Meine Gelenke fühlten sich komisch an, als ich sie ohne jegliche Vorwarnung beanspruchte. Nyrnel lief so schnell er konnte, der Wind schlug in mein Gesicht. Zuerst blieb alles ruhig, dann brach aber hinter mir ein Stimmengewirr aus. Pferde wieherten, Menschen riefen, es gab ein ziemliches Durcheinander. Wir ritten an vielen Bäumen vorbei, leider hörte ich wie die ersten der Männer sich auf ihre Pferde schwangen und uns hinterher jagten, wir wären nicht weit gekommen, wenn uns die Pferde nicht diesen Gefallen getan hätten.
„Reitet schneller, wir müssen sie kriegen!", rief einer derjenigen, die uns am nächsten waren. Die Bäume lichteten sich ein wenig, was nicht unbedingt zu unserem Vorteil war. Sie kamen näher, ich hörte, wie sich das Hufgetrappel uns näherte, ich musste mir etwas einfallen lassen, sonst würde sie uns früher oder später einholen, was ich unbedingt vermeiden wollte.
„Laufe dort drüben hin, da wird der Wald wieder ein wenig dichter!", rief ich Nyrnel zu, der auch gleich diese Richtung einschlug. Es war nicht leicht für ihn, durch die Bäume zu laufen, den Bäumen auszuweichen. Für unsere Verfolger auch nicht.
„Los ihr nichtsnutzigen Versager, sie darf uns nicht entwischen, denk an den Reichtum und bemüht euch!", sie machten sich also immer noch Hoffnungen durch mich Profit zu schlagen, ich konnte es ihnen nicht verübeln, aber ich konnte ihnen auch nicht sagen, dass ich total unwichtig bin, sie mit mir nichts anfangen können, denn das hätten sie nicht ernst genommen. Niemand würde einem Entführtem glauben, man wäre nichts wehrt, weil sie denken werden, es sei nur ein Trick, um frei zu kommen.
Zu einem Entsetzten kamen wir auf eine Lichtung, eine große Lichtung und auf der anderen Seite stand eine Gruppe von Elben, die dort wohl ihr Nachtlager aufgeschlagen hatten. Ich ritt geradewegs auf sie zu, in der Hoffnung, sie könnten mir helfen.
Die Gruppe von Elben sah verwirrt zu uns hin, ich hatte sie schon fast erreicht: „Helft mir!", rief ich außer Atem. Nyrnel bog kurz vor ihnen nach links, um nicht direkt in sie hinein zu laufen. Die Menschen hielten vor ihnen an, ich hatte mich hinter den Elben in Sicherheit gebracht. Ich wusste, dass es nicht gerade sehr freundlich von mir war, diese Elben hier mit rein zu ziehen, aber ich wollte auch nicht wieder zu diesen ungehobelten Leuten zurück.
Die Elben zückten, zu meiner Begeisterung, ihre Schwerter und stellten sich den Menschen in den Weg. „Tretet beiseite, Elben! Entgeht diesem Kampf, indem ihr uns einfach das Mädchen überlasst, wir werden sofort abziehen und euch in Ruhe lassen.", sagte einer der Menschen, die hinter mir her waren.
„Was wollt ihr von ihr? Sie ist eine Elbe und sie sieht nicht so aus, als reise sie freiwillig mit euch!", antwortete einer der Elben, die weit vorne standen.
„Wir sind ihre Wache und sollen sie sicher nach Rhûn begleiten!", sagte ein Mann mit fester Stimme.„Das ist nicht wahr. Ich wurde von diesen Banditen entführt und bin nun auf der Flucht vor ihnen!", mischte ich mich nun mit in das Gespräch ein. Sie sollen meine Wachen sein, das ich nicht lache.
„Wenn ihr sie so unbedingt wieder haben wollt, müsst ihr kommen und sie euch holen!", rief ein blondhaariger Elb. Das ließen sich die Männer nicht zweimal sagen und kamen auf die Elben zugestürmt. Die Elben kamen ihnen entgegen. Ich konnte dieses Schauspiel nur versteinert beobachten, ich war zu keiner Bewegung fähig, weshalb ich einfach auf meinem Pferd sitzen blieb. Die Elben waren schneller, als die Menschen, auch wenn sie noch auf ihren Pferden saßen. Die Elben hatten schon nach kurzer Zeit einige der Männer besiegt, sie lagen nun auf dem Boden und krümmten sich vor Schmerz.
Nachdem noch einige der Menschen gefallen war, sagte einer der Feinde. „Zieht euch zurück! Gegen diese Elben werden wir nicht ankommen, und diese nichtsnutzige Prinzessin hat uns bis jetzt eh nur Unheil bereitet!" Die Männer, die noch auf ihren Pferden saßen flohen, diejenigen, die schon auf dem Boden lagen zogen sich mit Mühe wieder auf ihre Pferde und verschwanden in einem gemächlicherem Tempo wieder im Wald.
Ich atmete tief ein, es war mir gelungen zu fliehen und ich war gerettet worden. Ich war nun frei.
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Vergessen und Geliebt
FanfictionNimloth ist Prinzessin von Eryn Vorn und eigentlich, davon abgesehen, dass sie eine ungewollte Gabe und Eltern hat, die sich nicht wirklich um sie kümmern, mit ihrem Leben zufrieden. Doch eines Nachts kommt eine Truppe von Menschen aus Rhûn und entf...