Kampf 5

35 2 0
                                    

Fünf PoV.

Die Erde bebte so heftig, dass vermutlich nun jeder mitbekommen hatte, in welchem Stärkelevel dieser Kampf stattfand. Die Schluchten, die durch Satans Wut entstanden waren und sich nun langsam aber sicher auf dem ganzen Schlachtfeld ausbreiteten, hatten mich dazu gezwungen immer mehr Abstand zu ihm zu gewinnen. Der Abgrund, der genau zwischen Satan und mir selbst aufgetaucht war, war mitlerweile der Größte. Geschätzt 12 Meter breit.

Die Luft hatte sich schlagartig erhitzt und die Umgebung war getränkt in den Schreien hilfloser Seelen, die das erste Mal seit Jahrhunderten einen Blick ins Licht werfen durften. Die Schreie der Seelen in der Hölle, die dazu verdammt waren ihr Leben lang in den Folterkammern zu schmoren. Mein Grinsen versteckte meine Ehrfurcht. Aus Absicht hatte ich ihm alles genommen was er liebte. Alles, wofür er sein Leben gelassen hätte. Ich nahm ihm seine Liebe und ersetzt sie durch Hass.

Eigentlich leichtsinnig, wenn man bedenkt, dass ich nichts über seine Macht wusste. Andererseits wusste er auch nichts über meine. In mir floss das Blut der Herrscherfamilie. Das selbe Blut, das auch durch Schatal, dem stärksten Herrscher der Geschichte geflossen war. Zwar hatte ich nicht die Fähigkeit, die Schattenwelt in die Menschenwelt zu bringen, doch auch ich konnte einige Asse spielen. Womit ich jedoch wartete. Ich wollte wissen, was pure Wut mit meinem Gegner machen konnte.

Ein weiteres Mal bebte die Erde so stark, dass sie mich auf die Knie zwang. Das alles bewirkte einzig und allein sein Chakra. Das Wesen, das einige Meter von mir entfernt nun langsam wieder aufstand, sah mich tötend an. Alles weiße in seinen Augen verschwand. Ich blickte nur noch in schwarze Hüllen ohne Glanz. Ohne Freude. Nur Hass. Hass, der sich mit vollem Zuge gegen mich richtete. Und zwar NUR gegen mich. Es entlockte ein euphorisches Schnauben aus meinen Lippen. Freudig versuchte ich mich aufzurichten, "Gib mir... alles was du hast!".

Wind brach aus den Tiefen der Schluchten. Heißer Wind, direkt aus den Lungen der schreienden Seelen, hindurch durch die Lava, die Hölle und Menschenwelt voneinander abgrenzten. Der Himmel verdunkelte sich. Schon zuvor waren dunkelgraue Wolken zu sehen gewesen, doch jetzt wurden sie von schwarzen Flecken verziert. Flecken, in denen sich Blitze sammelten und gegenseitig entladeten. Flecken, die die pure Wut ihres Herrschers repräsentierten.

Ich hatte mir diesen Gegner selbst erschaffen. Natürlich hatte ich vor, meine Kreation mit vollen Zügen zu genießen. "Na!? Was ist!?", schrie ich, "Willst du mich nicht endlich einmal angreifen!?". Er kniff die Augen zusammen. Ein tiefes grollen entbrach seiner Kehle und er stellte sich in Angriffsposition auf. Seit langem hatte ich endlich einmal wieder das Gefühl... wirklich ernst machen zu müssen, weil ich ansonsten sterben könnte. Das letzte Mal, als dies der Fall gewesen war...

Keuchend wusch ich mir das Blut von der Oberlippe. Keine Sekunde ließ ich meinen Halbbruder aus den Augen, denn so eine Sekunde hätte vermutlich meine Niederlage bedeutet. Ein leichtes Grinsen entlockte es mir aber schon, "So viele Jahre im Frieden... da macht es doch Spaß, endlich mal wieder einen richtigen Gegner zu haben, nicht?". Schatal nickte, "Es wäre mir lieber, wenn an diesem Kampf keine Schattenleben hängen würden, aber ja, du hast Recht, Kartal".

Es ging um die Erweiterung der Bereiche. Gewann ich, würde mein Bereich der Folter ein ganzes Stück größer werden. Gewann er, würde der Bereich von Eins erweitert werden. Der Bereich, in dem es den Schatten am besten ging. Wir kämpften jedoch in Schatals eigenem Gebiet, damit uns keine anderen Schatten in die Quere kommen konnten. Im Gegensatz zu mir keuchte mein Bruder nicht. Er stand aufmerksam vor mir, einige Schritte weit entfernt. Er wartete auf meinen nächsten Zug.

Nur ein Wimpernschlag brauchte der Herrscher der Hölle, um direkt vor mir aufzutauchen. Die Lava hinter ihm schoss in die Luft und in der gleichen Sekunde packte er meinen Kragen. Er packte fest zu, hob mich hoch und schleuderte mich direkt auf die Lavawand und die Schreie zu. Und das mit einer unerwarteten Kraft, sodass es mir wirklich schwer fiel noch vor der glühend heißen Säule zum stehen zu kommen.

Ich schaffte es, doch das setzte nur den Gedanken in mir fest, dass er mich aus Absicht leichter geschmissen haben musste, um Zeit schinden zu können. Wofür auch immer. Ohne mich umzudrehen breitet ich die Arme aus und rief nach den Schatten. Einzelne kleinere Schatten entzogen sich dem Kampf gegen die Dämonen und flogen so schnell sie konnten auf mich zu. Sie vermischten sich bei Kontakt mit meinen eigenen, sodass meine Kraft wuchs.

Enorm wuchs. Ich spürte das Chakra hinter mir, das fluchtartig schnell auf mich zu kam. Daher sprang ich mit einem Satz in die Luft. Unter mir tauchte Satan auf. Er drehte sich noch im Flug um, um nach meinem Bein zu greifen, doch er war zu langsam. Ich entkam ihm um Haaresbreite, drehte mich mit dem Bauch zu ihm und war kurz darauf selbst derjenige, der eine Hand nach dem Herrscher ausstreckte. Mein Arm war natürlich nicht lang genug, um ihn zu erreichen.

Aber meine Schatten waren unbegrenzt. Sie schossen von meinem Arm weg zu dem Dämon. Sie umschlagen ihn und versuchten das selbe, dass sie auch schon bei Jubi getan hatten. Ich versuchte, ihn mit ihrer Hilfe zu zerquetschen. Irgendetwas war jedoch anders als bei dem Bijuu zuvor. Das schwarze Chakra, das Satan umgab... schien meine Kräfte von im wegzudrücken. Hatte er wirklich eine so gute Chakrakontrolle? Konnte er es selbst außerhalb seines Körpers noch steuern?

Als ich merkte, dass meine Attake nichts bewirken konnte, flog ich noch weiter von ihm weg. Er war wohl Nahkämpfer. Auch Satan machte einen Satz zurück, sodass uns wieder einige Meter voneinander trennten. "Was denn?", fragte er, "Du bist gar nicht mehr am grinsen". Die Mauer aus Lava fiel zurück in die Schlucht und gab die Sicht auf das Schlachtfeld wieder frei. Einen kleinen Blick zur Seite konnte ich mir nicht verkneifen. Als ich über die Erde blickte, wurde meine Ehrfurcht nur noch größer.

Die Risse und Lavaschluchten hatten sich, so weit das Auge reichen konnte, über das komplette Schlachtfeld gezogen. Beben tat noch immer alles. Obwohl mein Gegner nun viel ruhiger wirkte, sagte unsere Umgebung etwas anderes. Belustigt schnaubte ich, "Stille Wut ist auch eine Form von Wut, nicht wahr?". Nun blickte ich zurück auf den Dämonenherrscher. Seine Augen waren noch immer nichts als schwarze Hüllen. Er knurrte, "Ich werde dich leiden lassen, scheiß Schatten".

-------------

Menma's Schicksal The Last (Naruto Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt