Kill and Kiss

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Er liebte dieses Hochgefühl. Die panischen Augen und der herrliche Ausdruck des Entsetzens auf ihren Gesichtern. Seine Glieder kribbelten voller Euphorie und er lachte. Die Frau vor ihm stolperte, schrie und robbte weinend in die dunkle Sackgasse.

„Bitte – bitte... Ich hab' Geld, du kannst alles haben..."

„Oh?" Mit jedem Schritt, den er machte, erreichte die Angst in ihr ein neues Level. Er sah es. In jeder abgehackten Bewegung und jedem kleinen Schaudern. Gänsehaut jagte über seinen Rücken und er grinste, als sie die Wand erreichte. Sie erstarrte, hob zitternd die Finger an die Mauer. Genau in diesem Moment, wusste er, erkannte sie ihren Tod.

„Du..." Panisch sah sie ihn an. Schwarze Schlieren bedeckten ihr nasses Gesicht und ihre roten Lippen verloren die gemalte Kontur. Eine neue Welle von Tränen rollte über ihre Wangen. „Ich flehe dich an, bitte – meine Kinder warten auf mich!"

Er lachte. „Dann bettle und winsle um dein wertloses Leben!"

Seine Hand schloss sich fest um den Griff seiner Sense, schwang sie über den Kopf, und er genoss den markerschütternden Schrei. Die meisten Schlampen zeigten ihre besten Gesichtsausdrücke immer erst ganz am Schluss. So auch diese. Ihre Pupillen weiteten sich und ihre Züge zeigten ein herrliches Spiel aus Horror und Grauen.

Die Klinge durchschnitt die Luft, zerteilte Fleisch und Knochen, wie Papier. Warmes Blut spritzte über den Boden, auf die Wände und sickerte in seine Kleidung.

Er schauderte. Sein Körper stand unter Strom, die unruhige Energie flachte langsam ab und verwandelte sich in Genugtuung. Schritte ließen ihn stocken und die Sense aus dem toten Leib reißen.

„Ray!" Vergnügt drehte er sich um. „Hast du gesehen, wie die Schlampe weggelaufen ist?"

Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem Schmunzeln. „Ich dachte mir schon, dass sie passend ist. Hattest du Spaß?"

Mit einem kräftigen Schwung reinigte er die Sense von dem tropfenden Blut, bevor er sie auf seine Schulter legte.

„Hölle, ja!" Er legte grinsend seinen Kopf in den Nacken. „Kein Vergleich zu den Hurensöhnen, die du sonst anschleppst." Mit den Augen fixierte er Ray, die an ihm vorbei zur Leiche ging.

Es hatte ihn wirklich überrascht, als Rachel plötzlich eine Frau anschleppte. Weinerlich belanglose Scheiße über eine verlorene Katze erzählte und die Schlampe weiter in den Schatten zog. Für einen Moment hatte er sogar gezögert, unsicher ob er die Hure umbringen sollte. Sie fiel komplett aus Rays sonstigem Muster. Er erinnerte sich noch gut daran, wie sauer sie damals war, weil er eine dreckige Schulgöre aufschlitzte. Danach redete sie über Tage hinweg kein Wort und ignorierte ihn. Schlief sogar auf dem beschissenen Boden. Schlussendlich erzählte sie irgendeinen Bullshit über unauffällige Opfer. Weshalb sie Arschlöcher auswählte, die keiner schnell vermisste. Es war ihm egal, Hauptsache sie sprach normal mit ihm.

„Oi, Ray, warum die Schlampe?" Sie nahm dem Weibsbild gerade den Schmuck ab und suchte nach verwertbaren Dingen.

„Dir ist langweilig geworden."

Er runzelte die Stirn. „Huh?"

„Die Frau, ich dachte, sie würde dir mehr Spaß machen."

Er beobachtete das Messer in ihren Händen. Sie setzte es auf die blutbeschmierte Brust und rammte es in den Leib. „Mhm... Was auch immer ...Was, zum Fick machst du da?!" Er verzog das Gesicht und wandte sich ab. Ray zerhackte systematisch das tote Fleisch, zerschnitt die Haut und begutachtete ihr Werk.

„Ich vertusche die Sense. Die Frau ist auffälliger und die Behörden werden sich mehr Mühe geben."

Er seufzte, wiegte wartend den Eisengriff in seiner Hand. Stoff riss hinter ihm, und ehrlich, er wollte nicht wissen, was genau Ray gerade veranstaltete. Nach einigen Minuten wurde er ungeduldig. „Bist du bald fertig mit deinem kranken Mist?"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 21, 2020 ⏰

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