summer rain

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Der Tag hatte angefangen wie ein normaler Sommertag, ein wirklich heißer Sommertag. Ich bin schon verschwitzt aufgewacht und die ganze Nachte hatte ich schon unruhig geschlafen oder eher sehr wenig davon abbekommen.

Als ich dann aufgestanden bin, mein Bett in Ordnung gebracht habe und ich dann frühstücken wollte, habe ich meine Eltern auf der Terrasse gesehen und ihnen kurz einen guten Morgen gewünscht. Es war jetzt schon stickig heiß draußen und der Pool hat mich mit der Sonne zusammen angelächelt.

Der Pool war auch der nächste Schritt an diesem Tag, nachdem ich gefrühstückt hatte ging es in den Pool und darin hab ich mich erstmal ausgeruht, obwohl ich gerade erst aufgestanden war. ,,Hast du heute irgendwas vor?'' Kommt es von der Terrasse und ich blicke auf.

,,Eigentlich nicht'', sage ich und dann kommt auch schon mein bester Freund durch die Türe nach draußen spaziert. ,,Ich bin hier, aber dass ist ja nichts neues'', sagt er und lacht zusammen mit meinen Eltern. 

Wir kennen uns eigentlich noch gar nicht so lange und irgendwie ist er einfach nur da und das ist die Hauptsache, etwas worauf ich vertrauen kann. ,,Dann komm herein spaziert, Fremder'', kichere ich.

,,Wir gehen heute weg, Freunde besuchen, habt Spaß. Deine Geschwister kommen ja erst abends von der Arbeit'', sagt meine Mama und ich lächle sie freundlich an. ,,Wir lassen euch Geld da, dann könnt ihr was bestellen, ciao!'' 

Mit den Worten waren beide meiner Eltern von der Terrasse verschwunden und in dem Moment springt er auch in den Pool und ich fange an zu schreien, weil ich mich offensichtlich erschrocken hatte.

,,Du bist mir eine'', sagt er lachend und gesellt sich zu mir an den Poolrand. Hier war die Hitze gut auszuhalten und die Sonne steht mittlerweile genau über uns. Ich spüre sein Arm an meinen Arm und in mir steigt eine andere Form von Hitze.

Also rücke ich etwas ab, ohne dass er was merkt. ,,Ich geh mich glaub ich sonnen, bleibst du noch drin?'', frage ich ihn und er nickt und schließt seine Augen. Ich dagegen lege mich auf die Liege neben dem Pool und richte sie mehr Richtung Sonne aus. 

Plötzlich höre ich ihn vor sich hin murmeln und ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt für meine Ohren gedacht war und tue dann auch so, als hätte ich nichts gehört. Doch trotzdem breitet sich ein leichtes lächeln auf meinem Gesicht aus.

,,Du siehst gut aus, habe ich gesagt!'', ruft er plötzlich lauter und ich zucke zusammen. Ich spüre wie sich meine sonnige Aussicht, mit einem Schatten verzieht und dann öffne ich meine Augen. Ich hauche einfach nur ein Danke und dann lächelt er mich an.

Er zieht sich aus meinem Blickfeld zurück und ich schaue ihm nach, wie er zurück in den Pool geht. Als wären wir auf einer Poolparty, dreht er sich um und schaut nochmal nach mir, bevor er rein springt und mir dabei einen schönen Sprung ins Wasser zeigt. Als wolle er mich beeindrucken.

Ganz plötzlich zieht sich der Himmel zu, es dauerte nicht mal eine halbe Stunde, da war der Himmel Wolkenbedeckt und zusammen ziehen wir uns langsam zurück. ,,Alles gut?'', fragt er mich, aber dieses kleine Detail über mich weiß er noch nicht.

,,Ja, ich mag Gewitter'', sage ich und sein Lippen verziehen sich zu einem neuen Lächeln. Trotzdem spüre ich wie er mir näher kommt und ich kann mich nicht bewegen, weil ich das möchte.

Wir lassen die Türe zur Terrasse auf und setzen uns zusammen auf den Teppich im Wohnzimmer und starren beide nach draußen, natürlich hatten wir uns auch darum gekümmert, dass alle Fenster im Haus geschlossen waren und das der Pool mit einer Plane abgedeckt ist. 

Der Regen wird immer schlimmer und die Blitze zucken nur so über den Himmel und die Donner grollen so laut, wie ich nie zuvor gehört hatte. ,,Es ist gewaltig, schön und schlimm. Gewitter sind irgendwie so komisch um das so zu sagen. Sie sind plötzlich da, lassen ein Chaos zurück und verschwinden dann'', sage ich, aber durch den Sturm hört es sich eher wie ein Flüstern an.

,,Du bist in mein Leben gekommen, so plötzlich'', sagt er neben mir und sein Bein berührt meins. Ich schaue zur Seite und unsere Gesichter berühren sich schon fast. Seine Augen sind blau, dass weiß ich, aber jetzt gerade sehen sie schwarz aus.

,,Du hinterlässt auch ein Chaos, aber ich hoffe nicht, dass du verschwindest'', sagt er und ein Blitz zuckt durch den Himmel und dabei sehe ich für einen kurzen Moment, wie blau seine Augen sind.

Und auch welche Wahrheit sie zeigt, dass er das gesagte wirklich ernst meint. In mir bereitet sich eine Hitze aus die ich mir jetzt erklären kann. Es ist er. ,,Du bist schön'', sagt er und streichet ein Haar aus meinem Gesicht, aber legt seine Hand auf meine Wange, nachdem er sie hinter das Ohr gestrichen hat. 

,,Ist es das Richtige für uns beide?'', frage ich und ich kenne für mich die Antwort. Er zieht sich kurz zurück, nur ein paar Zentimeter. ,,Es bist einfach du, verstehst du? Vom ersten Moment wusste ich, dass es Schicksal war, dass wir uns näher kennengelernt haben'', sagt er und seine Nase berührt jetzt meine.

Ich muss fast schielen und bei dem Gedanken, muss ich auch anfangen zu lachen. Er dreht sein Kopf ein wenig zur Seite und ich berühre sein Hals mit meiner Hand und drehe meinen ganzen Körper mehr in seine Richtung. 

,,Ich musste daran denken, dass ich fast Schielen musste und das fand ich dann doch etwas ulkig'', sage ich und er lacht jetzt auch. Draußen stürmt es immer noch ziemlich heftig, aber dass einzige woran ich denken kann, ist dass etwas in mir stürmt.

,,Hey'', sagt er und ich gucke ihn wieder normal an. Meine Hand ruht mittlerweile auf seiner Brust und ich fange an zu lächeln und seine Lippen verziehen sich auch zu einem Lächeln.

Ich spüre seine Körperwärme und wie sein Herz ein wenig zu schnell schlägt. Seine Hand ruht auf meiner Wange und ich schmiege mich etwas mehr an seine warme Hand.

,,Es ist das Richtige, wenn du es auch so sehr willst wie ich'', sagt er. Daraufhin nicke ich nur und dann nähert sich sein Gesicht wieder. ,,Du musst wissen, dass ich noch nie zuvor irgendwie eine Beziehung hatte'', sagt er und ich fange an zu lächeln.

,,Du weißt wie wir uns kennengelernt haben oder? Dann weißt du ja, wie ich mich in meiner ersten und einzigen Beziehung gefühlt habe'', sage ich und meine Hand wandert zu seinem Nacken.

,,Du musst nicht zögern, aber ich zwinge dich zu nichts'', sage ich und er nickt wieder. Dann spüre ich seine Lippen auf meinen und das was ich jetzt fühle, ist nichts entgegen die Küsse die ich erlebt habe.

Er ist wirklich unglaublich sanft, vorsichtig und man merkt, dass er nicht so Recht weiß, aber genau das macht den Kuss so verdammt gut. Langsam löst er sich und hält mich weiterhin am Kopf fest, so als will er mich nicht fallen lassen.

,,Keine Sorge, so schnell wirst du das Chaos nicht los'', sage ich und er lächelt mich so herzlich an, dass ich das Gefühl habe, dass mein Herz platzt. ,,Gut, denn ich will dich auch nicht los werden, mein Gewitterchen'', sagt er und ich muss laut lachen.

Mittlerweile ist der Sturm weiter gezogen und hinterlässt ein verwüsteten Garten. ,,Ich denke das bekommen wir hin oder?'', frage ich ihn und er grinst breit. ,,Ja, das bekommen wir hin'', sagt er und legt seinen Arm um mich und zieht mich näher zu sich.

Nach einer Weile wo wir den leichten Regen beobachtet haben, springt er plötzlich auf und ich erschrecke mich halb zu Tode dabei. ,,Gott, was ist los?'', frage ich und packe mich an dir Brust, um die Situation zu dramatisieren. ,,Ich muss dich ganz dringend was fragen'', sagt er und zieht mich hoch.

,,Okay, dann frag doch einfach und erschreck mich nicht so zu Tode'', lache ich. Er streicht mir sanft über die nackten Arme und steht somit direkt vor mir, nicht mal ein halben Meter entfernt. Am liebsten würde ich ihn einfach nochmal küssen, aber ich warte seine Frage ab.

,,Willst du meine Freundin sein?'', fragt er und grinst super breit, was mich zum lachen bringt. Er legt seinen Kopf leicht schräg und ich muss wieder lachen. ,,Ja klar du Idiot!'', sage ich und lege dabei meine Hände auf seine Wangen und ziehe ihn näher zu mir, damit ich ihn küssen kann.

Danke Sommerregen, dass du uns rein getrieben hast.

Danke Sommerregen, dass du mich zu ihm gebracht hast.

Danke Sommerregen, dass du ihn zu mir gebracht hast.

Danke Sommerregen, dass du da warst, als wir dich am meisten brauchten.

Danke Sommerregen.


from heaven to hellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt