Von: Fiona Gerber <fiona.gerber@mail.com>
An: Jule König <jule.koenig@mail.com>
Betreff: Referendariat
Hallo Jule,
wenn man als Klasse erfährt, dass man statt dem besten Geschichtslehrer der Schule eine Referendarin bekommt, ist man enttäuscht. Vor allem, wenn es im letzten Schuljahr ist, in dem man den Zweiten Weltkrieg behandelt, der eines der spannendsten Themen in diesem Fach ist.
Trotz dessen hast du dich nicht weniger motiviert vor die Klasse gestellt und erklärt, dass du uns das restliche Schuljahr unterrichten würdest. Du hattest nach kürzester Zeit schon die Aufmerksamkeit aller, was nicht nur an deiner Fähigkeit als Lehrerin gelegen hat, sondern auch an deiner Ausstrahlung und dem tollen Aussehen.
Auch wenn wir nur zwei Stunden in der Woche miteinander hatten, waren das die Besten. Ich habe mich immer darauf gefreut, mehr von dir erzählt zu bekommen, selbst wenn das Thema mal nicht so spannend war. Das war vielleicht auch der Grund, warum ich fast durchgehend auf einer Eins stand und selten eine Zwei geschrieben habe. Ich wollte dir zeigen, dass ich aufpasse und etwas aus deinem Unterricht mitnehme.
Das scheint ja auch geklappt zu haben, denn du hast immer breit gelächelt, wenn du mir meinen Test überreicht oder die Note meiner mündlichen Mitarbeit mitgeteilt hast. Und deswegen habe ich auch gelächelt.
Mit freundlichen Grüßen
Fiona
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Dead E-mail |girlxgirl
Short StoryFiona dachte immer wieder an diesen einen Abend vor einem Jahr zurück - ihren Abschlussabend. Der, an dem ihre Schullaufbahn enden und sie eigentlich erleichtert sein sollte. Doch das war sie nicht. Sie musste immer wieder an ihre Lehrerin Jule Köni...