02: 𝑺𝒕𝒊𝒍𝒍 𝒏𝒐𝒕 𝒐𝒗𝒆𝒓?

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manuel:
Die Aufnahme verging wie im Flug und ich habe viel Spaß mit beiden gehabt. Wir haben Fragen von Zuschauern beantwortet und dadurch kenne ich nun Dinge, die ich von meinen Freunden davor noch nicht wusste. Maudado wird das Video sicherlich schön gestalten. Ich hoffe auch, dass es gut bei ihm ankommen wird. Jedoch mache ich mir gerade ein wenig Gedanken um Zombey, denn er hat sich diesmal viel rausgehalten und ich meine ich habe ihn auch einmal verzweifelt atmen hören können. Er hatte so einen zittrigen Atem und ich weiß, irgendetwas belastet ihn, das spüre ich. Auch der Jüngste hat das mitbekommen und er ist gerade dabei mit ihm darüber sprechen zu wollen. Maudado fragt seinen besten Freund, ob es was mit seiner Freundin wäre oder jemand verstorben sei, jedoch versucht Zombey anscheinend das alles zu verdrängen.
"Natürlich musst du mir das nicht sagen, nur wenn du möchtest."
"Mh, i-ist nicht so wichtig, weißt du. Das war nicht so schlimm, wir haben uns schon wieder vertragen, alles nur ein Missverständnis."
"Wenn alles wieder gut ist, denn rede nicht mehr so traurig. Sonst... willst du mit mir alleine sein? Ich weiß nicht, ob du dich mit mehreren Leuten so wohl fühlst."
"Hör auf. Mir geht's gut. "
"...Wenn du das so willst. Aber... wenn du doch mit mir reden willst..."
"Danke."
"Ooch Leute, seid mal nicht so traurig drauf. Zombey kriegt sich wieder ein und du Maudado, dreng' dich nicht so in andere hinein. Sei mir nicht böse, aber das kann für andere belastend sein. Lass ihn alleine und schau nur, in ein paar Tagen ist er wieder der Alte."
"Ich drenge mich in andere hinein? Das, was ich tue, ist sich zu sorgen. Ich kann gut mit anderen Menschen reden und die verstehen, sei du nur nicht so kalt und gefühlslos."
"Ugh, ist jetzt auch egal."
"Nein, ist es-"
"Alter, ihr wisst nicht, was für einen kranken Traum ich hatte. Das hat sich so real angefühlt, so als wären das zwei Wochen. Zombey hat immer ganz viel mit Drogen zu tun gehabt und du warst immer bei ihm."
"Ist doch egal was das für ein Traum ist-"
"Ich war dabei? Komm', sag mal, was ist mit mir passiert?"


Ich lache leise auf und ich bin froh, dass Zombey sich erstmal ein bisschen von seinen Problemen ablenken kann. Natürlich erzähle ich ihm nicht alles, weil wenn er jetzt was von Beziehungen hören würde, würde er sich nur noch mehr ablenken. Jedoch verrate ich ihm, dass wir uns zu dritt in Hamburg getroffen haben und all diese Situationen. Ich habe ihm von "seiner" Vergangenheit erzählt und auch von den ganzen Morden als letztes, bevor ich aufgewacht bin. Er meint, dass das interessant klingt und er es schade findet, dass er nicht mehr erfahren konnte. Doch gleichzeitig bittet er mich zu tiefst darum, dass ich ihn auf dem neusten Stand halten soll, falls ich mal wieder davon träumen sollte. Lachend seufze ich und meine: "Wäre schon cool, wenn das passieren würde. Haha." Wir beide lachen leise miteinander, mit einer entspannten Stimme fragt er mich, was diese Dinge waren, die ich nicht erzählen möchte.


"Junge, das sag' ich dir doch nicht!"
"Schrei' doch nicht so. Ich weiß was du denkst, das geht in eine ganz andere Richtung-"
"Lass das bitte, denk' daran doch nicht."
"Dooch, daran denke ich. Uff, Manu..."
"Ich kann doch nichts dafür alter."
"Hast du dir mal überlegt an einer Freundin?"
"..."
"Ich muss gehen."


Ich kann hören, dass er Dinge vom Schreibtisch abräumt. Bevor ich etwas sagen konnte, hat Zombey bereits den Discord verlassen und ist offline gegangen. Hah, das ist wieder richtig scheiße gelaufen. Egal, er bekommt das sicherlich in den Griff, und ich glaube auch, dass sich beide schon getrennt haben oder die gerade dabei sind sich zu trennen. Er muss wirklich wissen, was er möchte und muss nicht immer nach seinen Freunden fragen, wenn er mal das tut. Hm... Eine Freundin? Vielleicht tut mir ja sowas gut, eine Freundin. Meine Hände vereinen sich und halten sich gegenseitig fest. Ich könnte ihre Hände berühren und sie für eine lange Zeit nicht mehr loslassen, sie küssen und so etwas nun. Eine Umarmung würde mir gut tun, irgendjemand an meiner Seite. Würde mir gut tun. Tief in Gedanken und komplett ruhig habe ich meinen Kopf am Tisch angelehnt und seufze laut auf. Ich bin echt alleine und habe niemanden, der für mich so richtig da ist. Keinen, der mir Zuneigung, Bestätigung und das Gefühl der Sicherheit gibt. Ich merke, wie meine Augen beginnen zu brennen und meine Wangen nass sind, ich kneife sie mir zu. Warte, ich weine. Wieso weine ich auf einmal? Ich fasse mir panisch am Kopf und plötzlich wird meine Atmung unregelmäßiger. Warum steigere ich mich so in die Lage hinein? Wieso tue ich das?! Wieso bin ich so sensibel! Leise schluchze ich auf und beginne nun in Strömen zu weinen.


Nie wieder ohne dich✅ (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt