Can't you see me?

CHAPTER 18

turn back time

Kai sank zu Boden und Yeonjun und ich schauten uns kurz geschockt an, bis ich mich zu ihm hinkniete.
>>Kai...<<
>>Es gab keinen Tag, an dem ich nicht an die Vergangenheit gedacht habe...<<
>>Lass uns doch erstmal reingehen und da weitersprechen, ok?<<
Schniefend nickte er. Zu dritt gingen wir rein und saßen uns irgendwo hin.
>>Versuch dich erstmal zu beruhigen<< meinte ich mit ruhiger Stimme.
>>Bitte wein nicht, Kai...<< Yeonjuns Blick, als er dies aussprach, war traurig.
>>Bitte wein nicht, Kai, hat Yeonjun jetzt grade gesagt.<<

Nachdem er sich wieder beruhigte, sprach er:
>>Ich werde euch erzählen, was passiert ist. Aber ich kann nicht alles sagen, weil ich mich naja... irgendwie nicht so toll dabei fühle, alles zu sagen, ohne dass die anderen da sind. Ich gebe euch hiermit mein Wort, dass ich beim nächsten Treffen alle holen werde.<<
>>Das verstehe ich und respektiere es auch.<<
>>Yeonjun ist damit einverstanden und respektiert auch deine Meinung.<<
>>Aber wieso kannst du Yeonjun Hyung sehen und ich nicht?<<
>>Keine Ahnung<< antwortete ich.

>>Alles begann hier in diesem Haus<< fing Kai an zu erzählen >>wir waren fünf Freunde.
Du, Yeonjun Hyung, als der Älteste, daraufhin Soobin Hyung, der Anführer unserer Gruppe, Beomgyu Hyung, der Clown unserer Gruppe, Taehyun Hyung, der von uns allen an reifsten war und ich als der Maknae der Gruppe.
Man konnte sagen, dass wir, trotz unserer verschiedenen Charaktereigenschaften, so etwas wie Seelenverwandte waren. So eng war unsere Freundschaft. Wir haben uns sogar einen Gruppennamen ausgedacht. Wie kleine Kinder...<<

>>Und wie habt ihr euch genannt?<<
>>Tomorrow by together oder auch kurz: TXT.
Wir haben uns geschworen, morgen und auf alle Ewigkeiten zusammen zu bleiben. Daraus wurde aber nichts...<<
>>Was ist denn passiert?<<
>>Yeonjun hat gefragt, was denn passiert ist?<<
>>Irgendwann begann alles zu bröckeln. Es fing damit an, dass Soobin Hyung sich anders verhielt. So fing ein riesiger Streit zwischen uns an. Es endete in totalem Chaos. Unsere so außerordentlich enge Freundschaft verschwand.<<

>>Wo sind die drei momentan?<< fragte Yeonjun und ich stellte sie Kai nochmal, damit er darauf antworten konnte.
>>Alle sind zu verschiedenen Orten gezogen und gehen ihren eigenen Weg. Taehyun Hyung geht vermutlich noch zur Schule, Beomgyu Hyung könnte sich wahrscheinlich einen Job suchen und Soobin Hyung...<<
>>Was ist mit Soobin?<< fragte ich.
>>Ich weiß zwar nicht den neusten Stand, wie es um ihn steht, aber vor mindestens einem halben Jahr ging er noch zum Psychologen.<<

>>Verstehe...<< murmelte ich nachdenklich >>was denkst du so darüber, Yeonjun?<<
Ich schaute zu ihm, allerdings schien er in seiner eigenen Welt zu sein. Er nahm seine Umgebung überhaupt nicht wahr.
>>Yeonjun?<<
>>Was hat Yeonjun Hyung?<< fragte Kai besorgt.
>>Er scheint nachzudenken und nimmt seine Umgebung nicht wahr. Hey Yeonjun...<<
Nach ein paar Minuten schaute er mich an und war anscheinend aus dieser Starre raus.
>>Was hast du, Yeonjun?<< fragte ich, nun ebenfalls wie Kai, besorgt.

>>Es ist... nichts. Ich hab nur nachgedacht<< murmelte er als Antwort.
>>Er meinte, dass nichts wär<< beruhigte ich Kai.
Würde Kai dich sehen, wüsste er garantiert, dass du lügst.
>>Wollen wir schon mal unser nächstes Treffen ausmachen?<< fragte Kai in die Runde.
>>Gute Idee<< antworteten Yeonjun und ich.
>>Bis ich die drei überredet habe und wir uns an einem Ort verabreden, dauert das wahrscheinlich etwas. Deshalb schlage ich den den 26. Dezember als den Tag unseres nächsten Treffens vor.<<

>>Das ist gut.<<
Anschließend schaute Kai auf sein Handy und meinte:
>>Es tut mir leid, aber ich muss wieder nach Hause fahren. Ich hab noch einiges vor.<<
>>Kein Problem. Danke, dass du gekommen bist<< bedankte ich mich.
>>Ich muss mich eher bei dir bedanken, Yihwa... Wir sehen uns auf jeden Fall noch. Das gilt auch für dich, Yeonjun Hyung<< sagte Kai lächelnd.
>>Dann begleite ich dich noch zum Bahnhof.<<
>>Ich will auch mitkommen<< meinte Yeonjun auf einmal.
>>Ich dachte, du kannst nicht raus<< meinte ich verwirrt.

>>Ich will es trotzdem versuchen...<<
>>Was ist los?<<
>>Yeonjun will mitkommen, obwohl er das aus irgendeinem Grund nicht kann.<<
>>Wie meinst du das?<<
>>Ich verstehs ja auch nicht wirklich. Es scheint so ähnlich wie eine Barriere oder so zu sein.<<
Als Antwort nickte er und wir gingen los. Yeonjun jedoch blieb, als wir bei der Tür waren, stehen.
>>Überarbeite dich bitte nicht<< sagte ich.

Letztlich schaffte er es bis zur letzten Stufe der alten Treppen am Eingang.
Schnell gab ich Yeonjun Bescheid, dass ich danach nach Hause gehen musste und ging auch schon los.
>>Du bist echt ein tolles Mädchen<< sagte Kai beim Abschied >>und ich bin froh, dass Yeonjun Hyung und ich dir begegnet sind. Ich danke dir, dass du bei ihm bleibst.<<
>>D-Du übertreibst jetzt haha...<< sprach ich nervös.
>>Wollen wir Freunde werden?<<
>>Sicher.<<
Er streckte seine rechte Hand aus, die ich mit einem Lächeln annahm, bevor er sich entgültig verabschiedete und in seinen Zug einstieg.