Kapitel 2

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 Hate me ~ Ellie Goulding, Juice World

Ich wachte durch das klingeln meines Handys auf. Müde griff ich nach dem Handy und ging ran ohne einen Blick auf das Display zu werfen. "Hallo?" fragte ich verschlafen und rieb mir meine Augen. "Ich habe gesehen was du vor hattest. Sei froh, dass deine Freundin dich aufgehalten hat Taylor." sagte die Stimme des Unbekannten. Ich setzte mich auf und blieb starr sitzen. "Bitte tue ihm nichts. Es ist mein Fehler." sagte ich und versuchte nicht verzweifelt zu klingen. "Ach Taylor, Taylor, Taylor... Hast du nichts aus deinem Unfall am Tag der Gala gelernt? Ich bin überall und kann dein kleines Leben so schnell beenden, wie es angefangen hat." sagte er und ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter. Es blieb eine Weile still und ich dachte schon er hat aufgelegt, als er weiter sprach. "Aber ich werde ihm nichts tun". "Hab ich dein Wort?" fragte ich und ich hörte nur ein kurzes "Ja hast du.", bevor er auflegt hatte. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und bedeckte mit meinem linken Arm meine Augen, während ich mit der rechten Hand mein Handy fest umschlungen hielt. Leise schluchzte ich und biss mir auf meine linke Wangenseite. Warme Tränen liefen mir die Schläfe hinunter. "Tay was ist los?" fragte Jess und setzte sich auf meine Bettkante. "Er hat gesehen was ich vor hatte in Tokio." Ich erzählte ihr noch die Einzelheiten von dem Vorfall und machte uns dann Frühstück. Schnell machten wir uns für die Uni fertig.

Als wir dort ankamen setzten wir uns in unser Klassenzimmer und holten unsere Laptops aus unseren Taschen und schrieben gespannt mit, was der Lehrer erzählte, als ich plötzlich von Jess angestupst wurde. "Gib mir mal dein Handy." flüsterte sie und ich gab es ihr auch. Desinteressiert beobachtete ich den Unterricht und sah im Augenwinkel, wie Jess mit ihrem Laptop und meinem Handy irgendwas anstellte. "Was machst du da?" fragte ich sie in einem leisen Ton und wendete meinen Blick nicht von dem Lehrer ab. "Na was wohl. Herausfinden, wo dieser Typ steckt. Das habe ich dir doch versprochen." antwortete sie mir leise und ich schaute zu ihr rüber. Sie grinste und zwinkerte mir zu. Ich schaute wieder nach vorne und schüttelte leicht  lächelnd den Kopf. Ach wie bin ich froh, dass ich dich habe Jess. "Ha! Hab ich dich endlich gefunden!" rief Jess nach einer halben Stunde und alle drehten sich zu ihr. Als sie merkte das sie das gerade laut gesagt hatte, hob sie langsam schuldbewusst ihren Kopf. Der Lehrer schaute sie mit einem teuflischen Blick an. "Was hast du gefunden Jess?" fragte er und sie kratzte sich am Kopf. "A-ha, A-ha ja also die Datei wo ich mir Sachen vom Unterricht aufgeschrieben habe. Ich habe sie ausversehen geschlossen und dann musste ich meinen Ordner von meinem Laptop durchsuchen. Tut mir leid für die Störung Ihres unterrichtes Mr.Daniels." sagte sie und der Lehrer kaufte es ihr auch noch ab. Oh Gott wie dumm die Menschheit heutzutage ist. "Das nächste Mal machen sie das gefälligst leiser verstanden?" Jess nickte und er fuhr mit dem Unterricht fort. Sie atmete erleichtert aus. "Das war knapp." murmelte sie neben mir. "Das würde ich auch sagen." flüsterte ich und schaute auf ihren Laptop. "Und wo ist er?". "Sag ich dir in der Pause. Es ist zu riskant es hier zu machen, aber du wirst überrascht sein!" sagte sie leise selbstbewusst. "Okay."

Als es klingelte klappte sie ihren Laptop zu und klemmte ihn sich unter ihren Arm. Dann schnappte sie sich ihre Tasche. Ich tat es ihr gleich und folgte ihr nach draußen auf den Schulhof. Wir setzten uns auf eine Bank und sie klappte ihren Laptop auf. "Also. Ich habe dein Handy mit meinem Laptop verbunden und habe so durch deine Nachrichten den Standort von diesem Idioten gefunden." sagte sie und trank einen schluck von ihrer Cola. "Und weiter?". "Er ist genau hier!" Sie drehte den Laptop zu mir, damit ich den Bildschirm sehen konnte. Ich staunte nicht schlecht wie sie das alles hinbekommen hat, aber als ich sah von wo aus die Nachrichten kamen, sog ich scharf die Luft ein. "Was zum?!" Jess nickte und ich fiel fast in Ohnmacht. "Wie kann das sein? Ich habe doch von der Person das Gesicht gesehen, warum habe ich ihn dann hier nicht gesehen. Ich meine wenn die Person auf unser Collage geht, dann hätte ich die Person sehen müssen." Sie zuckte mit den Schultern und ich seufzte. Der Typ den wir suchten, war die ganze Zeit auf unserem Collage und ich habe es nicht bemerkt. Kein Wunder das er uns beziehungsweise mich die ganze Zeit beobachten konnte. Wahrscheinlich hat er die Bilder von Kyle aus Miami zugeschickt bekommen und sie mir weitergeleitet. "Hey Tay schau doch!" sagte sie und ich warf einen Blick auf ihren Laptop. "Die Person kommt gerade auf uns zu!" sagte sie schockiert und wir beobachteten den kleinen roten Punkt, der sich uns mehr und mehr näherte. Als der Laptop zur Warnung einen kleinen Ton von sich gab, blieb direkt vor uns eine Person stehen. I can't believe it!

Nach eineinhalb JahrenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt