Awakening

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@pairvhx, für dich :)

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"Wissen sie, es ist komisch."

"Was genau meinen Sie?"

"Aufzuwachen, meine ich." Ich fahre mir kurz durch die (h/f) Haare.
"Ich bin aufgewacht und war die selbe... Aber alle anderen, sie haben sich verändert."

Der Mann mir gegenüber lugt über seine kleinen Brillengläser und starrt mir in die Augen. "Mhm" gibt er dann von sich.
"E-es fühlt sich irgend wie an als..." tränen steigen mir in die Augen und ich flüstere "Als hätten sie mich vergessen"

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Ich wache auf.
Die Sonne strahlt durch eine Lücke der Vorhänge und mir mitten in die Augen. 
Es ist ruhig, nur mein leiser Atem durchbricht die Stille.
Ich setze mich langsam auf und lasse die Füße von der Bettkante baumeln. 
Ich seufze. 
Dann stehe ich auf und gehe mit schweren Schritten zur Tür. 

"Levi?"
Auch im Rest der Wohnung ist es still und verlassen.
Ich laufe den Flur entlang und reibe mir meine Augen.

Tausende kleine Staubpartikel tanzen durch das Sonnenlicht und kommen schließlich auf dem schwarzen Flügel zur Ruhe.

Enttäuscht tappe ich zurück ins Schlafzimmer und lege mich auf seine Seite des Bettes.
Sie ist kalt.
Ich schnappe mir mein Handy und checke meine Nachrichten.

Gedankenverloren knabber ich an meiner Lippe, als ich auf die einzige Nachricht starre, die ich bekommen habe.

Not-OP, morgen um 10:30 Uhr. Soll ich dich abholen?

Gestern, 23:57 Uhr

Mein Blick zuckt zur Handy Uhr.
Es ist 09:48 Uhr.
Erneut erhebe ich mich seufzend und schleppe mich ins Badezimmer um mir eine heiße Dusche zu genehmigen.

Danach ziehe ich mir eine Jeans und ein langarmshirt an, föhne meine (h/l) Haare und schnappe mir einen Apfel.
Ich schaue noch ein letztes Mal in den Spiegel und zupfe meine Frisur zurecht, dann schlage ich die Tür hinter mir zu und laufe die Treppen hinunter.

Vor dem Gebäude steht ein schwarzer Jaguar und ich steige auf der Beifahrerseite ein.

"Guten Morgen, (V/n)."

"Guten Morgen" seufze ich und starre auf meine Schuhe, seinen stechenden Blick auf mir spürend.

"Bereit für die OP?" fragt er, seine tiefe Stimme war ernst,wie immer.
Ich nicke.
Er schenkt mir einen letzten Blick und konzentriert sich dann wieder auf die Straße.

Im Krankenhaus grüßt uns die neue Rezeptionistin freundlich, doch ich ignoriere sie und gehe mit schnellen Schritten zum OP-Saal.

"Dr.(n/n)! Du bist da!"
Jammert Christa und wirft sich schon fast auf mich. Ich lächle kurz, setze dann aber meinen professionellen Blick wieder auf.
"Ist alles bereit?" blaffe Ich meine Helfer an, welche eingeschüchtert nicken.

"Ich weiß jetzt, warum Levi immer so war"
ich ziehe mir die Maske an und verdecke damit mein sadistisches Grinsen.
"Es macht spaß, sie leiden zu sehen"
Bei meinen Worten weicht Christa langsam zurück, die Augen voller Angst.
"D-du bist gruselig." bringt sie heraus und rennt dann in den OP-Saal.
Ich folge ihr, nachdem mir jemand mit dem Kittel und den Handschuhen geholfen hat.

Nach drei Stunden im OP (der Patient hatte sich eine Kartoffel in den arsch gesteckt und nicht mehr raus bekommen) ziehe ich mir die Maske vom Kopf und stoße die sterilen Metalltüren auf.

"(V/n), Erwin erwartet dich in seinem Büro" ruft Mike, der gerade an der Schulter eines Patienten schnüffelt.
Ich ziehe mir meinen weißen Kittel über und mache mich sofort auf den Weg und höre Mike noch, wie er sagt; "Es tut mir sehr leid, Mr. Griffin, aber sie haben Prostatakrebs."

Ich lasse meine Hand drei mal gegen die schwere Holztür hämmern.
"Erwin?"
Nur ein paar Augenblicke später öffnet sich die Tür und der blonde Riese lässt mich in sein Büro eintreten.

"Setz dich, (v/n)." ordert er mit tiefer Stimme und einer Handbewegung zu dem Stuhl, der vor dem großen Schreibtisch steht. 
Ich räuspere mich und lasse mich auf den Stuhl fallen.
Erwin lässt sich auf seinem großen Ohrensessel auf der anderen Seite des Tisches nieder und mustert mich mit seinen harten, blauen Augen. 
Ich werde nervös. Habe ich etwas falsch gemacht?

Erwin durchbricht letztendlich die Stille "Wie geht es Levi?"

Ich denke nach. Mein Herz pocht schneller.

"Er kämpft sich durch." Ist meine Antwort und ich hebe meinen Blick, um den seinen zu erwidern. 

Levi leidet unter starken Traumata, kann nur noch für maximal vier Stunden schlafen, weigert sich darüber zu reden und tut  Tag für Tag alles was er kann, um seine Kameraden zu retten.
 
Ich habe ihn verloren. 

Er kommt selten nach Hause, putzt dann wie ein wahnsinniger und trinkt literweise Tee. 

"Ich verstehe." antwortet mein Chef nur und seine Augenbrauen ziehen sich zusammen, als er meinen bekümmerten Blick mustert. 
"Und wie geht es dir?" sagt er, als mein Blick wieder zu meinen Knien wandert.
"Ich komme klar" lüge ich und schenke dem blonden Mann ein Lächeln, doch seine Gesichtszüge bleiben ernst. 
"(V/N), du kannst mit mir reden, wenn du es brauchst." sagt er sanft.

Erwin, der beste Freund von Levi hatte sich ein paar Mal um mich gekümmert, als Levi keine Zeit hatte. 

"Danke" flüstere ich und spüre, wie sich Tränen in meinen Augen bilden.
Ich schniefe einmal.
"Warum hast du nach mir rufen lassen?" frage ich und sehe ihn mit gefühlslosen Blick an.
Der Riese spannt sich an.
"Noch hat sich keiner gewagt, den ersten Schritt zu machen, aber die Marley werden nicht mehr lange warten."
Ich nicke.
"Die Regierung hat die Wehrpflicht ausgerufen."

"Oh"

Es ist still. Erwin sucht in meinem Ausdruck nach irgend einer Emotion, doch ich bleibe kalt.

"Heißt das..?" ich kann meinen Gedanken nicht aussprechen und Angst füllt meine (A/F) Augen. 
Er nickt leise.

Scheiße.
Bilder von abgebissenen Gliedmaßen und Blutüberströmten, toten Körpern schießen mir in den Kopf und ich erhebe mich abrupt.
Scheiße.
Bilder von Petra, Jean und Auruo, von all meinen toten Kameraden verschleiern meine Sicht. 

Ich finde mich kotzend auf der Toilette wieder. Leise weinend krümmt sich mein Körper zusammen und ich nehme mir etwas Klopapier, um meinen Mund sauber zu machen.

'Wenigstens ist nichts daneben gegangen' denke ich sarkastisch. 

Es klopft an die Kabinentür.
"(V/N)?" seine Stimme klingt voller Sorge.
"Ich bin okay" flüstere ich und versuche, meine Tränen zu unterdrücken. 
Die Tür geht langsam auf und dann hockt Erwin sich neben mich.
Ich drehe den Kopf weg von ihm, beschämt über meinen Anfall, doch er legt Daumen und Zeigefinger an mein Kinn und zwingt mich, ihn anzusehen.

Vorsichtig streicht er mit seinem Daumen über mein Kinn und sieht mich nachdenklich an.
Ich sehe ihn mit großen Augen an.

"Keine Angst" murmelt er und dann tut er etwas, was ich niemals von ihm erwartet hätte.

Erwin Smith, der Mann der ohne zu zucken tausende in den Tod geschickt hat und keine Reue zeigt, zieht mich in eine Umarmung.

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Joa, das wars fürs erste :)
Ich kann wahrscheinlich nur langsam updaten, weil ich aufgrund von möglichen Spoilern auf Staffel vier warten muss. 

Wie hat es euch gefallen?
Ich hoffe ihr habt nichts gegen Traumata lol.
Die story fängt eher düster an, wird aber wieder lustig aaaaaaah.

SO, BIS DANN!!!!!!!!!!!!!!!!

-Lizzy

Don't you love me? Levi x Reader (Modern) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt