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Zwei Wochen lang machte dieses Foto mir nun schon Schwierigkeiten. Langsam glaubte ich, mein Körper würde bald schon zerbrechen, doch die Schule zu schwänzen, befand ich nicht wirklich als richtige Lösung. Deshalb besuchte ich den Unterricht weiter, auch, weil ich Yoongi keine Sorgen bereiten wollte. Ich hatte meine blauen Flecken und andere Verletzungen stets verdeckt, sodass sie weniger sichtbar waren. In diesen zwei Wochen gab es nur ein einziges gutes Ereignis, und zwar, dass ich endlich die Nummer des Referendars hatte. Wir hatten uns außerdem manchmal heimlich getroffen und auch die Nachhilfestunden bestanden nicht nur aus Lernen, wenn ihr wisst, was ich meine.

Ich lag zuhause auf meinem Bett und scrollt ein bisschen durch Instagram, als ich plötzlich einen Anruf bekam. Auf meinem Display erschien der Name "Yoongi💕" und aufgeregt nahm ich an. Ein großes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich die etwas dunkle Stimme des Älteren hörte. "Hallo Hobi, wie geht es dir?", fragte er und ich antwortete mit "Hey, mir geht es gut und dir?", auch, wenn das ein bisschen gelogen war.
"Ganz okay aber ich muss mit die sprechen. Dringend."
Mein Lächeln verschwand und ängstlich wartete ich auf eine Erklärung, worum es ging. Doch nichts. "Komm bitte in den Park, bis gleich." Damit legte er auf und ich ließ mein Handy auf die Matratze fallen. Yoongi hatte ziemlich ernst geklungen, was wollte er? Ich hatte Angst, dass er mich nicht mehr mochte oder ähnliches. Trotzdem stand ich hektisch auf und machte mich auf den Weg zum Park um die Ecke. Dort angekommen schaute ich mich um und entdeckte sofort Yoongi, der an einem Baum gelehnt saß. Nervös lief ich zu ihm und ließ mich vor ihm auf die Knie. "W-Was ist los?", fragte ich und am Ende des Satzes brach meine Stimme.
Mein Gegenüber blickte auf den Boden, bevor er zu mir aufsah und es mir vorkam, als würde er mir durch meine Augen in meine Seele blicken.
"Es geht um das..Mobbing. Hoseok, denkst du ich bekomme das alles nicht mit?"
Ich erstarrte.
"Weißt du, wie oft ich versucht habe, mit dir darüber zu reden?", fuhr der Referendar fort und wirkte fast schon verzweifelt.
Es brach mir das Herz, ihn so zu sehen und ich versuchte, das alles abzustreiten. "Nein nein, es ist echt nichts Schlimme-"
"Hoseok, denkst du, ich habe das mit dem Foto nicht mitbekommen?!"
Ich wurde unterbrochen und auf diesen Satz konnte ich nichts mehr antworten. Wie hatte er das mitbekommen?
"Ich möchte, dass du mir jetzt ganz genau zuhörst, okay Hoseok?"
Ich starrte Yoongi nur weiter an, unfähig, etwas zu antworten.
"Ich..ich beende unsere.. Beziehung. Und ich werde die Schule wechseln und an einer anderen meine Ausbildung machen. Es ist das beste für dich, glaub mir.", fuhr dieser fort.
Ungläubig schaute ich den jungen Mann an, während mir Tränen in die Augen stiegen." W-Was? N-Nein, das kannst du nicht m-machen!", protestierte ich stotternd, bis Yoongi mir sanft den Mund zuhielt." Shht..es ist genauso schwer für mich, das kannst du mir glauben. Aber du musst jetzt stark sein und für dich aufstehen.", flüsterte er vorsichtig, bevor er mir durch die Haare strich.
Panisch schüttelte ich den Kopf. "Nein, Yoongi, nein, bitte nicht! Ich brauche dich doch! Ich schaffe das nicht, ich-"
Wieder wurde ich unterbrochen, doch diesmal durch einen Kuss, der sich soviel anders anfühlte, als die davor. In diesem Kuss steckte nicht nur das Gefühl von Liebe, sondern auch von Angst, Verzweiflung und Trauer. Als sei es unser letzter Akt. War es das sogar...?  Immer mehr Tränen bedeckten mein Gesicht, während ich mich der Zuneigung des Älteren hingab. Ich wollte, dass das hier niemals aufhörte, doch die Realität machte mir letzten Endes einen Strich durch die Rechnung. Yoongi, der fast genauso verheult aussah wie ich, entfernte sich, stand auf und zog mich mit seinen Händen nach oben. Behutsam nahm er mich an der Hand. "Ich begleite dich noch", erklärte er mir und schweigend liefen wir zu meiner Wohnung zurück. Ich sperrte meine Tür auf und blieb vor Yoongi stehen. "Ich will das nicht", wisperte ich verzweifelt und wischte mir eine neue Träne aus dem Augenwinkel. "Ich doch auch nicht, Baby..", erwiderte der Andere. "Bitte pass auf dich auf. Bitte wehr dich. Du kannst das, glaub an dich." Damit gab er mir einen letzten Kuss auf die Stirn und ließ mich dann wortlos stehen, indem er aus dem Gebäude verschwand. Überwältigt schloss ich die Tür. Das Wissen und die Bestätigung, dass es jetzt vorbei war, überrumpelten mich wie eine Welle. Zitternd sackte ich in mir zusammen und fing an, zu weinen. Yoongi war weg. Vielleicht würde ich ihn niemals wiedersehen. Meine große Liebe war einfach verschwunden. Was sollte ich jetzt tun? Für mich ergab nichts seinen Sinn mehr, während ich dort verloren auf dem Boden saß und den ganzen Schmerz aus mir hinausweinte.

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Das ging jetzt irgendwie schnell-
Well, es tut mir leid für das ganze Drama. Es kommt jetzt noch so ein bis drei Kapitel Drama und dann wird mehr Sope geschrieben, versprochen ✨💕

Boy With Luv || Sope Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt