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Leicht die rötliche Nase hochziehend, vergrub Yoongi seine Hände in den Taschen seiner Strickjacke.

Er hasste Pollen. Seine Nase lief schon seit Wochen und dauernd hatte er regelrechte Niesanfälle. Obwohl Yoongi das mild warme Wetter mochte und er es liebte dann durch den Park zu laufen, war es immer eine Qual.

Der Dunkelhaarige schloss die Tür, der Bäckerei, in welcher er arbeitete, und sah versonnen den rosanen Horizont an. Während er seine Hände wieder in die Täschlein steckte, erinnerte er sich an etwas, was seine Großmutter ihm mal erzählt hatte.

Wenn der Himmel sich rosarot färbte, dann würde sich ein Engel verlieben.
Auch wenn er fand, dass es eine schöne Vorstellung, glaubte er nie daran. Seine Großmutter hatte ihm dann immer mit einem Kochlöffel auf die Finger gehauen.
Yoongi musste bei der Erinnerung leicht kichern.

Die alte Frau war schon vor ein paar Jahren verstorben. Von ihr hatte er die Bäckerei geerbt, welche er heute selbst betrieb.
Yoongi bewunderte sie und hatte sich zur Aufgabe gemacht, der Backstube ihren Charm seiner Kindheit zurückzugeben.

Yoongi schritt an den alten Backsteinen vorbei, bis er zu dem beliebten Park kam.
Hier sah man viele Menschen. Kinder mit ihren Eltern. Studenten und ältere Leute, welche sich über diese beschwerten. Vor allem wenn es wärmer wurde kamen mehr Leute aus ihren Wohnungen.

Die kleine Stadt bestand primär aus alten Häusern, die schon lange eine Restaurierung nötigt hatten. Doch in der Mitte gab es eine große Parkanlage, in der er viele Stunden schon verbracht hatte.

Yoongi mochte die Stadt nie wirklich. Allerdings fand er trotzdem immer das die Backsteingebäude einen eigenen Charm hatten und auch den Park liebte er abgöttisch.
Und obwohl er das Städtchen nicht mochte, er würde es um keinen Preis verlassen.
Zu viele Dinge und Erinnerungen hielten ihn hier. Doch solange Yoongi glücklich war, war er damit zufrieden.

So wie jeden Abend lief er durch die Grünanlage als sein Blick auf einen, an der Seite aufgebauten, Stand fiel. Der Dunkelhaarige blieb vor der kleinen Blumenbude stehen und betrachtete sie.
An allen Seiten waren unfassbar viele Blumensträuße aufgebaut, über den Köpfen der Menschen war ein großer Banner gespannt und da zwischen stand ein erschreckend ansprechender Mann.

Der Mann wirkte wie ein Bildnis Gottes und vollkommen deplatziert.
Er trug eine ausgedehnte Hose und ein noch ausgedehnteres T-Shirt, welches in ein grelles Gelb eingefärbt war. Das brünette Haar hatte an manchen Stellen einen fast schon goldenen Glanz, und um seinen Hals hing eine lange, silberne Kette. Etwas, was man erst nach dem zweiten Blick feststellen konnte.
Oder eben wenn man eine halbe Ewigkeit hinsah.

Ein Schauer fuhr ihm über den Rücken und das Blut schoss ihm in die Wangen, als er sein unübersehbares Starren bemerkte.

Der Fremde passte nicht.
Er wirkte so unreal, wie er da stand.

Yoongi schloss die Augen und vergrub seine Hände tiefer in den Jackentasche während er den Kopf senkte.
Sein Verstand wirkte benebelt und etwas, in ihm, löste ein abruptes Gefühl der Leere und des Sehnen aus.
Yoongi kniff missmutig die Augen zusammen.

"Hey du! Möchtest du einen Strauß kaufen?"

Erschrocken zuckte Yoongi zusammen und öffnete die Augen.
Der charmante Fremde sah ihn direkt an.

"Ist für den guten Zweck.", grinste dieser und zeigte auf den Banner. "Das ganze Geld wird an eine Organisation gespendet, die Opfern häuslicher Gewalt hilft. Und außerdem ist es ein süßer Weg um Familie und Freunden zu zeigen wie sehr man sie liebt." Der Braunhaarige zwinkerte ihm zu.

Yoongis Kopf brauchte einen Moment um das eben gesagte zu verarbeiten, bevor ihm noch mehr Röte in die Wangen stieg.
Verlegen nickte er.

Er zog seinen Geldbeutel aus seiner Hosentaschen und sah in den kleinen Beutel herein.

Nur die heutigen Einnahmen. Nicht viel, dennoch nicht wenig.

Yoongi sah den Verkäufer nochmal an, und sein Herz machte ungewollt einen kleinen Hüpfer.

Mehr oder weniger resolut zog er die grünen Scheine heraus und drückte sie dem anderen in die Hand.

Dieser sah mit großen Augen die Geldscheine an, und ein Funkeln machte sich in ihnen breit. "Oh wow. Danke!", reagierte er und Yoongi dachte, er würde anfangen noch breiter zu grinsen, weswegen sich auch ein kleines Lächeln auf seine Lippen schlich.
"Damit kannst du ziemlich viele Blumensträuße kaufen, denke ich."

Einige Minuten später hatte Yoongi diverse Tüten mit etlichen Blumen in den Händen.
Leise bedankte er sich und wollte sich schon umdrehen, als er sich doch noch einmal dem Fremden zuwendete.

Verlegen lächelte er und rieb sich den Hals, was im Angesicht der Tüten, die er in den Händen hielt, ein bisschen umständlich war.
"Also, ich bin Yoongi Min, und du?", stotterte er leicht vor sich hin, in der Hoffnung das der andere es trotzdem verstanden hat.

"Hoseok. Hoseok Jung.", entgegnete er und grinste ihn immer noch an. Im selben Moment fragte Yoongi sich, ob seine Wange nicht schon wehtaten.

Der Kleinere nickte, bevor er sich umdrehte und eilig davon lief.

Nach einer Weile blieb er stehen und lehnte sich gegen eine Hauswand.
Seufzend sah er die Blumen an, ehe er lächelnd den Kopf in den Nacken legte.

Was war bloß los mit ihm?

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bouquet ˢᵒᵖᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt