimmer um mich fertig zu machen. Gekonnt überschminke ich meine Blauen Flecken und ziehe mir wie immer einen Langen Hoodie an, das man die Narben und Flecken an meinem Arm nicht sieht.
In der Küche stell ich alles was meine Eltern und ich so brauchen auf den Tisch und setze mich und schmiere mein Brötchen. "Lara so haben wir dich aber nicht erzogen! Warte gefälligst bis wir auch hier sind, dass wir zusammen frühstücken können!" Mein Brötchen wird mir aus der Hand geschlagen und ich stehe auf und fange an zu schreien:" Jetzt langt's aber mal. Hör du und Papa auf mich ständig herumzukommandieren, es ist mein Leben, lasst mich gefälligst in Ruhe!", ich stürme in mein Zimmer, schnappe mir meine Tasche, mein Handy und mein Longboard und renne aus dem Haus, noch bevor meine Mutter reagieren konnte. Vor der Tür Stelle ich mich auf Longboard und fahre in die Schule. Ich liebe es Longboard zu fahren, ich fühle mich einfach so frei, wenn der Wind einem durch die Haare weht. Alex hat mir versprochen, wenn ich ihn besuchen komme, das wir zusammen Longboarden gehen und er mir Köln zeigt. Ich freue mich jetzt schon auf den Tag, wo wir das tun werden.
An der Schule angekommen, steige ich von meinem Board ab, und gehe zu meinen Klassenraum. Dort wartet meine beste Freundin Fabi. Nichteinmal sie weis, das meine Eltern mich schlagen. Niemand weis es, ich fresse lieber alles in mich hinein und habe nach außen eine glückliche Fassade. Alle denken mir geht es gut, aber innerlich bin ich am zerbrechen.
"Naa Lara wie geht es dir? Hast du Lust heute nach der Schule mit mir in die Stadt zu gehen?", fragt mich Fabi, doch ich lehne ab, da ich weis, dass meine Eltern mich niederprügeln würden, wenn ich nicht lerne.
Erste und zweite Stunde Physik, der Tag fängt mal wieder super an, nicht. In der Pause stehe ich alleine in einer Ecke der großen Aula und denke nach. Fabi ist bei ihren Anderen Freundinnen. Als es gongt, begebe ich mich in die Sporthalle. Doppelstunde Sport, ist eigentlich ganz okay. Ich liebe Sport, aber da ich immer lange Klamotten trage, ist es zur Hölle geworden. Völlig verschwitzt sitze ich dann noch eine langweilige Stunde in Erdkunde und eine in Chemie ab. Beim Gong packe ich erleichtert meine Sachen zusammen, schnappe mir mein Longboard und fahre nach Hause.
Leise schließe ich die Tür auf, und muss leider feststellen, das mein Vater Zuhause ist und mich wohl gehört hat. Und schon höre ich jemanden die Treppe runterpoltern und ich werde Samt Longboard und Tasche auf den Boden gezerrt. "Ich habe mir zu Ohren kommen lassen, das wir dich in Ruhe lassen sollen und wir aufhören sollen dich rumzukommandieren? Mit so einem Miststück wie dir kann man nichts anderes machen! Jetzt geh in dein Zimmer und lerne das du vielleicht noch was Gutes aus dir machen kannst!"
Weinend Stürme ich in mein Zimmer und Sperre hinter mir zu und greife nach meinem Handy und suche nach einer Zugverbindung nach Köln so schnell wie möglich. Eine Stunde. Das ist möglich. Ich greife nach meinem Rucksack und schmeiße Klamotten, Laptop, Kabel und Kopfhörer in ihn. Stürme ins Bad und packe Schminksachen in eine Kosmetiktasche, um diese dann auch in meinen Rucksack zu verstauen. Ich schaue auf die Uhr. "Fuck, in einer halben Stunde fährt der Zug, wie komm ich hier raus", fluche ich vor mich hin und mein Blick geht stürmisch durch mein Zimmer. An meinem Fenster bleibt er haften und ich setze meinen Rucksack auf meinen Rücken, stecke mein Handy ein, packe mein Longboard, öffne mein Fenster, atme tief durch, und springe. Renne zur Straße und stelle mich auf mein Board und fahre zum Bahnhof.
Scheiß auf Schule, scheiß auf Abi, ich ziehe jetzt mein eigenes Ding durch und starte einen Neuanfang in Köln.

Neuanfang - Dner FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt