Ein Teil von dir (Lemon/BL)

„Was kann ich für sie tun werter Herr?"

Mein Blick fiel auf Nathaniels schwarze Umhängetasche die er mit beiden Händen umklammerte. „Wir gehen... auf die gleiche Uni...", merkte ich an. „Ja... ich weiß.", antwortete er mir. Seine stimme war leicht kratzig und relativ hell für sein Alter. Er hatte weiße Nike Air Froce an... naja zumindest waren sie mal Weiß. jetzt waren sie voller bunter Farbkleckse. Ich musterte ihn langsam ab. Er trug eine blaue Pilotenjacke aus Jeans und eine weite schwarze Hose. Sein Style war unüblich... Die Schwarze Kapuze seines Pullis den er darunter anhatte hing über die Jacke. Er schien mich auch zu mustern... zumindest blieb sein Blick für eine Zeit. Erst jetzt fiel mir auf, dass er Tunnel hatte. Kleine Tunnel mit Schwarzen Expandoren. „Geht... es dir Gut?", fragte ich und deutete auf das blaue Auge an. Im gleichen Moment drehte er sich schnell weg. „Ach... ich hatte einen Streit...", antwortete er schnell. Es schien Ihm unangenehm zu sein. Das bisschen Licht dass eine Straßenlaterne hier her warf ließ das bisschen weiß das von den Schuhen noch zu sehen war nahezu schimmern. Ich stand auf und stellte die Gitarre auf die Seite. „Kannst du bitte kurz auf die Gitarre aufpassen?", fragte ich ihn mit einem Lächeln. Er nickte nur leicht. Ich suchte in den Taschen meiner alten College Jacke nach meinem Geldbeutel. Als ich mir sicher war, dass er dort war, machte ich mich auf die Suche nach einem Getränkeautomaten. Diese Dinger gab es fast überall. In einer dunklen Seitengasse die nur von dem Licht eines Getränke/Snackautomaten beleuchtet wurde, war ein kleiner Laden der den Automaten anscheinend gehörte. Es war ein kleiner Hamburger Laden mit nur 3 Sitzen im inneren. Ich ging zum Automaten und kaufte mir ein kaltes Wasser und einen kalten Kaffee. Ich ließ meinen alten schwarzen Ledergeldbeutel wieder in die Jackentasche gleiten, nahm die 1,254 $ Wechselgeld und die Getränke und machte mich auf dem Weg zurück.

„Even if it's not with me... I just want you to be Happy...", hörte ich leise als ich zurück zu Nathaniel ging. Er saß am Brunnen und hatte meine Gitarre in der Hand um sie anzuschauen. Seine Fingerkuppen glitten über die Saiten, von oben nach Unten langsam im gleichen  Abstand. Seine Finger streiften über die Stellen an dem schon die Farbe wegen meinen Händen verblasst ist. Seine Hand war noch immer voller Farbe. Seine Hand... die leicht zitterte. Er sang weiter leise vor sich hin. Er schien gar nicht zu bemerken, dass ich wieder zurückgekommen war. Nichtmal als das Licht der Straßenlaterne einen weiten Schatten warf. „Hey... alles okay?", fragte ich sanft. Ich schien ihn aus seinen Gedanken zu reißen, da er sich schnell zu mir drehte und die Gitarre wieder dort hinstellte, wo ich sie gelassen hatte. „J-Ja... ich hab mich nur an etwas erinnert...", verlegen sah er auf dei Seite. Es sah fast so aus, als würde er gleich in Tränen ausbrechen. Stumm hielt ich ihm die kalte Wasserflasche entgegen. Fragend hob er seinen Blick und sah zu mir auf. Ich warf nun den Schatten auf ihn, da ich vor ihm stand. „Nimm...", ich machte eine Geste dass er die Flasche annehmen sollte. Fragend nahm er die Flasche mit seinen zitternden Händen an sich. „Ich... hab gar nicht danach gefragt...", er hielt die Flasche mit beiden Händen fest. „Für dein... Auge", nun wurden auch meine Wangen ein bisschen rot als ich sein Blick sah. Seine Fingernägel hatten fast ganz abgesplitterten schwarzen Nagellack drauf. Ohne Worte hielt er die Flasche an seinen Auge. „Danke... wie viel schulde ich dir?", seine Stimme war noch immer kalt und kratzig, so als ob der die ganze letzte Nacht durchgeschrien hätte. „Passt schon...", erwiderte ich.

Mein Hany vibrierte ohne Pause
Jenny
Hey... tut mir leid.
Du weißt, dass du mir wichtig bist
Lance glaub mir ich wollte dich sehen
Aber Michael will nicht, dass ich dich sehe
Lance können wir uns heute sehen?
Ich komme zu dir.
Ich bin in 10 Minuten bei dir.
Lance antworte mir.
Bitte...

Ich starrte einfach nur die Nachrichten an. Das Handy hörte nicht auf zu vibrieren. „Deine... Freundin?", fragte Nathaniel. Ich zuckte mit den Schultern als ich einen Schluck von meinem Kaffee nahm. „Sie vögelt jemand anderes...", gab ich stumpf von mir. Für kurze Zeit ging mein Handy aus und hörte auf zu vibrieren. Als ich das Handy wieder in die Tasche gleiten lassen wollte, leuchtete der Bildschirm auf und auf dem Sperrbildschirm konnte man die Nachricht lesen:
Jenny
Lance... ich liebe dich.