Everyday (2)

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"Es ist doch okay, wenn ich kurz mit zu dir komme,oder?", fragte er ernst. Mein Herz fing an zu pochen.

"W-Wieso?", fragte ich nervöse. Wieso wollte er mitkommen? Will er mich zuhause ausfragen oder was?

"Man beantwortet eine Frage nicht mit einer Gegenfrage.", lachte Eren leicht. Ich nickte und meine Wangen färbten sich rot. Meine Gedanken sagten mir gerade, das ich wieder alles kaputt machte.
"Ja klar, ist kein Problem.", ich zwang mir ein lächeln auf, um freundlich zu wirken.

Meine Frage, ließ Eren unbeantwortet und wartete nur darauf, das wir an meiner Haltestelle ankamen.

Nach kurzer Zeit stand ich auf und sah Eren an.
"Wir müssen dann jetzt aussteigen.", er nickte leicht und folgte mir aus der U-Bahn. Ohne ein Wort zusagen, führte ich ihn zu uns nachhause. Ich und meine Mutter, wohnten in einem kleinen Haus, welches Eren musterte, als wir davor standen.

Meine Hand suchte in meiner Tasche meinen Hausschlüssel.
"Können wir nicht einfach klingeln?", Eren sah mich von der Seite an.
"Nein, meine Mutter ist nicht da. Sie ist gefühlt nie zuhause.", erklärte ich leicht genervt.
"Und dein Vater?", ich seufzte und hielt kurz inne.
"Kenne ich nicht.", ich holte stolz meinen Schlüssel aus der Tasche und steckte diesen in das Türschloss.

Die Tür ging auf und ich ging einfach in mein Zimmer. Eren folgte mit natürlich. Ich war leicht genervt. Ich mag es nicht, wenn Leute mich Sachen über meine Eltern fragen. Wenn man sie überhaupt 'Eltern' nennen konnte. Meinen Vater habe ich - wie schon gesagt - nie kennen gelernt, während meine Mutter nie zuhause ist. Und wenn sie zuhause ist, hat sie irgendeinen Typen bei sich dabei, mit dem sie einfach nur schlafen will.

Ich setzte mich auf mein Bett. Eren tat es mir gleich. Mein Blick wanderte zu dem größeren und ich erblickte, wie er nachdenklich auf den Boden schaute.
"Willst du was trinken oder so?", ries ich ihn aus seinen Gedanken. Sein Blick wanderte zu mir.
"Nein, danke.", lächelte er leicht und musterte mich.

"Kann ich dich was fragen, Levi?", begann Eren.
"Kannst du, aber ich kann dir nicht versprechen, dass ich die Frage beantworte.", Eren nickte verständnisvoll.
"Wie geht es dir? Was geht zur Zeit in deinem Kopf los? Du wirkst die letzte Zeit extrem traurig. Ich weiß, das du mir diese Fragen nicht beantworten wirst, aber ich will dir nur helfen. Wirklich.", ein seufzten verließ meinen Mund. Sollte ich ihm wirklich die Wahrheit erzählen? Sollte ich ihn wirklich alles erzählen? Ich entschied mich dafür, ihm alles zuerzählen, ich hab ja eh nichts zuverlieren.

"Mir geht es zur Zeit eher nicht so gut. Ich habe schon seit Jahren Depressionen, aber ich komme damit einfach nicht zurecht. Ich habe niemanden, der mir damit helfen könnte. Ich war mal bei einem Therapeuten, aber der konnte mir nicht wirklich helfen, deswegen bin ich nicht mehr zu ihm gegangen. Meine Mutter meinte dann, das mir ein Therapeut eh nichts bringen würde und deswegen habe ich das dann gelassen. Ich fühle mich zur Zeit mehr als nur einsam. Ich habe niemanden. Ich habe kaum Freunde. Eigentlich habe ich garkeine Freunde, aber ich rede mir nur ein, das ich welche habe, damit ich mich nicht zu einsam fühle. Familie habe ich auch nicht wirklich. Ich habe keine richtigen Eltern und sonst habe ich keine Familie, außer meinen Onkel, aber der muss zur Zeit extrem viel Arbeiten und hat keine Zeit für mich. Alle hassen mich. Ich schätze mal, das ist wegen meiner kalten Art. Keine Ahnung wieso, aber dir habe ich bis jetzt nicht meine kalte Seite gezeigt. Ich will das irgendwie garnicht, weil ich dir gerne mag und du so nett bist. Aber ich weiß jetzt schon, dass du mich früher oder später auch verlassen wirst. Es ist einfach immer so. Und ich komme einfach damit nicht klar, das keiner für mich da ist.", mein Blick war die ganze Zeit auf den Boden gerichtet.

Kurz herrschte Stille im Raum, bis Eren anfing zu reden.
"Levi, du bist nicht alleine. Ich bin hier und ich bin dein Freund. Ich möchte dir helfen und bei dir stehen. Bei dieser 'ich werde dich verlassen'-Sache, kann ich dir kaum wiedersprechen. Wir beide wissen nicht, wie es in Zukunft zwischen uns läuft. Und selbst wenn wir keinen Kontakt mehr haben - was ich nicht hoffe - dann ist es nicht weil ich dich hasse oder so. Glaub mir, du musst wirklich schon was sehr schlimmes getan haben, damit ich dich hasse.", lachte Eren leise.

Auf meinen Lippen bildete sich ein lächeln und ich sah in Eren's Augen. Diese Worte haben mir mehr als nur geholfen.


Von diesem Tag an, hat Eren mir wirklich sehr geholfen. Wir sind mittlerweile seit 2 ein glückliches Paar.
Danke Eren, habe ich meine Depression sehr gut in den Griff gekriegt. Sie sind nicht ganz weg, aber sie sind viel besser geworden. Er war immer bei mir, als ich mich schlecht gefühlt habe. Er tat wirklich alles, was mich glücklich machte.

Eren hat mir sogar all seine Freunde vorgestellt. Die meisten sind sehr nett und ich habe mich tatsächlich mit ihnen befreundet. Ich habe wirklich tolle neue Freunde gefunden: Farlan, Isabell, Hanji, Erwin, Sacha, Jean, Connie, Historia, Ymir, Armin und sogar mit Mikasa verstand ich mich ganz gut.

Mein Leben wurde immer Besser und das, dank einem Typen, den ich jeden Tag in der Bahn gesehen habe.

Ereri One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt