Part 2- Steve Rogers

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Vier Tage. Vier Tage Trauer. Vier Tage nichts. Vier Tage ohne Tony.
Nachdem wir Thanos besiegt hatten, bin ich bei Clint untergekommen. Es lenkt mich ab, zu sehen wie glücklich er mit seinen Kindern und seiner Frau ist. Trotzdem ist jeder Gedanke bei ihm.

Pepper ist Tony, soweit ich weiß, nicht von der Seite gewichen, denn sie hat im Gegensatz zu mir noch Hoffnung. Ich mache mir diese Hoffnungen erst gar nicht, da ich weiß, dass er nicht zurückkommen wird.

Nick Fury war da aber anderer Meinung. Ich habe ihn nicht so ganz zugehört, als er mir von irgendeinem Projekt erzählte... Tahiti glaube ich. Er sagte auch etwas über Tony und über Natasha, aber darüber habe ich auch nicht nachgedacht.

Es klopfte an der Tür, als ich gerade durch die verschiedenen Fernsehkanäle schaltete und Clint kam herein. Er hielt mir das Telefon ohne ein Wort hin, trotzdem hatte er aber ein gut gemeintes Lächeln auf den Lippen. Ich zögerte erst, nahm das Telefon dann aber an und wartete bis Clint wieder aus meinem Zimmer verschwunden war.

„Hallo?"
Am anderen Ende der Leitung herrschte eine kurze Stille.
„Steve?", ich kannte die Stimme sehr gut und seine Stimme zu hören, zauberte mir ein kleines, unsichtbares Lächeln auf mein Gesicht.
„Hey Bucky."
„Wie geht es dir?"
Bucky wusste nichts von mir und Tony, nur Natasha wusste Bescheid, da ich mich ihr anvertraute, als ich nicht mehr weiterwusste.

Auf Buckys Frage konnte ich nicht antworten. Ich atmete hörbar aus.

"Es ist für uns alle schwer, deswegen rufe ich ja an. Jemand sollte zu dem Jungen fahren.", ich wusste direkt, dass er Peter meinte "Er hat seine Vaterfigur verloren und wir sind uns einig, dass du derjenige bist, der ihm am besten helfen kann."

Ich hatte die letzten Tage nicht an Peter gedacht und das ließ mich schlecht fühlen. Bucky hatte Recht, Peter hatte keine Eltern mehr und Tony war für ihn eine Art Vaterfigur, die er jetzt auch verloren hat. Tony war so stolz auf ihn, denn er hat mir alles über ihn erzählt und er sah wirklich etwas in dem Jungen, was jeder andere jetzt auch in ihm sieht.

"Wo ist er?", fragte ich dann.

"Du bist Captain America, das findest du schon raus."

Dann legte er auf und ich entschied mich direkt nach Queens zu fahren, aber nicht als Captain America, sondern als Steve Rogers.

Ich zog mir meine Sachen aus, die ich, wie ich feststellen musste, anscheinend schon seit vier Tagen anhabe. Nach einer Dusche verließ ich dann auch endlich wieder mein Zimmer. Auch Clint war sehr überrascht, als ich in frischen Klamotten in die Küche trat.

"Kann ich mir den Auto leihen?"

Clint lächelte und warf mir die Schlüssel zu.

Auf dem Weg nach Queens überlegte ich mir, was ich am besten zu Peter sagen sollte, aber trotz der 40 Minuten Fahrt, hatte ich, als ich das Auto parkte, keine Idee, was ich zu ihm sagen könnte.

Ich ging die Treppe eines Mehrfamilienhauses hoch und klopfte an der Tür mit der Aufschrift "Peter und May". Als sich die Tür öffnete, stand vor mir eine Frau mit langen, braunen Haaren im Alter von Mitte 30. Ihr Mund stand offen und ich tippte darauf, dass sie genau wusste, wer ich war.

Ich räusperte mich: "Hallo, ich bin Steve Rogers. Ich bin auf der Suche nach Peter." Ihr offener Mund wurde zu einem traurigen Blick.

"Es tut mir leid Mr. Rogers, aber Peter kommt seit...", sie machte eine Pause "seit dem Ereignis erst nachts nach Hause."

"Okay... ähm... ich werde ihn schon finden. Dankeschön." Mit diesem Satz verschwand ich und landete wieder im Auto. Wo sollte ich bitte anfangen ihn zu suchen? Ich kenne mich hier nicht aus.

Trotzdem stieg ich wieder aus dem Auto und ging ein paar Straßen entlang. Nach einer halben Stunde bezweifelte ich, dass ich ihn noch finden würde. Am Ende der Straße entdeckte ich aber einen Schulbus. Peter musste doch eigentlich zur Schule oder zumindest musste ihn jemand kennen.

Ich kam gerade rechtzeitig, bevor der Fahrer die Türen schloss. "Kennt hier irgendjemand Peter Parker?", rief ich durch den Bus.

"Das ist Captain America!", rief ein Junge und andere Schüler stimmten ihm zu.

"Ähm... Ich kenne Peter.", sagte hinter mir ein kleinerer, dickerer Junge. Ich winkte ihm zu, dass er mir aus dem Bus folgen sollte. Als wir dann auf dem Gehweg standen, fuhr der Bus los.

"Ich muss aber zur Schule.", protestierte der Junge.

"Ich fahre dich gleich. Ich muss Peter unbedingt finden und du erzählst mir auf dem Weg, wo er ist." Im Auto begann ich ihn dann auszufragen.

"Wie heißt du?"

"Jacob"

"Okay, Jacob. Ich kann dir nicht sagen, worum es geht, aber könntest du dir vorstellen, wo Peter sich aufhält?"

"Naja, ich weiß es, ich bin sein bester Freund. Seit dem Tod von Iron Man ist er..."

"Warte, warte, wie kannst du davon wissen? Das ist noch nicht an die Öffentlichkeit gegangen?"

"Peter war doch dabei."

"Du weißt, dass er Spider Man ist?"

Jacob nickte.

"Okay, wo ist er denn nun?"

"Er ist im Kissena Park."

Ich setzte Jacob an der Schule ab und fuhr direkt zum Kissena Park.
Tatsächlich fand ich Peter sehr schnell auf einer Bank an einem kleinen Teich. Er warf Steine ins Wasser und schien geweint zu haben. Ich setzte mich leise neben ihn und er schien sich gar nicht für seine Umwelt zu interessieren.

„Peter?", erst jetzt drehte er den Kopf in meine Richtung und ich blickte in seine Augen, die nach vielen Tränen und wenig Schlaf aussahen.

„Oh... ähm... Mr. Rogers"

„Steve."

„Was kann ich für Sie tun?"

„Ich weiß wie hart das für dich ist."

„Habe ich ihn enttäuscht?"

„Enttäuscht?! Wenn du wüsstest, wie oft er von dir gesprochen hat. Er war unfassbar stolz auf dich."
Ich sah seinen Mundwinkel zucken.

„Peter, ich weiß, dass das schwer ist, aber Tony hätte niemals gewollt, dass du deine Schule vernachlässigst oder erst so spät nach Hause kommst."

„Ich weiß, aber..."
Weiter kam er nicht, denn mein Handy begann zu klingeln.

„Tut mir leid.", Peter nickte nur und ich ging ran. Es war Fury.

„Rogers? Kommen Sie bitte sofort mit Parker! Es geht um Tony."

Remember me- Stony Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt