Part 4

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"Erzähl mir mehr über dich", Jasmine piekte mir in die Seite. Ich kicherte. "Na gut. Mein Name ist Selena Gomez, ich bin 18 Jahre alt und in Montreal am 22. Julie 1996 geboren. Ich hab eine kleine Halbschwester, Gracie. Meine zwei besten Freundinnen sind Demi und Taylor. Mein erster Freund heisst Nick, wir wa", Jasmine unterbrach mich. "Nein, ich meinte die interessanten Dinge!", sagte sie lachend. "Oh", ich wurde rot, "Naja... ich bin noch Jungfrau. Jetzt du." Jasmine wurde sichtlich nervös. "Ich bin bi", gestand sie. "Ich fühle mich zu Mädchen und zu Jungs hingezogen. Mein erster Freund hat mich deswegen verlassen." Oh. Ob sie sich wohl zu mir hingezogen fühlte? Ich verdrängte den Gedanken schnell wieder. Jasmine sah echt niedergeschlagen aus. "Mach dir nichts draus, Süsse. Ich hab mich auch mal zu nem Mädchen hingezogen gefühlt. Wir haben uns sogar geküsst.", sagte ich errötend, aber es funktionierte: Ihr Gesicht hellte sich auf. "Magst du am Nachmittag zu mir kommen?", fragte ich sie schüchtern. Jasmine nickte lächelnd, doch dann verfinsterte sich ihr Gesichtsausdruck plötzlich und sie entfernte sich ein paar Schritte von mir. Ich spürte, wie mich jemand am Arm packte und wegzog. "Hey!", protestierte ich und versuchte vergeblich mich von Justin loszureissen. Ich begann auf ihn einzuschlagen. "Woah, chill mal Baby", er hielt meine Handgelenke fest. "Nenn mich nicht Baby!", fauchte ich. Er grinste nur unbeeindruckt. "Jetzt mal im Ernst: Ich will nicht, dass du mit Villegas abhängst!", seine Augenbrauen zogen sich zu einem dicken Strich zusammen. "Wieso", zischte ich. Was hatte er gegen sie? Und warum dachte er eigentlich, er konnte mir vorschreiben, mit wem ich befreundet bin und mit wem nicht? "Sie ist eine Scheisslesbe!", fuhr er mich an. In mir brodelte es. "Na und? Was ist schlimm daran, lesbisch zu sein? Vielleicht bin ich ja auch lesbisch und wir treiben es in den Pausen wild!", rutschte es mir raus. In diesem Satz schwang so viel Ironie und Sarkasmus mit, dass es einem fast schon ins Gesicht sprang, oder? Tja, Justin bemerkte davon nichts. Sein Blick verdunkelte sich, was zwei Dinge bedeuten konnte: Entweder er war stocksauer oder er war total geil. In diesem Fall wohl beides. Er drückte mich an die Wand und sein Gesicht kam meinem näher. "Du. Bist. Nicht. Lesbisch!", knurrte er. Seine Stimme war so tief, dass es fast schon wie Donnergrollen klang. "Was wenn doch?", fragte ich mit frechem Grinsen. Ich hatte keine Ahnung wieso, denn das war, aus jungfräulicher Sicht, purer Selbstmord. Er verstärkte seinen Griff und drückte mich damit fester an die Wand. Sein Körper presste sich an meinen und sein Gesicht war so nah an meinem, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Wir waren in einer Ecke des Schulhofs, die total verlassen war. Niemand sah uns. "Antworte!", brüllte er. Diese Situation... meine Hormone spielten verrückt. Keine Ahnung warum, aber das ganze machte mich so... wuschig. Ich biss mir auf die Unterlippe. "Aber ich bin lesbisch. Und Jasmine ist so heiss am liebsten würde ich...", ich liess den Rest des Satzes in der Luft hängen. Kein Plan warum ich das sagte, denn es war Schwachsinn. Ich mochte Jasmine, aber nicht auf diese Art. "Was? Was kann sie dir geben, was ich dir nicht hundert mal besser geben kann?", sagte/brüllte er wütend. "Naja... So einiges", antwortete ich schulterzuckend. Justin drückte mich stärker an die Wand. Plötzlich schlich sich ein diabolisches Grinsen auf seine Lippen. "Ezähl es mir. Sag mir ganz genau, was du am liebsten mit ihr tun würdest!" Das ganze war ein Spiel. Die Luft war geladen mit sexueller Spannung. "Ich... würde sie am liebsten küssen. Mit ihr rummachen. Ich möchte meinen Körper an ihren reiben und..." Justins Griff wurde noch stärker. "Du kleines Biest", raunte er. "So dreckige Gedanken gehören sich nicht für brave Mädchen wie dich. Vielleicht sollte ich dich bestrafen", er grinste. Mir wurde heiss und kalt zugleich. "Vielleicht bin ich ja nicht brav. Vielleicht war ich ja ein böses Mädchen und habe mir vorgestellt, wie es wäre mit einem Jungen Sex zu haben, obwohl ich das nicht darf", sagte ich. Ich war bis oben ausgefüllt mit Verlangen und Lust. Ich wollte ihn jetzt und hier und ihm schien es nicht anders zu gehen. "Ich werde dich so sehr bestrafen müssen Baby", knurrte er. Ich spürte wie sich in seiner Hose eine Beule bildete, die gegen mein Unterleib drückte. Justin knurrte erneut voller Lust. Und das war der Moment, in dem ich zum ersten Mal nachdachte. Das hier war Justin, der Frauenaufreisser schlechthin! Wollte ich wirklich ihm meine Jungfräulichkeit schenken? Und dann auch noch an so einem Ort? "Nein", dachte ich laut. Das wollte ich garantiert nicht. Auf einmal ekelte mich dieses "Spiel" nur noch an. Ich kam mir vor wie eine Darstellerin in einem billigen Porno. Ich schob Justin weg, der vor Überraschung seinen Griff lockerte. Ich nutzte die Gelegenheit und befreite mich. "Was ist los, Babe?", fragte er heiser. "Du wirst mich garantiert nicht rumkriegen!", fauchte ich ihn wütend an. Mein Blick fiel ungewollt auf die Beule in seiner Hose und ich keuchte kurz auf. Er war gross. Sehr gross. Schnell drehte ich mich um und zeigte ihm meinen Mittelfinger im weggehen.

Den ganzen Rückweg grübelte ich nach, wieso ich mich so extrem von ihm angezogen gefühlt hatte.

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