long time

5 1 0
                                    

,,Ach du solltest einfach mit Josh zusammen kommen und Ende ist.'' Ich verdrehe wieder mal meine Augen. Wir sitzen gerade mit den besten Freunden meiner Eltern und meinen Eltern natürlich. Sie haben ein älteren Sohn, sieben Jahre älter, einen der fünf Jahre älter ist und einer der jünger als ich. Meine Eltern sagen immer, dass ich mit Josh zusammen kommen soll, dem ältesten. 

Mich stört der Altersunterschied schon etwas, es sind sieben verdammte Jahre. ,,Mach dir nichts draus'', flüstert Josh mir zu und ich lächle vor mich hin. ,,So liebe Familie und Freunde, ich bin weg, trinken.'' Alle wünschen mir viel Spaß und Josh zwinkert mir zu und ich mach es ihm gleich. ,,Ciao Leute!'', damit gehe ich durch das Gartentor und verschwinde um die Ecke. Ich schreibe in die Gruppe, dass ich jetzt unterwegs bin und in knapp fünf Minuten da sein werde.

Jetzt sitze ich mit meinen engen Freunden in einer Runde, Alkohol auf dem Tisch, die Wasserpfeife ebenso. Wir haben eine gute Zeit zusammen, es sind Ferien und danach fängt schon das letzte Schuljahr an und danach trennen sich unsere Wege so ziemlich. ,,Die Zeit vergeht so unglaublich schnell, ich kann es gar nicht fassen'', spreche ich laut aus. 

Wir hatten schon alle was intus und langsam wird mir auch schön warm. ,,Ja, wenn man nichts macht, passiert auch nichts oder?'' Ich gucke meine Freundin lange und intensiv an, was mich dazu animiert mein Handy zu suchen und danach zu greifen. ,,Leute, ich muss eben los.'' Schnell stehe ich auf, was alles zum schwanken bringt, danach brauche ich ein paar Sekunden, damit sich alles wieder bei mir regelt. Ich wähle Joshs Nummer und er geht sofort ran. 

,,Bist du gerade unterwegs'', frage ich ihn, ohne das er mir sogar Hallo gesagt hat. ,,Ich bin bei einem Freund, wieso? Ist was passiert?'' Seine Sorge ist sofort raus zu hören und mein Herz schlägt viel zu schnell. Ich schiebe es auf den Alkohol. ,,Können wir uns treffen?'' Es raschelt an der anderen Seite der Leitung, dann höre ich Stimmen und dann das Knirschen von einer Treppe. ,,Bin unterwegs, wo kann ich dich abholen?'' 

Ich fange an zu grinsen. ,,An der Schule, hoffentlich weißt du noch wo die ist'', sage ich und laufe auf die Schule zu. Er schnauft und lacht ein wenig. ,,Ja, ich hol dich an der Bushaltestelle ab, bis gleich.'' Danach legen wir auf und ich kann nicht glauben, dass ich das jetzt durch ziehe.

,,Wo gehst du hin?'', ruft einer meiner Freunde, alle haben sich auf der andere Straßenseite gesammelt. ,,Ich muss unbedingt was klären, sonst bereue ich das mein Leben lang.'' Ich schaue auf den Nachthimmel, es glitzern überall Sterne und vom Mond ist nur ein Sichel zu sehen. ,,Go Girl!'', supporten sie mich jetzt und ich laufe schnell zur Haltestelle. 

,,Da bist du ja, hatte mir schon sorgen gemacht'', sagt Josh gleich, als ich an seinem Auto ankomme. ,,Josh.. also ich habe nachgedacht. Vielleicht ist es der Alkohol, ich weiß es nicht genau. Doch mir wurde klar, dass unsere Eltern nicht unrecht haben.'' Ich starre auf das Handschuhfach. ,,Okay, ich muss eben umparken, dann sprechen wir okay?'' Ich nicke, schnalle mich an und er parkt kurz darauf auf einem Parkplatz vor einem Supermarkt. Mein Herz schlägt mir jetzt so hart gegen die Rippen, dass es schon weh tut.

,,Ich habe auch nachgedacht. Die Worte unserer Eltern gehen mir auch nicht aus dem Kopf.'' Ich schaue auf, da er seine Hand auf meine gelegt hat. Ich schnalle mich wieder ab und schaue seine Hand an. ,,Die sieben Jahre machen mir nichts aus, ich bin 18, du 25. Was soll's? Ein Versuch ist es immer Wert oder nicht?''

,,Beweis es mir, dass dir die sieben Jahre nichts ausmachen.'' Ich greife nach seiner Hand, drehe mich komplett zu ihm hin und schaue ihn an. ,,Du siehst so unglaublich aus'', haucht er mir entgegen und das sind die Worte die mich überzeugen. Langsam fasse ich mit meiner freien Hand in sein Gesicht und ziehe ihn sanft zu mir. ,,Ich beweis es dir'', hauche ich gegen seine Lippen und küsse ihn langsam. 

Josh erwidert den Kuss sofort und er greift in meine Haare und macht sie komplett wirr. Ich löse mich langsam, da ich außer Atem bin. ,,Den Beweis fand ich toll'', flüstert er leise. Seine Augen sprühen vor Glück und ich kann nicht anders als breit zu lächeln. ,,Wollen wir vielleicht wo anders hin?'' Er nickt und wir setzen uns vernünftig in die Sitze und wir fahren ein bisschen rum, bis wir zu einem Park kommen und uns entscheiden dort ein wenig rum zu laufen.

Ich steige aus dem Wagen, Josh schließt kurz darauf ab und dann gehe ich einmal drumherum. ,,Josh?'' Er dreht sich um, ich stelle mich auf meine Zehenspitzen und lege meine Arme in seine Nacken. Vorsichtig küsse ich ihn und er legt seine Hände auf meine Hüfte und zieht mich näher zu sich. ,,Wenn man nichts macht, passiert auch nichts'', hauche ich gegen seine Lippen und löse mich von ihm. 

Er greift nach meiner Hand und ich grinse ihn an. ,,Du musst meiner Freundin danken, die hat das gesagt.'' Er lacht kurz und starrt auf den Weg. ,,Ich muss mich echt persönlich bei ihr bedanken.'' Ich kuschel mich an ihn und dann setzen wir uns auf eine Bank und starren in den weiten Nachthimmel der sich über uns erstreckt. Josh rutscht näher zu mir und ich lege meinen Kopf auf seine Schulter. Sanft küsst er meinen Kopf und ich wünschte dieser Moment würde niemals enden. 

Inspiriert durch mein echtes Leben, just not the romantic parts. xx

from heaven to hellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt