- Kapitel 2 -

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"Hi, Calum!", ruft Mali-Koas glückliche Stimme durch den Computer Bildschirm.

"Hey, Mali", begrüßt Calum seine Schwester und lächelt, ein echtes Lächeln. Mali hatte ihn per SMS gefragt ob sie mal wieder skypen wollen. Calum hat sofort zu gestimmt. Das war wahrscheinlich das Highlight des Tages und es ist erst 10:34 Uhr.

"Wie gehts dir BabyBruder ? Alles gut mit Mama und Papa ?", bei der Frage verschwindet das Grinsen sofort von Calums Gesicht und auch Mali scheint es bemerkt zu haben.

"Hast du Stress zu Hause ?", fragt Mali schmunzelnt.

"Ähm ... Ne, nicht direkt. Ich-", stotterte Calum, wird aber von seiner Schwester unterbrochen.

"Soll ich mal mit ihnen reden ?", schlägt Mali vor. Das ist ein Grund, warum er seine Schwester über alles liebt. Sie ist zwar Meilen weit weg, sorgt sich aber mehr um Calum als seine Eltern, die im gleichen Haus lebten.

"Nein, ich kriege das schon alleine hin", lügt Calum. Mali weiß gar nicht worum es eigentlich geht. Sie weiß nicht was in all den Jahren passiert ist und wo Calum sich jetzt befindet.

Bevor Mali etwas sagen kann platzt plötzlich jemand in den Raum.

"Heey Cal, ich bins ! Ich hoffe es stört dich nicht, dass ich mich nicht angemeldet habe. Ach egal, jetzt bin ich hier. Ich hab Hunger, hast du essen ? Mikey kommt auch gleich. Was machst du den da am Laptop ? Hast du etwa eine neue Bekanntschaft gemacht. Ja hallo, wer bist du denn ?", brabbelt Ashton wie ein sechsjähriges Mädchen an ihrem Kinder Geburtstag.

"Geh weg Ash, das ist meine Schwester", sagt Calum und versucht Ashton weg zu schieben. Mali winkt nur zu Ashton und lächelt freundlich.

"Hi ich bin Mai-Koa ! Bist du ein Freund von Calum ?", Ashton nickt und die drei unterhalten sich noch ein bisschen, bis Calum sagt, dass sie gehen müssen, bevor Ashton seiner Schwester noch irgendetwas erzählt, was nicht für ihre Ohren bestimmt ist.

Eine halbe Stunde später platzt auch Michael einfach in die Wohnung und Calum fragt sich echt, ob er vergessen hat die Tür abzuschließen oder ob die Jungs irgendwelche magischen Kräfte haben um Türen zu öffnen.

"Wollen wir vielleicht nach McDonals gehen ?", schlägt Ashton grinsend vor.

"Oh ja !", ruft Michael aufgeregt und sprintet aus der Tür .

Bei McDonalds angekommen bestellen die Jungs sich alle ein BigMac und setzen sich an einen Tisch.

"Ich muss zugeben, mein Burger schmeckt verdammt lecker", meint Ashton.

"Ist ja auch von McDonalds du Idiot. Kein Wunder", murmelt Michael.

Calum sitzt nur still dabei und isst seine Pommes. So läuft es meistens. Ash und Mikey unterhalten sich und Calum sitzt nur ruhig dabei, hört meistens nicht einmal zu, sondern denkt.

Er denkt über alles nach, wieso seine Eltern ihn nicht wollten, wieso er so mies behandelt wird und vor allem , wieso er überhaubt noch am leben ist.

"Wollen wir vielleicht noch in den Park Fußball spielen ?"

"Ich kann nicht. Ähm ... Ich hab heute spät Schicht bei Pizza Hut", lügt Calum.

Seine beiden Freunde sind schon lange an Calum's lahme Ausreden gewöhnt. Sie wissen, dass er lügt, aber sie können ihn ja nicht zwingen mit zu kommen. Am Anfang konnten sie ihren Freund immer noch über reden, aber mittlerweile ist Calum stur wie ein Esel.

Ashton macht sich große Sorgen um Calum. Er weiß, dass er sich ritzt und er weiß auch, dass Calum das nicht aus "Spaß" macht, sondern keinen anderen Ausweg sieht.

Depressionen  ➸  cakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt