- Kapitel 4 -

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Dafür, dass du ein Fehler bist. Eins. Dafür, dass du für nichts gut genug bist. Zwei. Dafür, dass du Therapie brauchst. Drei. Dafür, dass dich jeder hasst. Vier. Dafür, dass du nicht gesprungen bist. Fünf.

Calum legt seine Klinge weg und lässt, wie alt gewohnt, kaltes Wasser über seine Wunden laufen.

Nichts hatte sich verändert. Aber was hatte er auch erwartet ? Das Luke ihn wieder glücklich machen kann ? Calum hätte springen sollen, als er die Gelegenheit hatte.

Die Abschiedsbriefe für Michael und Ashton hatte er auch schon in ihre jeweiligen Wohnungen gelegt. Er hatte dazu geschrieben, dass es nicht ihre Schuld wäre, dass er nun tot ist und das sie sich keine Vorwürfe machen sollen.

Aber Calum ist nicht tot. Luke hat ihn gerettet. Das Problem ist nur, dass die Jungs ihre Abschiedsbriefe trotzdem bekommen haben und noch am selben Tag in Calum's Wohnung geeilt sind.

Als Calum mit Luke, seinem Retter, in der Wohnung saß kamen auf einmal Ashton und Michael voll außer Atem bei ihm an. Sie waren beide total verheult und zogen Calum sofort in eine große Umarmung als sie ihn sahen.

Luke erzählte ihnen, wie er ihn auf der Klippe gesehen hat und ihn letztendlich gerettet hat.

Michael und Ashton meinten sofort das Calum Therapie braucht, immer hin wollte er Selbstmord begehen.

Luke meinte, dass er das nicht braucht und Calum war ihm sehr dankbar dafür.

Außer der Tatsache, dass Calum jetzt Luke's Handynummer hat, hat sich aber trotzdem nichts geändert. Luke hat Calum gesagt, dass er ihn anrufen soll, egal wann. Er soll ihn anrufen, wenn er jemanden braucht, damit er nichts dummes tut.

Michael und Ashton lassen ihren Freund nicht mehr aus den Augen, seit dem sie erfahren haben, dass er sich umbringen wollte. Sie können ihren besten Freund, Bruder nicht verlieren.

"Calum, wie fühlst du dich ?" fragt Mikey vorsichtig als er in Calums Zimmer geht. Ash, Michael und Calum hatten zusammen im Wohnzimmer TV geschaut, bis Calum gesagt hat, dass er auf die Toilette muss, was aber nur eine Lüge war, damit er sich ritzen konnte.

"Gut", meint Calum.

"Cal, du musst nicht lügen. Wir wissen alle das es dir nicht besonders gut geht", seufzt Michael und setzt sich neben ihn aufs Bett.

"Was soll ich denn sonst sagen ?", murmelt Calum.

"Wie es dir wirklich geht. Die Wahrheit", antwortete Michael und schaut seinen Freund an.

"Mir gehts scheiße", flüstert Calum. Seit dem Vorfall an der Klippe, wo er Luke getroffen hat, geht es ihm noch schlechter als zu vor. Er hatte gehofft, dass Luke was er sagte ernst meint, aber das tat er anscheind nicht. Immer hin ist Luke nicht da und hat sich seit den 8 Tagen nicht mehr gemeldet.

Calum könnte seit 8 Tagen tot sein, wenn Luke ihn nicht gerettet hätte, aber alles an, dass Calum denken kann ist sein Tod. Er will immer noch nicht weiter leben. Luke gab ihm Hoffnung. Aber die verschwand mit Luke auch schon wieder.

"Wieso ?", fragt Michael. Calum zögert ob er ihm von seinen Gedanken über Luke erzählen soll und entscheidet sich schließlich dafür.

"Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber irgendwie hat Luke mir so ein Gefühl gegeben, dass alles wieder gut werden könnte, dass ich wieder glücklich sein kann, so wie früher. Aber seit dem Luke weg ist, ist auch das Gefühl verschwunden. Ich will einfach nur wieder fröhlich sein. Ich will wieder lachen können, verstehst du ?"

"Ich verstehe", entgegnet Michael. Er zieht Calum in eine Umarmung. Michael hatte seit dem Vorfall große Schuldgefühle. Er machte sich Vorwürfe, weil er nicht einmal bemerkt hat, wie schlecht es Calum ging. Er hätte ihm helfen können, hätte er etwas bemerkt.

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