✨Four✨

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Hwanwoong

Nach einem nahrhaften Frühstück begab sich unsere kleine Familie ins Wohnzimmer. Der gestrige Abend war glücklicherweise ruhig verlaufen und selbst die Nacht über hatte Hyunjin friedlich geschlafen - zumindest, nachdem sein Tokki wieder geflickt war. Dadurch waren wir alle an diesem Morgen ausgeruht und energiegeladen, sodass Hyunjin uns nicht überfordern konnte. Da Geonhak und ich uns Elternurlaub genommen hatten, um Hyunjin beim Einleben zu helfen, mussten wir beide aktuell noch nicht arbeiten gehen. Ab übernächster Woche würde sich das jedoch leider ändern, denn Geonhak musste doch etwas Geld für uns verdienen. Für meine Ausbildung war das außergewöhnlicherweise weniger ein Problem.

"Hast du schon einmal Fernsehen dürfen?", wollte Geonhak lächelnd wissen, dabei Hyunjin auf seinen Arm tragend. Dieser schaute ihn mit großen Augen an und starrte dann nachdenklich in die Luft.

"Nein", sagte er schließlich, ehe er erneut grübelte und dann hastig nickte. "Doch! Aber nur kurz, weil die Aufpasser das nicht mögen."

"Das ist auch gut so, weil zu viel nicht gut für dich ist", erzählte mein Mann. Schmunzelnd stupste er die Nase von Hyunjin an, nachdem dieser ihn überrascht anblinzelte. "Aber keine Sorge, bei uns wirst du ganz viel Fernsehen dürfen. So viel, wie auch gut für dich ist, ja?"

Meine Lippen zierte ein Lächeln, als ich an den beiden vorbei ging und den Fernseher einschaltete. Ich liebte die Art, wie Geonhak unseren Sohn behandelte, er war so liebevoll streng. Zwar kannte ich diese Seite längst an ihm, schließlich lebten wir schon einige Jahre miteinander, doch zu erleben, wie er unser Kind mit derselben Liebe behandelte, die er mir stets entgegen gebracht hatte, war wundervoll mit anzusehen. Ich nahm die Fernbedienung in die Hand und setzte mich zu meinen beiden Jungs. Hyunjin saß nun auf Geonhaks Schoß und fasziniert schaute er zum Fernseher, sobald er umgedreht wurde und sich an seinen Vater lehnen konnte.

"Hund!", rief er freudig, seine Augen funkelten regelrecht. Er sah so unglaublich hübsch und begeistert aus, jedoch auch noch so zerbrechlich und schwach. Ich war fest überzeugt, dass wir ihn zu einem starken, unabhängigen Jungen erziehen würden. Wir beide, gemeinsam mit Yongsun. Wir würden unser Bestes geben, diesen Jungen alles zu lehren, was er für sein späteres Leben brauchen würde.

Ein kurzer Blick auf Geonhak verriet mir, dass er dasselbe dachte, denn auch in seinen Augen glänzte dieser Stolz, wenn er ihn verliebt betrachtete. Ich lächelte breiter.

"Und was wird dieser Hund machen?", fragte Geonhak sanft lächelnd. Noch immer hielt er ihn fest, damit er nicht versehentlich von seinem Schoß purzeln konnte. Ich rutschte näher zu den beiden und sah ebenso wieder zum Fernseher, den Hund musternd, der wohl ein paar Kindern helfen wollte.

"Miau", antwortete ich dann grinsend auf Geonhaks Frage, wodurch mich Hyunjin sichtlich verwirrt anschaute. Damit hatte er offensichtlich nicht gerechnet und ein paar Mal blinzelte er, ehe er grübelnd in die Luft schaute. Wahrscheinlich schätzte er ab, ob meine Antwort stimmen könnte, aber schnell stellte er fest, dass das nicht der Fall war.

"Nein! Nur Katzen machen miau! Hunde machen wuff!", korrigierte er mich und ein stolzes Strahlen breitete sich auf seinen Lippen aus. Ich wusste, dass Kinder in seinem Alter es liebten, Erwachsene zu korrigieren, statt immer selbst korrigiert zu werden und deshalb wollte ich ihm gelegentlich solch eine Möglichkeit eröffnen.

"Stimmt, du hast recht, mein Fehler", entschuldigte ich mich sogleich. Geonhak begann zu lachen, seine tiefe Stimme hinterließ einen angenehmen Schauder auf meiner Haut. Auch Hyunjin musste deshalb kichern und zeigte mit ausgestreckten Arm auf einige Enten, die neugierig um den Hund herumflogen.

"Enten!", rief er freudig, doch wieder schüttelte ich meinen Kopf.
"Nein, das sind Hühner", verbesserte ich ihn bewusst fälschlicherweise und wieder sah Hyunjin entrüstet zu mir. Kurz blickte er noch einmal auf den Fernseher, aber dann piekste er in meine Wange und begann zu kichern.

"Du musst mehr Tiere angucken! Hühner haben eine rote Feder auf dem Kopf!", erklärte er mir lächelnd. Mit großen Augen sah ich ihn bedauernd an und entschuldigte mich erneut für meinen Fehler, doch Hyunjin kicherte nur und wölbte stolz seine Brust. Ja, er würde gewiss unabhängig und selbstbewusst werden.

"Wir könnten ja zusammen in den Zoo gehen, dann sieht Appa Woongie ganz viele Tiere und du kannst ihm alle zeigen", schlug Geonhak nun sanft vor. Sogleich begann ich zu nicken und auch Hyunjin schien erfreut über diesen Vorschlag.

"Ja! Ich will in den Zoo!"

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