Prolog

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Kennt ihr dieses Gefühl komplett schwerelos zu sein ? Ohne jeden Rückhalt, ohne jede Kontrolle?
Man fühlt sich gefangen und doch frei. Die vollkommene Schwärze umfängt einen, bis man die Augen öffnet und sie in einer komplett anderen Welt aufschlägt.

So erging es mir bei meinem ersten Change. Als ich das Leben noch mit den Augen eines hilflosen Bettlers sah und mein Körper noch der Meine war.
Als es niemanden darum scherte, dass sein Gegenüber einfach starb. Doch das, änderte sich durch mich.
Jetzt stehe ich hier, das rote Samtkleid umweht meine zitternden Beine und ich blicke auf die 200 Meter tiefe Stadt hinab.
"Ari, Dakaria! Was macht du hier verdammte Scheiße? Komm wieder rüber!"
Ich schaute über die Schulter und erblicke ihn. Den Jungen der mein Leben zerstörte und mich dahin gebracht hat wo ich mich jetzt befand. Auf der anderen Seite eines Geländers in 200 Metern Höhe.
Angst flackerte in seinen fast grauen Augen auf und meine Handflächen wurden feucht, sodass ich langsam in die tödliche Dunkelheit abrutschte und gefährlich schwankte. Er erwachte aus seiner Schockstarre und rannte zu mir, sodass er jetzt genau hinter mir stand und ich ihn fast spürte. Der stürmische Wind zerzauste seine weichen Haare und der Mond über uns, beleuchtete sein markantes Gesicht, in dessen Zügen die pure Panik zu sehen war.
Meine Verrenkungen, durch die ich meinen Feind betrachten konnte, sorgen dafür, dass ich noch mehr abrutschte, als mir lieb war. Angst breitete sich in meinem ganzen Körper aus und doch wollte ich nicht, dass er mir half, obwohl meine Gefühle, etwas ganz anderes wollten.
"Du kannst vielleicht so weiter leben, aber ich nicht! Ich kann nicht noch einen Menschen sterben lassen. Ich kann nicht in diesem aufgetakelten Körper leben, wenn mein eigener schon tot ist!", schrie ich ihn an und Tränen überströmten mein Gesicht.
Bevor er antworten konnte, entschloss ich mich und presste meinen Rücken an das kalte Geländer, während das Adrenalin in meinem Körper aufflammte.
Ein letztes Mal sah ich ihn an und sein Blick zerriss mir das Herz.
Trotzdem blickte ich in die Tiefe.
Und sprang.

 Und sprang

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