2. Geständnis

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"Okay, Beomgyu, hör mir zu" der Leader hob seine Hand, um zwei Finger an das Kinn des Jüngeren zu legen und seinen Kopf zu heben, damit er ihn in die Augen schauen konnte. "Wir werden eine Lösung finden, okay. Du wirst nicht sterben." mit Nachdruck wurden die Worte dem Kleineren der beiden versucht in das Gehirn zu meißeln.

"Ich möchte nicht operiert werden, ich will meine Gefühle für Taehyun und schon gar nicht meine Erinnerungen an ihn verlieren. Dafür würde ich lieber sterben" der Ältere blickte Beomgyu geschockt und zweifelnd an. Wie konnte er nur behaupten, dass er lieber sterben würde? Die Wahlmöglichkeiten waren zwar alles andere als schön, aber sterben sollte die letzte Option für Beomgyu sein, doch dies war Soobins Meinung. "Du wirst nicht sterben, klar?! Ich lasse das nicht zu!" Beomgyu würde nicht sterben, nicht, wenn er unter Soobins Aufsicht war, nicht wenn er dafür kämpfen würde. Er durfte nicht sterben und Soobin würde alles dafür geben, dass das nicht passierte.

"Also... möchtest du es ihm sagen?" unsicher schaute der Größere zu seinem Freund rüber. "Ich...ich weiß es nicht. Aber ich will ihn nicht verlieren, verstehst du?" sein Gegenüber nickte, er verstand, dass der Jüngere nicht seine Liebe verlieren wollte, denn durch die OP würde er die Gefühle und Erinnerungen für immer aufgeben, er müsste von vorne anfangen. Doch wenn es das Einzige war, was ihn retten könnte, sollte er sich die Pflanze aus seiner Lunge entfernen lassen. Schließlich war sein Leben wichtiger und die Freundschaft konnte er wiederaufbauen, auch wenn sie dann niemals wieder wie zuvor sein würde.

"Lass aber bitte nicht zu viel Zeit vergehen, wer weiß, wie schnell dieses Biest in dir wächst, du siehst jetzt schon fast aus wie tot" "Danke Hyung, ein schöneres Kompliment habe ich wirklich noch nie bekommen" machte sich der Silberhaarige über Soobin lustig, dieser aber sah nur etwas erzürnt auf die Bettdecke von Beomgyu, fand diese Situation nicht passend für Späße, ging aber auch nicht weiter darauf ein.
~
Zusammen saßen alle fünf der Gruppe am Tisch und aßen das, von Heuning Kai und Yeonjun gekochte, essen. Heute war ihr freier Tag und sie hatten beschlossen gemeinsam in ein Schwimmbad zu gehen. Es war Soobins Idee gewesen, um den Jüngeren ein bisschen Ablenkung von seinen Gedanken zu verschaffen und er hoffte, dass ihm dies auch gelang. Hätte er keinen Vorschlag erbracht oder die anderen wären nicht auf ihn eingegangen, dann war er sich sicher, dass Beomgyu sich in seinem Zimmer verkrochen hätte und seine Gedanken ihn innerlich immer mehr verbrennen würden. Denn sie waren wie ein Feuer, bekamen sie genug Luft, so wurde aus eine kleinen Flamme ein riesiges loderndes Feuer, welches kaum erstickt werden konnte, schon gar nicht ohne Hilfe.

Man sah den zwei Jüngsten die Vorfreude an, sie stand ihnen förmlich auf die Stirn geschrieben, denn normalerweise saßen sie alle ruhig am Tisch und unterhielten sich leise oder schwiegen und genossen ihr Essen, doch heute saßen Heuning Kai und Taehyun wie auf heißen Kohlen, konnten es beinahe nicht abwarten, dass sie losfuhren, schlangen ihr essen hinunter, in der Hoffnung, dass sie schneller los konnten.

"Taehyun, Heuning Kai, hinsetzen und Ruhe halten!" sprach der Leader ein Machtwort und brav setzten sich die Jüngeren hin, grinsten dennoch dümmlich vor sich her. Ob Beomgyu unbedingt wissen wollten, was in ihren Köpfen vor sich ging, war er sich nicht sicher. Aber sicher war er sich bei seinen Gefühlen, er liebte es, wenn Taehyun so lächelte und einfach nur glücklich schien, so sorglos und fröhlich. Und auch wenn er es dem Jüngsten gerne gönnen wollte, so konnte er seine Gedanken nicht ganz bei Seite schieben und wünschte sich, dass der Braunhaarige ihn so anlächelt und mit ihm solch einen Unfug veranstaltete. Er brauchte doch nur die Aufmerksamkeit des jüngeren Koreaners, mehr wollte er doch nicht. Sie mussten kein Paar sein, alles, was er sich wünschte, war die Aufmerksamkeit von Taehyun.

Und genau diese Gedankengänge führten wieder zu einem Reiz in seinem Hals, die Blume wuchs wieder an seiner Einsamkeit und den Gefühlen für Taehyun. Er versuchte zwanghaft dem Hustenreiz nicht nachzugeben, doch scheinbar war es sinnlos dagegen ankämpfen zu wollen, sie würde ja eh gewinnen. Schnell stand er also auf, rannt in das Badezimmer und ignorierte die besorgten Rufe nach ihm, welche fragten, was los sei, ob es ihm gut ginge.

Hanahaki disease // TaegyuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt