Smudo stand schnell vom Sofa auf und gab mit einer Geste bekannt, dass Sophie sich hinsetzten durfte.
„Wann geht denn euer Flieger?“ fragte Smudo die beiden während er sich wieder neben Tanita stellte.
Bevor Michi antwortete kippte er auf Sophies Schoß und schlief ein. Sophie strich im sorgsam über seine kurzen braunen Haare.
„Ich denke, soweit ich mich erinnern kann um 8 Uhr“
Smudo überlegte, „Ich kann euch fliegen.“ Antwortete er schnell.
Sophie schaute hoch zu ihm und dann wieder auf den schlafenden Michi auf ihren Oberschenkeln, sie nickte und antwortete mit einem kurzen „Okay“
„Ich bring euch mal Bettzeugs, ihr könnt auf dem Sofa schlafen, ich hoffe für eine Nacht geht das in Ordnung?“ fragte Smudo höfflich nach.
Smudo verschwand in einem anderen Zimmer und ließ Tanita vor den zwei stehen, als er wieder kam hatte er 2 Kissen und eine Decke unterm Arm.
„Kommst du?“ fragte er Tanita.
Verwundert schreckte sie etwas auf aber folgte ihm in sein Schlafzimmer.
„Ist jetzt alles bisschen komisch, du kannst in meinem Bett schlafen. Ich hab noch eine Aufblase Matratze im Keller, die hol ich rauf. Ich würde dann im Büro schlafen.“
Tanita war es eigentlich egal, er hätte gerne auch im Schlafzimmer schlafen können aber sie traute sich einfach nicht diesen Vorschlag zu machen also blieb sie still. Sie zog ihre Jacke aus und legte sich in das für eine Person viel zu große Bett.
Sophie schlief mittlerweile auch mit ihrem Michi im Arm auf dem sonst recht unbequemen Sofa, manchmal hörte man wie Smudo sich auf der Matratze drehte und das Gummi nur so quietschte.
Tanitas Handy vibrierte und sie kramte es aus ihrer Tasche, sie hatte eine Nachricht von ihrer Freundin bekommen: „Wo bist du denn? Du bist nicht auf deinem Zimmer? Ich hab wie wild an deine Tür geklopft.“
Shit. Dachte sich Tanita, sie hatte total vergessen ihr Bescheid zu sagen.
„Sorry, bin bei Smudo unter gekommen“ tippte sie schnell ein und schickte mit einem ziemlich schlechten Gewissen die Nachricht ab.
Unter der Tür konnte man ein leichtes licht erkennen, die Helligkeit eines Handy Displays ungefähr. Sie schlich sich leise an die Tür heran und öffnete diese langsam. Vor ihr stand der am Türrahmen angelehnte Smudo und lächelte sie mit einem „Scheisse das ist peinlich“ blick an.
Tanita musste lachen, „Kann ich dir helfen?“ fragte sie ihn.
„Kannst du auch nicht schlafen?“ fragte er sie zurück.
Sie schüttelte den Kopf, wie denn auch. Sie lag in seinem Bett, wie konnte man da als Fan schlafen?
Smudo schaute zu Boden und rieb sich an der Nase, das machte er immer wenn er nervös war.
„Willst du hier noch weiter im Türrahmen stehen oder rein kommen?“ fragte Tanita ihn.
Sie setzten sich beide unschuldig auf sein großes, weißes Bett.
Tanita fasste all ihren Mut zusammen und fragte ihn endlich nach der Frage, die sie den ganzen Abend schon beschäftigte.
„Wo ist deine Frau?“
Smudo schaute auf den kleinen Nachttisch neben ihm und klappte schnell das darauf stehende Bild von ihnen um. „Weg“ antwortete er bedrückt.
Tanita wurde mulmig im Bauch und sie starrte auf ihre Finger mit denen sie herum spielte. „Das tut mir leid, sie war bestimmt toll“
Sie sah wie Smudo leicht nickte, „Ja, das war sie. Aber ich war ihr einfach zu oft weg. Nicht oft genug da“
Tanitas Augen wurden wieder größer, das war der Grund? Nicht ihr ernst? Dachte sie sich.
Smudos blaue Augen wurden glasig und nun sah es aus als würde sich so eben ein Meer von Traurigkeit in ihnen bilden. Tanita nahm seine Hand. Und er schaute zu ihr auf.
„Wenn du traurig bist kann ich erstrecht nicht mehr schlafen“ meinte sie mit einem kleinen lächeln um ihn wieder auf zu muntern.
„Dann werde ich jetzt wohl gehen, gute Nacht“
grade wollte er aufstehen da packte Tanita ihn wieder an der Hand. „Bleib hier.“
