Kapitel 4
Nun stand ich schon gefühlte 5 Stunden vor meinen Kleiderschrank, ich hatte Justin heute in der Schule nicht gesehen und hatte somit noch mehr Panik heute zu ihm zu gehen. Verzweifelt betrachtete ich mich im Spiegel, wieso war es so wichtig für mich gut auszusehen, ich kannte diesen Jungen nicht mal richtig und trotzdem schlug mein Herz jetzt schon schneller wenn ich nur dran dachte das ich gleich zu ihm fahren würde. Ich blickte auf die Uhr und merkte das ich mich solangsam echt fertig machen sollte. Es war Spätsommer und somit entschied ich mich für eine schwarze Leggings und einen dünneren grauen Pullover. Ich kam mir total doof vor als ich im Badezimmer stand und mich schminkte, meine Haare ließ ich einfach lockig offen.
Nun sahs ich in meinen Auto, was zum Glück endlich da war, und startete den Motor, meine Schulsachen hatte ich natürlich mit und von Minute zu Minute wurde mir komischer. Ich gab die Adresse in mein Navi ein und fuhr los.
Gott bitte lass seine Eltern nicht Zuhause sein oder sonst was. Ich bekam immer mehr Angst und malte mir die komischten Sachen aus. Ich konnte mir nicht mal vorstellen das einen Jungen wie Justin so ein Vortrag überhaupt interessiert. "Sie haben ihr Ziel erreicht" ertönte die nervige Stimme aus meinem Handy. Ich atmete tief ein und aus bevor ich mein Auto an der Straße parkte. Hausnummer 5, stand auf dem Zettel. Das Haus was die Zahl 5 zeichnete sah nicht wirklich besonders aus, ein ganz normales Haus. Da nur ein Auto auf der Hofeinfahrt stand hatte ich Hoffnung das niemand außer Justin Zuhause ist. Ich schnappte mir meine Schultasche, ein letzter Blick in Spiegel und dann stieg ich aus. Gott Selena reiß dich zusammen, du bist nur hier wegen einem Vortrag.
Ich marschierte auf seine Haustür zu und bevor ich überhaupt auf die Klingel drücken konnte wurde die Tür schon aufgerissen. "Komm rein" sagte Justin sofort. Ich hatte nicht mal die Chance Hallo zu sagen oder ihn mir mal genauer anzuschauen. Ich lief einfach ins Haus rein und war verwundert wie ordentlich es hier aussah. Etwas hilflos stand ich im Flur während Justin die Haustür schloss. Justin musterte mich kurz bevor er einfach an mir vorbei ging und ich ihn wohl folgen sollte, wir liefen eine Treppe hoch und er hielt mir sogar die Tür zu seinem Zimmer auf. Ich war immer noch erstaunt wie ordentlich er für einen Jungen war. "Du kannst dich ruhig setzen" erst jetzt merkte ich das Justin sich auf sein Sofa gesetzt hatte und wohl darauf wartete das ich mich zu ihm setzte. Okay Selena, einfach cool bleiben. Ich hoffte so sehr das er nicht merkte wie unglaublich aufgeregt ich war, aber wieso? Wegen einen dummen Vortrag? Ich musste jetzt echt mal runter kommen. Ich setzte mich vorsichtig, extra nicht zu nah zu ihm, auf das Sofa. "Also ich hab schon mal ein bisschen was raus gesucht" versuchte ich irgendwie ein Gespräch aufzubauen. "Ach hast du das?" Justin sein komischer Ton ließ mich aufblicken und ich blickte direkt in seine braunen Augen die mich anstrahlten. Automatisch musste ich leicht schmunzeln. "Ja?" fragte ich und musste jetzt selbst grinsen. Justin schüttelte leicht seinen Kopf und brach den Blickkontakt ab. Ich war verwirrt, ich konnte sein Verhalten irgendwie nicht deuten. "Zeig mal her" Justin rückte einfach zu mir rüber und nahm mir die Blätter die ich in der Hand hielt aus der Hand. Justin blickte vielleicht 5 Sekunden auf die Blätter bevor er sie einfach auf den Tisch legte und mich dann anschaute. Ich versuchte weg zugucken, aber es ging nicht. Seine Augen durchbohrten mich. Justin lehnte sich leicht zurück und musterte mich immer noch, dieser Junge war komisch. "Wie kommt es das du hier her gezogen bist?" fragte er plötzlich. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen hoch, ich war verwundert das er plötzlich so eine Frage stellte. "Ehm, meine Eltern haben sich getrennt und meine Mutter wollte einen Neuanfang" erzählte ich kleinlaut. "Wieso bist du nicht bei deinem Vater geblieben?" ich war verwirrt, wieso wollte er sowas wissen? "Er ist abgehauen" wieso erzählte ich ihm das überhaupt? Justin musterte mich kurz und fuhr mit seiner Zunge leicht über seine Unterlippe. Ich konnte nicht leugnen das ich diesen Jungen mehr als anziehend fand und das würde mir früher oder später zum Verhängnis werden. "Das tut mir leid" sagte Justin irgendwann in die Stille. Ich lächelte ihn leicht an. "Ist ja nicht deine Schuld" er schenkte mir nun auch ein unglaubliches lächeln. "Also wollen wir?" er deutete auf die Blätter. Ich nickte leicht und war froh das irgendwie die angespannte Stimmung weg war.
Ich war verwundert wie viel Justin doch wusste und vor allem wie gut du mit ihm reden konntest. Als unten die Tür ins Schloss fiehl blickte Justin auf. "Justin?" schrie eine weibliche Stimme durchs Haus. "Was?" fragte er genervt. "Ist Jennifer da oder wen gehört das Auto?" als der Name Jennifer fiehl wurde mir ganz anders. Justin verdrehte die Augen und stand auf. "Ich komm gleich wieder" sagte er und ich nickte nur und schon verschwand er aus dem Raum. Oh gott, wenn Jennifer wüsste das ich hier bin, sie würde mich umbringen. Vielleicht hatte Justin ihr auch gesagt das ich hier bei ihr bin?
Es vergingen vielleicht 5 Minuten und von unten konnte ich Stimmen hören, aber leider nicht verstehen was sie sagten. "Wollen wir für heute Schluss machen?" fragte er als er wieder in sein Zimmer ging. "Ja klar" eigentlich hätte ich noch Stunden hier bleiben können. Ich packte meine Sachen alle ein und merkte Justin seine Blicke auf mir. "Bist du Freitag auch bei Liam?" fragte er in die Stille. Ich packte meinen letzten Ordner in die Tasche und stand auf. "Ich denke schon" ich lächelte ihn schwach an. "Sagt dein Freund dazu gar nichts?" nun zog ich meine Augenbrauen hoch und musste leicht lachen. "Welcher Freund?" ich hatte das Gefühl er wollte nur wissen ob ich vergeben war. Nun lachte er auch. "Danke mehr wollte ich nicht wissen" ich musste schmunzeln und im nächsten Augenblick leider an Jennifer denken. "Ehm ich glaube ich sollte jetzt echt gehen" ich griff nach meiner Jacke und schlüpfte rein. "Ich bring dich noch runter" Justin hielt mir die Tür auf und ich lief die Treppe runter.
"Also..." ich stand etwas nervös nun draußen vor der Tür und musterte Justin der sich lässig an die Tür gelehnt hatte. ".. wir sehen uns morgen?" fragte ich. Er nickte leicht aber ließ den Augenkontakt nicht abbrechen. "Bis morgen" ich war gerade dabei mich umzudrehen. "Selena?" ertönte Justin seine Stimme dann nochmal. "hm?" fragte ich verwirrt. "Krieg ich vielleicht deine Nummer?" sein perfektes Grinsen ließ mich weich werden. Er wollte meine Nummer? Oh gott. Verwirrt ging ich auf ihn zu. "Dein Handy?" fragte ich und streckte ihn meine Hand hin. "Hätte nicht gedacht das das so einfach geht" lachte er und gab mir sein Handy. "Dann musst du mir in der Schule keine Zettel mehr zustecken" lachte ich leicht und gab ihn sein Handy wieder. "Bis morgen" grinste er mich an und ich winkte nochmal bevor ich ins Auto stieg.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir das ich über 4 Stunden bei Justin war, ach du scheiße. Als ich das Auto gerade parkte kam meine Mutter schon aus der Haustür. "Hi" begrüßte ich sie. "Du musst schon los?" fragte ich verwirrt. "Tut mir leid, aber ich muss für einen Kollegen einspringen, Essen steht auf dem Herd" sie drückte mir noch einen Kuss auf die Wange bevor sie zu ihrem Auto ging und davon fuhr. Naja wenigstens wollte sie nicht wissen wo ich war.
Ich machte mir das Essen war und beschloss mich aufs Sofa zu kuscheln, gerade als ich Essen wollte klingelte mein Handy. Eine neue Nachricht. Ich öffnete sie und grinste über das ganze Gesicht. >> Dachte vielleicht willst du meine Nummer auch ;) J<< ich drückte auf antworten. >> Sehr freundlich, jetzt wirst du mich aber nicht mehr los<< was war nur los mit mir? Kurz nachdem ich abgesendet hatte, hätte ich es am liebsten wieder rückgänig gemacht. Er würde mir doch niemals darauf antworten. Doch als nach zwei Minuten mein Handy wieder bimmelte war ich heilfroh. >> So ist das also ;) - was machst du denn jetzt noch so?<< versucht er gerade ein Gespräch mit mir aufzubauen. Ich konnte mir ein grinsen nicht verkneipfen. >> Nichts, meine Mutter ist eben zur Arbeit und ich esse jetzt und du?<< ich war nicht mal eine Woche hier und hatte schon Herzklopfen? Oh gott, das könnte doch nicht gut gehen. >>Ohooo, allein Zuhause? Ich fahr kurz zu Liam wegen der Party, kann danach ja mal bei dir rumkommen?<< meine Augen wurden größer, meinte er das ernst? Ich blickte auf die Uhr. Es war 20 Uhr und morgen war Schule und vielleicht verarscht er mich gerade auch nur? >> Ja bis gleich Justin<< ich hoffe er konnte meine Ironie verstehen. Ich legte mein Handy weg und nachdem ich aufgegessen hatte bekam ich immer noch keine Antwort. Leicht enttäuscht zog ich mir eine lockere Jogginghose an und ein weißes Top. Meine Haare machte ich zu einen lockeren Dutt. Ich wollte mich gerade abschminken als es unten an der Tür klingelte. Das würde doch nicht? Nein, woher sollte er wissen wo ich wohne?
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Change me
FanfictionSelena wird ungewollt aus ihren gewohnten Umfeld gerissen und muss mit ihrer Mutter wegziehen, schon am ersten Tag wird ihr klar das sich ihr Leben nun definitiv ändern wird...